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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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und Keller.“
    Sie nickte. „Sobald wir drinnen waren, streifte Keller sein Halsband ab und sorgte dafür, dass mir genug Zeit blieb, den Sicherheitskreis aufzulösen. Dann brachte ich das Frischfleisch in Sicherheit; sie war ein Magi, Dolores Ancien-Ruiz, und sie wusste von nichts. Ich hasse mich deswegen. Er hat sich mit ihr vergnügt, während Keller seinen… Plan… in die Tat umgesetzt hat und ich an dem Sicherheitsnetz gearbeitet habe.“ Polyamour hob die Hand und betrachtete ihre zitternden Finger, als würden sie zu jemand anderem gehören. „Ich hasse mich dafür.“
    „Warum?“ Ich musste es wissen.
    Ihre Schultern sackten nach vorn, und sie zog sie wieder nach hinten. „Dolores hat zwei Jahre später Selbstmord begangen. Sie war elf, als sie sich erhängt hat.“
    Mist. Ich hätte sie auch gern befragt. Der Gedanke, dass sich ein elfjähriges Mädchen erhängte… Ich drängte ihn weg.
    „Ich habe sie aus dem Haus des Direktors gezerrt. Dolores hat geschrien. Die anderen sind an mir vorbeigelaufen. Sie trugen alle Sk8ermasken, aber ich glaubte, ich hätte Yasrule erkannt. Und Aran. Und Hollin.“
    „Hollin? Hollin Sukerow?“ Den kannte ich, zumindest vom Hörensagen. Ich schaute zu Jace hoch, auf dessen blasser Stirn ein Schweißfilm stand. Das war keine angenehme Geschichte. Außerdem war auch er anfällig für Polys Pheromone. Ich fragte mich, was er wohl wahrnahm, wenn sie die Luft mit Angst durchtränkte.
    „Genau der.“ Polyamour hob ein wenig herausfordernd das Kinn. „Haben Sie jetzt, was Sie wollten? Ich habe eine Verabredung, die ich gern einhalten möchte.“
    Als ob du irgendwas Wichtigeres zu tun hättest. Aber vielleicht wollte sie uns einfach nur loswerden, wollte endlich die Angst wieder vergessen können, die sie so wehrlos machte. Ich stand auf, griff nach meinem Schwert und ging zu ihr hinüber. Ich weiß nicht, was sie in meinem Gesicht las, jedenfalls senkte sie den Blick, und ihr Körper neigte sich mir ein paar Millimeter entgegen. Es war unglaublich, wie sie mit einer so unauffälligen Bewegung völlige, wenn auch widerwillige Unterwerfung vermitteln konnte. Ich wünschte, ich hätte eine derart ausdrucksstarke Körpersprache.
    Wenige Zentimeter vor ihr blieb ich stehen. Meine Fingernägel kratzten leicht über ihre Hand, als ich ihr die Halskette mit dem Pik aus den schlaffen Fingern nahm. Ich stand so nah bei ihr, dass meine Aura sich um sie herumwand, und sie seufzte und beugte sich vor, als wolle sie den Kopf an meine Schulter legen.
    Ich stopfte beide Halsketten in meine Jackentasche und packte Polyamour mit der freien Hand wieder am Nacken, ohne sie mit dem Schwert zu berühren. Ihr Kopf lehnte gegen meinen. Ihre Haut fühlte sich fiebrig an, aber immer noch nicht so heiß wie meine. Sie atmete aus, und ich roch Kaffee und Sexhexenmoschus. Wenn ich sie geküsst hätte, hätte sie sich mir hingegeben, und Jace wäre allein beim Sofa stehen geblieben. Es war schon sehr lange her, und sie…
    Aber ich will sie ängstigen. Ich glaube nicht, dass ich mich beherrschen könnte. Der Gedanke erschreckte mich, weil es so verführerisch war und so unendlich leicht gehen würde.
    Was ist aus mir geworden?
    Ihre Aura wurde goldfarben, als ich Psinergie in sie einströmen ließ, immer mehr und mehr, bis sie heiser aufschrie, ihr ganzer Körper erzitterte und ihre Hüften sich wieder wehrlos nach vorn schoben. Plötzlich verwandelten sich meine Finger in einen eisernen Griff. „Genug“, flüsterte ich. „Jetzt brauchen Sie eine Zeit lang keine Nahrung. Nehmen Sie sich ein paar Tage frei. Und hören Sie auf, sich wegen Dolores fertigzumachen.“ Schwer atmend kämpfte ich darum, die Kontrolle zu behalten. Was mir auch gelang. Ich tue so was nicht. Ich benutze Leute nicht. NIEMALS.
    Ach ja? Ausnahmsweise klang die abfällige Stimme meines Unterbewusstseins mal nicht wie Japhrimel. Und was ist mit Jace?
    Ich atmete tief und stoßweise ein. „Vielleicht hatte es gar nichts mit Ihnen zu tun, Bastian. Viele Kinder haben sich lieber umgebracht, als die Nachwirkungen dieses Ortes zu ertragen. Wer weiß, was sie schon durchgemacht hatte, bevor sie Ihnen half, Mirovitch zu erledigen?“ Ich sprach mit so tiefer Stimme wie möglich, um durch ihre Haut zu dringen und eine geistige Verbindung zu einem komplizierten Knoten zu knüpfen und damit die Psinergie in ihr zu versiegeln. Ein paar Tage lang würde sie jetzt frei sein – sie brauchte keine Nahrung. Falls sie nicht versuchte,

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