Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
Vom Netzwerk:
irgendwelche Magik anzuwenden, würde die Energieladung sogar noch länger anhalten. Und falls sie angegriffen würde, hatte sie jetzt eine volle Ladung, mit der sie kämpfen konnte. Es war eine armselige Bezahlung für das, was sie wegen mir gerade hatte durchleben müssen, aber mehr konnte ich ihr nicht geben.
    Eins war sicher: Polyamour war nicht unser Mörder. Sexhexen verwandeln sich nicht in Schmarotzer. Ihre Fähigkeit, eine Psinergieladung zu halten, ist begrenzt, und ernähren können sie sich nur von Sex. Polyamour war nicht nur nicht unser Mörder, sie war auch nicht in die ganze Sache verstrickt. Sie war unschuldig.
    Polyamour fand ihr Gleichgewicht wieder, und ich ließ ihren Nacken los. „Und wenn Sie mal wieder ein paar Tage Ruhe brauchen, Poly, dann kommen Sie bei mir vorbei.“ Ich trat vorsichtig einen Schritt von ihr weg, dann drehte ich mich auf dem Absatz um und machte eine Kopfbewegung zu Jace hin. „Wir finden allein raus.“
    Jace setzte sich in Bewegung und ging zur Tür voraus. Seine Hand berührte die Klinke.
    „Valentine!“ Polyamours Stimme zitterte nicht mehr. Ich blieb stehen, drehte mich aber nicht um. Wenn ich mich umdrehte, würde ich etwas tun, was ich nicht tun sollte. Meine linke Hand knirschte schon fast, so fest hatte ich die Schwertscheide gepackt.
    „Sie Miststück!“ Ihre Stimme brach wie bei einem Halbwüchsigen. „Danke.“
    Wenn du wüsstest, wie nah ich dran war, dich zu ängstigen, zu benutzen, dann wärst du mir vielleicht nicht so dankbar „Gern geschehen.“ Ich berührte Jace an der Schulter, und er öffnete die Tür und ging mir voraus in den Flur.
    „Wir müssen wieder mit dem Aufzug fahren“, sagte er. Ich stieß heftig den Atem aus und schloss die Augen, dann vergrub ich die Hand in seiner Schulter. Er ließ es geschehen. Falls es ihm wehtat, ließ er sich nichts anmerken. „Keine Angst, Danny. Ich bin bei dir.“
    Das war beruhigender, als ich gedacht hatte. „Gut.“ Meine Stimme klang immer noch ganz tief, und ein Zittern erschütterte Polyamours Haus. Das war brenzlig. Verdammt brenzlig. Und ich lade sie auch noch ein, sich wieder bei mir zu melden. Sie braucht es, jede Sexhexe braucht es. Abscheu und Missfallen krochen mir wie ein Schauder die Wirbelsäule entlang. Nein. Ich kann ihr helfen. Das ist alles. Bezahlung für das, was ich ihr beinahe angetan hätte, was ich so sehr in Versuchung war zu tun. Ich bin kein Dämon. Ich bin ein Mensch. Ein Mensch.
    Aber dieses großartige Gefühl, dieses gesegnete Abflauen des Schmerzes, die Lust, ihre Angst zu riechen, süßer als alles, was ich geschmeckt hatte, seit ich in den Armen eines Dämons gelegen hatte…
    Nein. Nein. Ich war ein Mensch, verdammt noch mal. Und das würde ich auch bleiben, egal was passierte. Genspleißung machte einen Menschen nicht weniger menschlich, und dies hier würde das auch nicht tun. Nur mein Körper hatte sich verändert. Alles andere an mir war wie immer.
    Oder?
    Oh Anubis, betete ich. Lass mich damit bloß nicht danebenliegen.
    „Danny?“
    Ich atmete stoßweise aus. „Ja?“ Frag mich nicht, Jace. Frag mich nicht, ob ich dir mehr geben kann, als du so schon von mir bekommst. Das Beste, was ich tun kann, ist, diesen Fall zu beenden, wie immer das Ende aussehen mag, und dann eine Möglichkeit zu finden, wie ich dich freigeben kann, damit du endlich wieder dein eigenes verdammtes Leben leben kannst. Ich kann so nicht weitermachen.
    Aber wieder überraschte er mich. „Wohin fahren wir jetzt? Lass mich raten. Wir machen Hollin Sukerow ausfindig.“
    Ich schlug die Augen wieder auf. Das Mal an meiner linken Schulter pulsierte unter der Haut, und ich spürte heiße Finger meinen Rücken hinaufgleiten. Tote Finger. Japhrimels Finger. Hatte meine Furcht für ihn auch so gerochen? Hatte ihm der Geruch meiner Angst gefallen? Hatte er um seine Kontrolle kämpfen müssen? Mit einer fast schon körperlichen Anstrengung schob ich den Gedanken zur Seite. „Erraten. Aber erst treffen wir uns mit Gabe.“
    Und sobald ich kann, werde ich mich darum kümmern, ob es in Saint City einen Schlachthof gibt, wo ich mir einen Bottich voller Blut organisieren kann.
    Ein guter Gedanke, einer, der mein Herz höher schlagen ließ.
    Bis zu dem nächsten Gedanken, der meinen ganzen Oberkörper in sich zusammensinken ließ. Aber was ist, wenn ich mich irre und Japhrimels Asche in einem Bottich voller Blut versenke und damit ruiniere? Luzifer lügt, und der Rest ist nur geraten. Was, wenn er mich

Weitere Kostenlose Bücher