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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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ebenfalls, ein schwaches Beben raste durch seine Knochen. Ich konnte es fühlen, der Dämon brauchte mich.
    Wie ein Süchtiger.
    „Ich weiß noch, wie ich mal mit einem Kerl zu tun hatte“, fuhr Jace fort, verschränkte die Finger vor den Knien und lehnte sich zurück. „Ich musste herausfinden, was er wusste. Er war nicht sehr kooperativ … Als ich dazukam, hatten ihn die anderen schon durch den Wolf gedreht. Mir reichte ein kurzer Blick. Ich setzte mich auf einen Stuhl und bot ihm eine Zigarette an. Innerhalb von fünf Minuten hatte ich alle Informationen. Wirklich nützlich, diese Dinger.“
    Wieder Stille. Jace legte den Kopf in den Nacken. Seine blauen Augen glänzten.
    „Kannst du dich noch an den kleinen Slicboard-Laden erinnern, wo wir unsere Boards immer aufmotzen ließen? Fährst du immer noch ein Valkyrie?“ Er wartete.
    Ich war überrascht, als ich meine Stimme hörte. „Manchmal. Wenn ich einen Job erledigt habe.“ Ich klang ausdruckslos und gelangweilt. Mir stockte der Atem. Meine tolle neue Stimme war kaputt und ran, klang aber immer noch angenehm und ließ das zerbrochene Glas am Boden leicht klirren. Ich spürte, dass Japhrimel konzentriert lauschte.
    „Die Valkyries haben dir immer gefallen“, sagte er, „vor allem, wenn du damit geflogen bist. Das Adrenalin. Da hast du dich lebendig gefühlt, stimmt’s?“
    Eine Träne kullerte meine Wange hinab und fiel mir aufs Knie.
    Dämonenähnliche Wesen können also weinen, dachte ich. Es war der erste vernünftige Gedanke, und ich griff danach wie eine Schiffbrüchige.
    „Mir fehlt Saint City“, fuhr Jace fort. „Die Nudelbude an der Pole Street mit dem Aquarium an der Rückwand. Und der Haschschuppen, wo wir uns volllaufen ließen – du weißt schon, der mit der tollen Musik.“
    Mein Hals war ganz aufgeraut. „Den haben sie dichtgemacht“, sagte ich leise. „Innerhalb einer Woche sind zwei Nutten dort an einer Überdosis krepiert. Mit Meth verschnittenes Chill.“
    „Scheiße“, sagte er leichthin. „Eine verdammte Schande. Da haben sie die ganze Zeit RetroPhunk gespielt. Und Therm Condor.“
    „Ann Siobhan“, ergänzte ich mit zitternder Stimme.
    „Die Drew Street Tech Boys“, sagte er nach kurzer Denkpause. „Audiovrax.“
    Ich musste mich wie durch Schlamm zu meinen Gedanken vorkämpfen. „Blake’s Infernals.“
    „Krewe’s Control and the Hover Squad“, ergänzte er.
    „Die fand ich furchtbar“, flüsterte ich.
    „Tatsächlich?“ Jetzt wirkte er überrascht. „Das hast du mir nie gesagt.“
    „Weil sie dir gefallen haben.“ Meine Stimme ging in heiseres Schluchzen über.
    „Du hast mir alle acht Platten geschenkt.“ Er kratzte sich an der Wange. „Verdammt.“
    „Die habe ich verbrannt“, gab ich zu. „Nachdem du mich verlassen hattest.“
    „Oh.“ Er machte eine kurze Pause. „Es tut mir leid, Kleines.“
    Er klang, als meinte er es wirklich so.
    „Warum hast du es mir nicht gesagt?“, flüsterte ich mit rauer Stimme.
    „Ich wollte dich beschützen, Danny. Wenn du es gewusst hättest, wärst du doch mit gezücktem Schwert in Nuevo Rio aufgetaucht, um mich zu ‚retten’. Dein gottverdammtes Ehrgefühl hätte uns alle umgebracht. So wie du jetzt wahrscheinlich getötet wirst, weil du Doreen rächen willst.“
    „Ich muss es tun“, sagte ich. „Ich muss.“ Die Worte blieben mir fast im Hals stecken. Rigger Hall hatte mich gelehrt, hart zu sein – aber hart zu sein, war sinnlos ohne Ehre. Ehre bedeutete alles. Und die Ehre erforderte es, dass ich Doreen rächte, selbst wenn ich dabei sterben sollte.
    Selbst wenn ich dabei zu einer genveränderten Anomalie werde?, fragte ich mich. Leise schluchzend atmete ich aus.
    „Ich weiß“, sagte er sanft und verständnisvoll. „Du kannst nicht anders. Diese Seite an dir habe ich immer gemocht. Du kannst bis in deine Fingerspitzen immer nur du selbst sein.“
    „Sieh mal, was er mir angetan hat“, sagte ich leise.
    „Na und?“, entgegnete Jace. „Du bist immer noch du. Immer noch meine schöne Danny Valentine. Und während du hier rumsitzt und jammerst, haut deine Beute entweder ab oder verbuddelt sich in einem Schlupfloch.“ Er zuckte mit den Schultern, wobei sich sein Hemd an den Wandfliesen rieb und leise raschelte. „Wir müssen diese Jagd zu Ende bringen, Danny. Gabe braucht ihre Rache am Saint-City-Schlitzer. Eddie braucht eine glückliche Gabe. Ich brauche Sargon Corvins Tod, damit ich ein neues Leben anfangen und dir vielleicht beweisen

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