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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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für eine Frau zu kräftig war. Von ihrem rechten Ohr aus lief eine alte, verblasste Narbe über ihren Kieferknochen bis zum Kinn hinunter. Auch ihre Stirn war ein wenig zu ausgeprägt. Aber das wurde durch ihre Augen mehr als ausgeglichen. „Sie sehen großartig aus“, sagte sie. „Ich könnte Ihnen jede Menge Arbeit verschaffen.“
    Es gelang mir, krampfhaft zu lächeln. Vielleicht ging sie davon aus, dass ich nicht gengespleißt war. Andererseits konnte sie die schwarzen Flecken in meiner Aura erkennen. Danke für das Kompliment – so will ich überhaupt nicht aussehen. „Ich glaube kaum, dass so viele Leute mit einer Nekromantin vögeln möchten.“ Und ich kann keinen Mann berühren, ohne an einen toten Dämon und seine Umarmung denken zu müssen.
    Nichts schien sie aus der Fassung zu bringen. „Sie würden sich wundern.“ Die Türen des Aufzugs öffneten sich mit einem sanften Geräusch. Ohne Rücksicht auf Sicherheit oder Höflichkeit riss ich mich aus Jace’ Griff und trat in den Gang hinaus, obwohl ich dankbar war, dass Jace meinen Ellbogen so malträtiert hatte.
    Dieser Gang hatte einen Holzboden und schmucklose weiße Wände. Durch die Fenster drang Sonnenlicht herein, aber durchscheinende weiße Vorhänge dämpften die Helligkeit. Ich blinzelte, und meine Pupillen zogen sich zusammen. Es roch nach Kaffee. Polyamour führte uns durch eine einfache Holztür in ein geräumiges, gemütliches Zimmer mit einem Kamin, einem großen zerwühlten Doppelbett, zwei blauen, mit Leinen bezogenen Sofas, einem abgetretenen Perasianoteppich und einer Frau, die nur mit einer Handfessel und einer langen Kette bekleidet in der Mitte einer kleinen Küchenzeile stand und aus einem silbernen Samowar Kaffee einschenkte.
    „Bitte nehmen Sie Platz.“ Polyamour durchquerte das Zimmer und ließ sich auf einem der Sofas nieder. „Diana bringt uns Kaffee.“
    Ich setzte mich vorsichtig und legte mir das Schwert über die Knie. Dann sah ich zu Jace hoch, der einen missmutigen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Er stand da, hatte die Arme verschränkt, und sein ganzer Körper drückte aus, wie er sich fühlte: Wachhund. „Vielleicht sollten wir mit dem Offensichtlichen beginnen“, sagte ich. „Irgendjemand tötet die Mitglieder des Schwarzen Raums. Warum?“
    Sie zuckte elegant mit den Schultern, und ihr seidenes Kleid raschelte. Die nackte Frau tappte leise mit einem Silbertablett zu uns herüber. Sie sah Polyamour an, die leicht nickte.
    „Sahne?“, fragte die nackte Frau, deren Brüste sanft hin und her wogten, als sie sich hinkniete, um das Tablett auf einem niedrigen Ebenholztisch abzusetzen. Ihre Schamhaare waren dunkel, und das kastanienbraune Haar fiel ihr in Locken auf ihre Schultern hinab. Auch sie war eine Sexhexe, in ihrer Wange glitzerte ein Rubin. Sie schien sich ihrer Nacktheit überhaupt nicht bewusst zu sein, es wirkte fast schon wie eine Parodie. Ihre Aura war wie ein leicht vor sich hinschwelendes Feuer. Sie war vollkommen gesättigt, dennoch machte sie eine unaufdringliche, einladende Geste, sobald die Ausläufer meiner Aura ihre berührten.
    „Möchten Sie Zucker?“
    „Nur Sahne.“ Falls das hier ein Spiel ist, um herauszufinden, wie ich reagiere, Poly, dann wirst du sehr enttäuscht sein. Selbst als ich noch ein Mensch war, hat mich so was nicht gereizt.
    Die nackte Frau sah zu Jace hoch, der den Kopf schüttelte. Dann reichte sie mir eine antike Silbertasse mit teurem, mildem Kaffee, Zichorien und cremiger Sahne. Anschließend bereitete sie Polyamours Kaffee zu, hielt ihn ihr hin und ließ sich abwartend auf die Fersen zurücksinken.
    „Du kannst gehen, Diana, ich komme schon zurecht. Komm in zwei Stunden wieder.“ Poly entließ sie mit einer Handbewegung.
    Die Frau verneigte sich, wobei ihre Brüste auf und ab wippten und ihr das Haar ins Gesicht fiel und es einen Moment lang verdeckte. Dann stand sie auf, löste die Kette von der ledernen Handfessel, verließ das Zimmer und schloss die Tür. Bei dem Geräusch schien Polyamour in sich zusammenzusinken. „Sie möchten vermutlich wissen, wie sie es getan haben.“
    Ich nippte an dem Kaffee. „Sie haben es sehr nett hier.“
    Sie nahm das Kompliment mit einem angedeuteten Nicken entgegen.
    Kommen wir zum Geschäftlichen. „Je mehr ich weiß, desto eher gelingt es mir, dieser Geschichte ein Ende zu setzen.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob Sie das können.“ Sie schlug sittsam die Beine übereinander. Auf ihrer Stirn hatte sich ein dünner

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