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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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hättest du sein können“, knurrte er mich an. Die schwarzen Tränen über seinen Augen verschluckten das Licht. „Du hättest mir helfen können, Luzifer zu töten und die Herrschaft über die Hölle zu ergreifen. Aber nein, du dummer, blöder Mensch …“
    „Ich bin kein Mensch“, unterbrach ich ihn. „Nicht mehr.“
    Er entblößte erneut die Zähne. „Wer, glaubst du eigentlich, hat mir bei der Flucht aus der Hölle geholfen?“, schrie er. Mein Schwert blitzte auf, während wir uns gegenseitig umkreisten. „Er ist Luzifers Auftragsmörder! Seine rechte Hand! Er hat dich benutzt …“
    Das beantwortete die Frage, die mich im Hinterkopf schon die ganze Zeit gequält hatte – wie Santino der Hölle hatte entfliehen können. Eigentlich hätte ich eine Mordswut auf Japhrimel kriegen müssen, weil er das vor mir verheimlicht hatte, eigentlich hätte ich mich fragen sollen, was er mir wohl sonst noch verheimlicht hatte. Aber mit der Rache vor Augen und Japhrimels Blut in meinen Adern hatte ich Wichtigeres im Kopf.
    „Das ist mir scheißegal“, fauchte ich, und meine Stimme riss weiteres Gestein aus der Decke, das in einem Schwall aus Staub herunterkrachte. „Ich bringe dich um, du aasfressender Bastard, für das, was du Doreen angetan hast. Und jeder anderen Frau, die du ermordet hast.“
    Dann war keine Zeit mehr für Worte, weil er mit der unheimlichen, unsichtbaren Geschwindigkeit der Dämonen auf mich losging.
    Ich parierte seine Krallen, mein Katana klirrte und flammte blau auf. Er schrie, ein schrecklicher, durchdringender Schrei entsetzlicher Schmerzen, die Plaspistole wurde mir aus der Hand gerissen, aber ich krümmte meine Finger zu Klauen und schlug nach ihm. Heißes, schwarzes Dämonenblut spritzte durchs Zimmer und gefror in der eiskalten Luft. Irgendetwas war passiert, als er dieses Ding nach Japhrimel geworfen hatte. Es war zu kalt, selbst für die Antarktis.
    Er sprang mich an, sein geballtes Gewicht riss mich von den Füßen. Wir taumelten, er schlug seine Krallen in mich, eine schrecklich vertraute Flut von Schmerzen brandete über mich hinweg. Ich schrie, vergaß, dass ich kein Mensch mehr war, und tat das Einzige, was mir noch blieb.
    Ich setzte zum Hechtsprung an, nutzte seinen Schwung ebenso wie meinen, schwang uns beide hinaus in die Nacht und rammte ihm mit all der übermenschlichen Kraft, die Japhrimel mir gegeben hatte, mein Katana in die Brust. Die Klinge glitt durch seinen Magikschutz, durch Muskeln und das Karbolsäureblut der Dämonen. Die Wucht ließ mein Katana zersplittern und erschütterte meinen ganzen Körper.
    Einer der Splitter durchbohrte sein Herz. Mit meinen Klauen drosch ich auf ihn ein, aus seinem Rachen schoss ein heißer Blutschwall, der mein Gesicht und meine Hände überzog und sofort gefror, fast meine Nasenlöcher versiegelte. Hätte ich nicht geschrien, ich wäre möglicherweise erstickt.
    Ich hackte immer noch auf ihn ein, als wir auf die Wasseroberfläche aufschlugen. Sein schlaffer, lebloser Körper zersprang in lauter giftig brennende Teile. Der Schock des Aufpralls raubte mir Atem und Bewusstsein, widerstandslos ergab ich mich in die Umarmung des Ozeans, knirschend verbanden sich die Wellen über meinem Kopf zu einer geschlossenen Eisdecke.

50
     
     
    Ich trieb dahin. Mit dem Gesicht nach unten.
    Stechende Schmerzen. Kälte, so heftig, dass sie brannte. Trägheit kroch meine Arme und Beine hoch.
    Nein. Eine vertraute Stimme. Vertraute Finger auf meiner Wange, die meinen Kopf nach oben drückten. Nein, nicht, Danny. Du musst leben. Du hast es versprochen.
    Nichts habe ich versprochen, jammerte ich lautlos. Lass mich los! Lass mich los, lass mich sterben …
    Du hast noch was zu erledigen. Doreens Stimme, sanft, unnachgiebig. Bitte, Danny. Bitte.
    Ich trieb weiter. Und sank. Nicht-einmal die zusätzliche Psinergie, die mir der Dämon geschenkt hatte, konnte mich hier drin lange am Leben erhalten. Etwas war passiert … Santino hatte etwas gemacht, dieses kleine glitzernde Ding, das Japhrimel getroffen hatte …
    Santino. Ich hatte ihn getötet. Hatte gesehen, wie sich sein Körper unter meinen Fingernägeln, mit denen ich ihm den Hals zerfetzt hatte, auflöste. Er war unleugbar tot und über den gefrierenden Ozean verstreut. Kein Fitzelchen würde von ihm mehr übrig bleiben.
    Ich habe ihn umgebracht, flehte ich. Ich habe es getan. Ich habe dich gerächt. Ist das nicht genug?
    Nein, antwortete sie mit ernster Stimme. Lebe, Danny. Ich will, dass du

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