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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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bedroht hättest, hätten wir viel mehr von ihr erfahren können“, konnte ich mir nicht verkneifen.
    „Ich wollte verhindern, dass dir was passiert.“
    „Weil das deine sorgfältig geschmiedeten Pläne durchkreuzen würde“, giftete ich ihn an.
    Er schwieg, bis wir die Pole Street überquert hatten. Diesmal schaute ich sorgfältig nach beiden Seiten. Allmählich kamen bei mir wieder die alten Jagdgefühle auf: Adrenalinschub, elende Langeweile und wilde Entschlossenheit.
    „Noch nie habe ich einen Menschen getroffen, der einen derart zum Wahnsinn treiben kann wie du.“
    „Ich dachte, du hockst die meiste Zeit in der Hölle.“ Ich war so angenervt, dass mein Nacken schon zu kribbeln anfing.
    „Warum muss bei dir selbst eine Entschuldigung in einem Kampf enden?“
    „Ich dachte, Dämonen entschuldigen sich nicht.“
    „Du stellst meine Geduld wirklich auf die Probe, Dante.“
    „Dann verzieh dich doch wieder in die Hölle.“
    „Wärest du auch so grausam zu mir, wenn ich ein Mensch wäre?“
    „Wenn du ein Mensch wärst, hättest du nicht vor meiner Tür gestanden, mich mit Waffengewalt in die Hölle geschleppt und mich in diesen ganzen Mist mit reingezogen.“ Ich stampfte auf. Ärgere dich nicht, Danny. Du verlierst den Blick für das Wesentliche. Was ist denn nur los mit dir?
    Gar nichts. Aber das stimmte nicht. Ich hatte geglaubt, ich hätte mich mit Doreens Tod abgefunden, aber jetzt waren die Geister der Vergangenheit wieder auferstanden, hatten den Staub von ihren Klamotten geschüttelt und sich in meinem Leben breitgemacht. Ich wollte mich nicht mit noch mehr Erinnerungen an Schmerz und Schrecken und Tod herumschlagen müssen – es waren bereits zu viele.
    Und wenn die Erinnerungen an Doreen wieder lebendig wurden, warum dann nicht auch gleich all die anderen, die ich sorgfältig verdrängt hatte? Wie wär’s mit einer Party für Danny Valentine, wir kramen die ganzen alten Horrorgeschichten raus, die können sie dann richtig fertigmachen, wäre das nicht was?
    „Und wie wäre es dir lieber gewesen?“, fragte der Dämon.
    „Am liebsten wäre ich einfach nur in Ruhe gelassen worden. Ich dachte, du wolltest dich entschuldigen.“
    „Das habe ich bereits getan. Wenn du nicht so wild entschlossen wärst, mich zu hassen, hättest du das vielleicht bemerkt.“
    „Du arroganter …“ Wieder hatte ich nicht darauf geachtet, was um mich herum geschah, und das leise Schlurfen, das ich plötzlich aus einer Seitengasse kommen hörte, ließ mich mitten im Satz innehalten. Ich wirbelte herum und riss das Schwert aus der Scheide. Ein Kampf war jetzt genau die richtige Medizin für mich. Ich fletschte die Zähne. Kommt nur her, dachte ich und stellte mich in Positur. Über mein Schwert zuckten blaue Flammen. Nicht mal der Gedanke an den ganzen Papierkram, der nach solch einem Schlamassel fällig wird, konnte mich zurückhalten. Ohne groß darüber nachzudenken, schob ich mich vor den Dämon, als wollte ich ihn beschützen. Im blauen Licht meines Schwerts konnte ich plötzlich Augen, Zähne und glitzerndes Metall erkennen.
    Auch der Dämon hatte sich mit einer eleganten Bewegung umgedreht und linste in die Gasse hinein. Er hob eine Hand, und plötzlich schnitt Licht durch die Dunkelheit und brachte meine Augen zum Tränen.
    Scheiße, jetzt hat er mir meine Nachtsicht versaut, verdammt noch mal. Ich hielt das Schwert schützend vor mich und machte mich für einen Angriffbereit. Hier in der Pole Street erwartete mich vermutlich keine Minigang wie in der U-Bahn, eher schon ein ausgewachsenes Rudel Straßenwölfe, und auch wenn ich ein Schwert und eine Nekromanten-Tätowierung hatte, konnte die Situation schnell sehr hässlich werden.
    Andererseits kam mir so etwas gerade recht – der Adrenalinstoß war fast so intensiv wie auf einem Slicboard. Zischend ließ ich den Atem entweichen.
    Leider sorgte der kleine Lichtball des Dämons dafür, dass die dunklen Gestalten, sechs an der Zahl, die Gasse hinunterflüchteten. Eine von ihnen hielt etwas metallisch Glänzendes in der Hand, ein Schnappmesser oder eine Pistole, aber das spielte nun keine Rolle mehr. Der Dämon bewegte langsam das Handgelenk, und die weiß glühende Kugel kehrte gehorsam in seine Handfläche zurück und erlosch. Geblendet blinzelte ich. Psinergie summte durch die Luft, und der Geruch von Ozon und Regen mischte sich mit dein durchdringenden Gestank von Abfallen und Angst. Übertroffen wurde diese Mischung nur noch von dem rauchigen Geruch

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