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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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verbrennen, doch er würde nicht sterben. Niemals.
    Der Tod hatte sein Antlitz von Lucas Villalobos abgewandt. Niemand wusste, warum, und es kostete das Leben, danach zu fragen.
    „Du interessierst dich also für Jace Monroe“, flüsterte er. Trocken, wie aus einem ungelüfteten Schrank, kroch mir sein Geruch in die Nase.
    Der Gestank der Bar war mir lieber. Psinergie, die man nach Lucas schleuderte, würde lediglich beiseitegeschoben. Er gab sich nicht mit Zauberei ab. Nein, er tötete einfach nur; arbeitete als Söldner und spielte je nach Auftrag den Beschützer oder den Mörder. Die Todlosen auf seiner Seite zu haben, war kostspielig -aber angeblich den Preis wert.
    Ich wollte es gar nicht genauer wissen. Mir jagte es schon Angst ein, wenn ich ihn nur wegen Informationen aufsuchte. Das war nun unser drittes Treffen,’ und wie jedes Mal hoffte ich inständig, dass es das letzte sein würde.
    Niemand sonst in der Bar sprach ein Wort. Japhrimel war angespannt, und Hitze drang durch die Kleidung an meinem Rücken. Der rauchige Dämonengeruch verdrängte allmählich jeden anderen im Raum -wofür ich äußerst dankbar war.
    „Schieß los“, sagte ich schlicht.
    Er zuckte mit den Schultern. „Gibt nicht viel zu sagen. Ich glaube, er wurde in die Familie der Corvins hineingeboren. Ist Deke Corvins jüngster Sohn, soviel ich weiß. Es heißt, dass er seine Flucht von langer Hand geplant hatte, sich auf nach Saint City machte und dort anfing, als Söldner zu arbeiten. Bis dann etwas passierte, womit er nicht gerechnet hatte.“ Lucas zuckte erneut mit den Schultern, hob sein Glas und leerte es, wobei sein Adamsapfel hüpfte. „Der Idiot verliebte sich in ein Mädchen. Da witterte der alte Sargon seine Chance, pfuschte in einen ihrer Aufträge hinein und redete Jace ins Gewissen: Entweder er würde zurückkommen und spuren, oder Sargon würde einen Killer auf die Kleine ansetzen. Jace zog den Schwanz ein und kehrte wieder heim wie ein braver Junge.“ Lucas sah mich mit seinen gelben Augen spöttisch an. „Die blöde Schlampe hat sich nicht mal die Mühe gemacht, nach Nuevo Rio zu kommen und rauszufinden, was eigentlich passiert war.“
    „Bestimmt hatte sie ihre Gründe“, entgegnete ich im selben ruhigen Ton wie er. Unsere Worte fielen in die tiefe Stille der Bar wie Steine in einen Teich. „Wer zieht die Fäden hinter der Corvin-Familie, Lucas?“
    „Niemand, von dem ich wüsste“, raunte er und setzte sein leeres Glas mit übertriebener Behutsamkeit ab. „Sargon regiert die Corvins mit eiserner Hand. Jace hat sich rechtmäßig freigekauft – aber außerhalb des Gesetzes und hinter den Kulissen triefen die Straßen noch immer von dem Blut, das wegen seines kleinen Krieges mit den Corvins geflossen ist. Inzwischen hat er seine eigene Mafia-Lizenz. Überrascht?“
    „Kaum“, sagte ich. „Einmal Mafia, immer Mafia. Wer hat es auf mich abgesehen, Lucas?“
    „Die ganze verdammte Stadt“, erwiderte er. „Du bist bares Geld wert, viel Geld, und eine reine Weste, und daran sind einige Parteien interessiert. Jace durchkämmt gerade die ganze Stadt nach dir und deinem Dämonenfreund da. Der Junge ist echt heiß auf dich.“
    „Das gibt sich wieder“, sagte ich. „Erzähl mir was wirklich Interessantes, Lucas.“
    „Sonst weiß ich nichts. Irgendjemand will dich, lebendig und unverletzt. Jeder Kopfgeldjäger, der auch nur annähernd was auf sich hält, ist auf dem Weg in die Stadt. Du kannst dich nicht ewig verstecken.“
    „Ich habe nicht vor, mich zu verstecken“, sagte ich. „Ich bin auf der Jagd nach Santino.“
    Wenn mir der Raum schon vorher still erschienen war, verstummte jetzt das allerletzte Geräusch. Niemand wagte auch nur zu atmen, nachdem ich den Namen ausgesprochen hatte.
    Lucas wurde sogar noch bleicher. „ Dann planst du gerade deinen Selbstmord“, flüsterte er. „Hör auf mich, Valentine. Verschwinde. Verschwinde so schnell du kannst und so weit du kommst. Gönn dir jedes noch so kleine Stückchen Leben, das du kriegen kannst, denn du bist schon tot.“
    „Oh nein, noch nicht“, sagte ich. „Posaune es von mir aus in der ganzen Stadt rum. Ich habe Santino im Visier, und ich kriege ihn.“
    Lucas stieß einen seltsam keuchenden Laut aus. Es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass er lachte. Kalter Schweiß lief mir über den Rücken.
    Schließlich wischte er sich die Tränen aus den gelben Augen mit den schweren Lidern und blickte mich an. „Du kannst dieses Arschloch nicht

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