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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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kann, dass ich doch kein so übler Kerl bin. Du lässt uns im Stich, Danny. Na los.“
    Mich schauderte. Es war ja eigentlich ein durchsichtiger Trick, aber er traf einen Nerv. Ich ließ Gabe im Stich – sie hatte alles stehen und liegen lassen, um mich zu begleiten. Und Eddie liebte sie. Es musste an ihm nagen, sie unglücklich zu sehen.
    Ein heftiger, schmerzhafter Husten erschütterte mich. Ich fuhr mir über das Gesicht. Meine Hände fühlten sich fremd an, wie Klingen. Aber sie würden tun, wozu ich sie brauchte. Schließlich hob ich den Kopf. Jace betrachtete mich aufmerksam. Auf den ersten Blick wirkte er nicht nervös, aber seine Schultern verrieten mir, unter welcher Anspannung er stand.
    „Ich brauche was zum Anziehen“, sagte ich heiser.
    „Kriegst du“, sagte Jace. „Alles, was du brauchst, Kleines.“

43
     
     
    Gabe musterte mein Gesicht. „Hades“, hauchte sie, dann gab sie mir mein Schwert.
    Vorsichtig nahm ich es entgegen, darauf gefasst, dass blaue Flammen über die Klinge laufen oder das Schwert mich verletzen würde. Aber nichts dergleichen geschah.
    Ich blickte zu Japhrimel, der ausdruckslos am Fenster stand. Dunkelheit drückte gegen die Scheibe, das Prasseln des Regens ließ langsam nach. „Eine geweihte Waffe wendet sich nicht gegen dich“, sagte er leise. „Immer mit der Ruhe, Dante. Dein Schwert ist immer noch dein Schwert.“
    Ich sah auf den gebogenen Stahl; schloss die Augen, dachte an Santino und machte die Augen wieder auf.
    Ein schwaches Blau lief die leicht gekrümmte Klinge entlang. Anubis, betete ich, ich bitte Dich, antworte mir. Die Tätowierung auf meiner Wange bewegte sich, der Smaragd funkelte. Eine Welle der Erleichterung durchflutete mich. Es funktionierte noch. Und wenn mein Schwert immer noch geweiht war, war ich auch immer noch eine Auserwählte der Götter.
    „Nun denn“, sagte Gabe. Sie trug ihren langen schwarzen Polizeimantel, darunter im Holster eine Plaspistole. Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. „Verdammt! Besser als Hightech, nehme ich an.“
    Das war ihre Art von Humor, und der Witz ging völlig in die Hose. Ich war ihr dennoch dankbar dafür. „Und so billig.“ Auch mein Versuch, unbeschwert zu klingen, scheiterte.
    Stille machte sich in dem verwüsteten Schlafzimmer breit, eine leicht summende Stille. Das Bett bestand nur noch aus Zündhölzern, Federn und ein paar Stoffstreifen, die Stühle waren zersplittert. Die Vorhänge waren heruntergerissen, und an den Wänden waren ein paar Einschlagspuren zu sehen. Das musste ich erst einmal auf mich wirken lassen.
    „Tut mir leid um das Zimmer, Jace“, sagte ich schließlich, ohne ihn direkt anzusehen. Meine Stimme war tatsächlich hinüber, rau und heiser, aber in gewisser Hinsicht vollkommen. Ich hörte mich an wie eine Vidsexqueen.
    „Das macht nichts.“ Er lehnte an der Tür zum Flur, seinen Stab neben sich. Die Knochen bewegten sich in der aufgeladenen Atmosphäre unruhig hin und her und schlugen klappernd aneinander. „Ich wollte es sowieso renovieren.“
    Eddie stand mit verschränkten Armen hinter Gabe und warf erst mir verstohlene Blicke zu, dann Japhrimel, der aussah wie immer – abgesehen von den dunklen Ringen unter seinen funkelnden Augen. Er wirkte müde und irgendwie menschlicher als je zuvor. Ich spürte seine unerschütterliche Aufmerksamkeit auf mir. Er stand mit dem Rücken zum Fenster, doch sein ganzer Körper konzentrierte sich auf mich.
    „Wie weit sind wir?“, fragte ich. Gabe in die Augen zu sehen, wagte ich nicht. Ich glaubte nicht, ihrem besorgten, düsteren Blick standhalten zu können.
    Sie räusperte sich. „Ich habe uns einen hübschen Vorrat an Waffen besorgt. Eddie kann in zwei Tagen drei Golem’ai erschaffen. Und er hat achtzehn Brandsätze gebastelt. In achtundvierzig Stunden sind wir so weit vorbereitet, wie es überhaupt geht.“ Sie sah zu Jace.
    „Ich habe für uns alle Mafiapässe“, sagte er ruhig. „Und mein Stellvertreter gibt bereits Waffen aus. Wir haben den Corvins den Krieg erklärt, sie wissen es nur noch nicht. Das Lustige ist, vom inneren Zirkel ist nicht einer mehr in der Stadt. Sie sind verschwunden, wahrscheinlich mit Sarg … äh, Santino mitgefahren. Ich habe Anweisung gegeben, ihre Anteile zu übernehmen. Für uns habe ich außerdem alle notwendigen Vorräte und erstklassige Transportmittel. Von mir aus kann es losgehen.“
    „Du bleibst hier“, entgegnete ich. „Du koordinierst die Aktion und …“
    „Ich komme mit“,

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