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Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Dante Valentine 01 - Teufelsbraut

Titel: Dante Valentine 01 - Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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umbringen, Valentine. Nicht nach allem, was mir zu Ohren gekommen ist. Also verschwinde jetzt. Ich will dich nicht in meiner Nähe.“
    „Was ist mit deiner Bezahlung?“ Meine Finger krallten sich fester um das Katana.
    „Verzichte. Jetzt verpiss dich endlich, bevor ich dich noch selber kassiere.“
    „Viel Glück“, entgegnete ich kühl. „Ich will keine Schulden bei dir haben, Lucas.“
    „Wir sehen uns in der Hölle, Valentine. Ich wünsche dir einen angenehmen Tod. Und jetzt scher dich verdammt noch mal hier weg.“
    Das ließ ich mir nicht noch einmal sagen. Vorsichtig bewegte ich mich rückwärts, während Japhrimel auf merkwürdig vertraute Weise jeder meiner Bewegungen folgte. Dann glitt er zur Seite, und ich drehte mich um und ging den Weg zurück, den ich gekommen war. An der Treppe warf ich einen Blick über die Schulter und sah, wie sich Lucas aus einer Flasche Tequila nachschenkte. Er füllte sein Glas bis zum Rand, führte dann die Flasche an die Lippen und nahm, ohne abzusetzen, zwei kräftige Schlucke. Er wirkte verstört.
    Jetzt hatte ich wirklich genug gesehen.

34
     
     
    Nach dem erdrückenden Mief der Bar war der Gestank auf der Straße geradezu erfrischend. Während ich rasch ausschritt, atmete ich tief ein. Japhrimel ging im Gleichschritt neben mir. Er schwieg, und ich tat es ihm gleich. Schließlich kamen wir in einen etwas besser beleuchteten Stadtteil. Er berührte mich an der Schulter und deutete auf ein kleines Restaurant; ich hatte keine Einwände.
    Es war eine winzige Cantina von der Größe eines Schuhkartons. Für den Anfang bestellte ich zwei Tequila. Die Bedienung musterte mich nervös und berührte den Gmgm-Beutel, den sie um den Hals trug. Mittlerweile war mir das gleichgültig. Schließlich nahm sie Japhrimels Geld und eilte davon.
    Ich ließ mich in die Nische aus gesprungenem rotem Vinyl zurücksinken, beugte mich dann doch wieder etwas vor und legte zitternd meine Stirn auf die Tischplatte. In weiter Ferne grollte Donner.
    „Dante.“ Seine Stimme strahlte Ruhe aus. Ich spürte seinen Blick auf mir.
    „Gib mir eine Minute.“ Meine Worte klangen dumpf.
    Er gehorchte.
    Tief und unregelmäßig sog ich die Luft ein und versuchte, mein Herz davon abzubringen, wie wild zu hämmern. Jace war ein Corvin. Das hatte er mir nie erzählt – und ich wäre nie darauf gekommen. Nicht einmal, als Abra gesagt hatte, dass Jace ein Mafioso war, hätte ich auch nur im Traum daran gedacht, dass in seinen Adern Corvin-Blut fließen könnte.
    Der vorletzte Job, den ich in Angriff genommen hatte, bevor er abgehauen war, das war das Morrix-Fiasko gewesen. Damals war ich gerade so mit dem Leben davongekommen. Ich hatte Jace davon erzählt, und er hatte sich natürlich Sorgen gemacht – wenn der Mensch, den man liebt, während eines absolut durchschnittlichen Industriespionagejobs angeschossen wird, hat man jeden Grund, besorgt zu sein. Und trotzdem musste er wohl ein besseres Pokergesicht aufgesetzt haben, als selbst ich ihm zugetraut hätte. Was seine Herkunft anging, hatte er mich belogen, und ich hatte es geschluckt wie eine Vollidiotin.
    Und dass Lucas auf seine Bezahlung verzichtete, das hatte es noch nie gegeben. Was immer er über Santino wissen mochte, er würde es nicht preisgeben – und er hielt mich für so gut wie tot.
    Allmählich fragte ich mich ernsthaft, ob er damit nicht vielleicht recht hatte. Santino hatte mich zu seinem nächsten Opfer erkoren.
    Und Jace arbeitete womöglich für den Dämon, der mich in meinen Albträumen heimsuchte.
    Als die Bedienung mit dem Tequila wiederkam, hörte ich, wie Japhrimel ihr etwas zumurmelte und gleich darauf mehr Geld raschelnd den Besitzer wechselte. Hätte ich doch nur portogueso gelernt, fuhr es mir durch den Kopf, als ich mich langsam aufsetzte. Ich nahm das erste Schnapsglas und trank den Tequila auf ex. Der Alkohol würde hoffentlich jegliche Bazillen auf dem dreckigen Glas abtöten. Eine wahre Feuersbrunst flammte in meinem Magen auf, während mir das Wasser in die Augen trat und ich husten musste.
    Japhrimel saß mir gegenüber, regungslos und kerzengerade. Eine Zeit lang betrachtete ich das Fenster des Restaurants -natürlich hatten wir uns an einen Tisch im hinteren Bereich gesetzt, die Wand schützend im Rücken. Tränen rannen mir über die Wangen. Ich wischte sie weg. Mein Katana behielt ich unter dem Tisch.
    Japhrimel warf mir einen prüfenden Blick zu, während ich meine Aufmerksamkeit dem zweiten Schnapsglas

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