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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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tot? Oder hatten Santinos Männer ihn geschnappt? Was konnten sie ihm antun? War er verwundet?
    Mit dem Kind an der Hand ging ich nach vorne. „Was gibt’s denn?“ Ich schaute aus dem Vorderfenster.
    „Wirf mal einen Blick hinaus.“ Jace sah zu mir hoch. „Wie macht sich denn das Kind?“
    „Dem geht’s anscheinend ganz gut“, antwortete ich.
    Unter uns wurden die vertrauten, klotzigen Umrisse von Jaces Villa größer, als der Gleiter langsam niederging. Auf der riesigen Marmorfläche vor dem Gebäude parkten zwei schnittige Limo-Gleiter und vier Polizeiwagen.
    „Leck mich!“, hauchte ich und vergaß ganz das Kind an meiner Hand. „Was zum Teufel soll das denn?“
    „Ich hatte eigentlich gehofft, das könntest du mir sagen“, entgegnete Jace. „Ich habe alles ordnungsgemäß eintragen lassen und halte mich an die Gesetze. Insofern bin ich mir ziemlich sicher, dass sie nicht meinetwegen hier aufgekreuzt sind.“
    „Sekhmet sa’es.“ Ich war zu müde, um mir einen guten Plan auszudenken. „Wegen dir sind sie sicher auch nicht da, Eddie.“
    „Natürlich nicht, außer sie wollen Gabe festnehmen, weil sie unerlaubterweise fast verreckt ist.“ Diesmal war kein Knurren in seiner Stimme zu vernehmen. Er musste ganz schön erschöpft sein. „Was machen wir denn jetzt, Danny?“
    Wenn sie nur endlich damit aufhören würden, mich für die große Ideenproduzentin zu halten. „Da gibt es nichts zu tun“, sagte ich. „Geh langsam runter und lande, aber lass den Motor vorsichtshalber laufen. Jace, kann ich ein Komm-Link haben?“
    „Klar. Und was soll ich machen?“
    „Du bleibst hier bei dem Kind“, antwortete ich und sah auf Eve hinunter. Das kleine Mädchen blickte zu mir hoch, als wäre ich der einzige Mensch im ganzen Gleiter. „Wenn sie mich verhaften, dann bring das Kind an einen sicheren Ort und warte, bis ich wieder auftauche.“
    Jace schwang sich aus dem Sessel, ohne sich die Mühe zu machen, mit mir rumzustreiten. Trotz meiner Erschöpfung fühlte ich mich erleichtert. War es normal, sich so zu fühlen? So müde zu sein, gleichzeitig aber nicht schlafen zu können?
    Kein Schlaf. Nicht, bis ich dieses Spiel zu Ende gespielt hatte. Und es war ein Spiel. Die ganze Zeit war ich nur von Feld zu Feld geschubst worden.
    Ich brachte das Kind zurück in den Ladebereich, setzte es wieder auf den Stuhl und wickelte es in die Decke. Als ich damit fertig war, stand Jace mit seltsamem Gesichtsausdruck an einer der Vorratskisten. Seine Haare hatten sich, nachdem sie in Eiswasser getaucht und dann von der Klimaanlage getrocknet worden waren, zu Locken gekringelt, die nun einen Heiligenschein um seinen Kopf bildeten. Ich sah wahrscheinlich auch nicht besonders aus.
    „Ist was?“
    „Nichts“, sagte er. „Ich suche nur das Komm-Link.“
    Eddie steuerte den Gleiter nach unten. Mit einem dumpfen Schlag setzten wir auf. „Entschuldigung“, rief er.
    Ich steckte mir das Komm-Link ins Ohr, warf mir meine zerknitterte Jacke über die Schultern und überprüfte, dass meine Messer locker in der Scheide steckten. Meine rechte Hand schmerzte bis auf die Knochen. Wäre ich noch rein menschlich gewesen, wäre ich jetzt vielleicht sogar verkrüppelt.
    Ich kniete mich vor Eve hin, die mich mit Doreens Augen ansah. „Ich muss mit den Leuten da drüben reden, wer auch immer das ist. Du bleibst hier bei Jace, bis ich zurück bin, okay?“
    Sie nickte. „Das kommt alles in Ordnung. Mein Papa hat das gesagt.“ Ihre helle Stimme klang merkwürdig erwachsen.
    „Toll“, antwortete ich ernst und stand auf. Der Boden schwankte unter meinen Füßen, vielleicht schwankte aber auch nur ich. „Jace, versprich mir eins. Versprich mir, dass du dich um sie kümmerst, wenn ich …“
    „Das weißt du doch, Danny. Na los, bring es hinter dich.“ Seine blauen Augen schweiften zu dem Mädchen, dann wieder zu mir.
    Eddie klappte die Seitenluke auf. Ich sprang auf den Marmor und verlor beinahe das Gleichgewicht. Die Hitze prügelte auf mich ein. Nuevo Rio war wie immer unerträglich heiß. Ich wünschte, ich wäre zu Hause, dachte ich plötzlich, und das überraschte mich dann doch. Seit gut zwei oder drei Jahren hatte ich Saint City nicht mehr als mein Zuhause angesehen.
    Einer der Limo-Gleiter öffnete die Seitenluke. Eine Leiter wurde ausgefahren.
    Ich schluckte, denn ich hatte schon mehr als eine ungefähre Vorstellung von dem, was mich da drinnen erwartete.
    Ich stiefelte über den brennend heißen Marmor auf die glänzenden

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