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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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mir wehtut?“ Wie üblich gab ich vor, der Frage besondere Aufmerksamkeit zu widmen, während sie mich in das runde Zimmer an der Rückseite des Hauses führte, in dem ein Brunnen aus schwarzen Steinen vor sich hin plätscherte. Sie trat auf den plüschigen Teppich und ging zur Mitte des Raumes, wo die mit frischen weißen Laken bezogene Liege stand. Was mir wehtut? Eigentlich nichts. Nur meine Schulter. Meine Hand. Mein Herz.
    „Eigentlich nichts. Mir geht’s ziemlich gut.“
    „Lügnerin. Nun gut.“ Sie strich, wie sie es immer tat, die Laken glatt. „Was soll ich also behandeln?“
    Ich zuckte mit den Schultern, doch dann fiel mir wieder ein, dass sie diese Bewegung nicht sehen konnte. Ich schlüpfte aus meiner Jacke, hängte sie an den Haken an der Tür und schnallte mit den ungeschickten Fingern meiner rechten Hand die Ausrüstung ab. „Meinen Rücken, und alles, was es sonst nötig hat. Wie immer. Lassen Sie sich einfach von Ihren magischen Fingern leiten.“
    Als ich meine Tasche und meine Ausrüstung aufhängte, neigte Sierra ihren blassen Koboldkopf zur Seite und lauschte den Geräuschen. „Kordit“, bemerkte sie freundlich. „Und dieses süßliche Zeug rieche ich auch. Ist auf Sie geschossen worden?“
    Wieder ertappte ich mich dabei, dass ich lächelte. Ich konnte mich noch gut erinnern, wie ich oft monatelang nicht gelächelt hatte – damals, vor Rio. „Sie erstaunen mich wirklich. Ja, ich bin ein bisschen dreckig. Tut mir leid.“ Ich bückte mich und zog die Stiefel aus, dann ging ich auf Socken zu der Liege. „Stört Sie das?“
    Wäre ich noch ein Mensch gewesen, hätte ich mich einer Chemwäsche unterziehen müssen, um das Blut wegzubekommen. So aber war nur meine Kleidung blutig – meine Haut hatte das dickflüssige schwarze Wundsekret absorbiert. Wie alle Psione konnte auch Sierra das schwarz-diamantene Feuer in meiner Aura sehen, in dem sich meine physische Nähe zu etwas Dämonischem ausdrückte. Sie hatte mich noch nie gebeten, mich einer Chemwäsche zu unterziehen; vermutlich dachte sie, dass ihr all die ansteckenden Übel, die ich mit mir herumschleppen mochte, nichts anhaben könnten. Nur vor offenen Wunden musste sie sich hüten, aber davon hatte ich keine.
    Jedenfalls nicht äußerlich.
    „Natürlich nicht. Ihr Rücken, sagen Sie. Was ist mit Ihrer linken Schulter?“
    Mit der rechten Hand berührte ich das Hemd auf der Höhe des Mals. „Lassen Sie die erst mal in Ruhe.“ Meine Standardantwort, die sie wie stets taktvoll hinnahm.
    Ich zog mich aus, legte meine Sachen auf einen Stuhl, schwang mich auf die hüfthohe Liege und legte mich auf den Bauch. Sierra deckte mich mit einem Laken zu. Ich hatte ihr gesagt, sie müsse nicht hinausgehen, während ich mich auszog. Die meisten Psione haben kein Problem mit Nacktheit. Ich schon ein wenig, aber ihr Angebot hinauszugehen, während ich mich entkleidete, hatte ich nicht annehmen wollen – ich hätte es mir als Schwäche ausgelegt. Ich legte mein Gesicht in die Ausbuchtung für Mund, Nase und Augen, und unter mir tauchte im flackernden Licht der Kerzen der Teppich auf sowie mein Zopf, der mir an einer Seite herunterhing. Unwillkürlich entrang sich mir ein Seufzer.
    „Für dieses Geräusch lebe ich.“ Sie schlug das Laken zurück, bis es nur noch meine Beine und einen Teil meiner Hüften bedeckte. Die Nackenrolle schob sie mir unter die Fußknöchel, um meine Lendenwirbel zu entlasten, und wieder seufzte ich.
    „Oh, zweimal. War wohl ein anstrengender Monat.“
    „Ja. Diverse Jagden.“ Ich schloss die Augen, während sie sich die Hände rieb, um sie aufzuwärmen. Der anheimelnde Geruch von Mandelöl erfüllte die Luft. Sie parfümierte das Öl nicht, und dafür war ich ihr dankbar.
    „Immer am Arbeiten.“ Sie legte die Hände flach auf meinen Rücken – eine zwischen meine Schulterblätter, die andere auf mein Kreuzbein. Ein paar Sekunden Druck, dann wiegte sie mich ein wenig hin und her, um zu sehen, wie meine Muskulatur darauf reagierte. „Sie sind viel zu verkrampft, Danny. Wann werden Sie endlich lernen, sich zu entspannen?“
    „Ich bin doch völlig geschmeidig“, murmelte ich. „Außerdem muss ich arbeiten, um Sie bezahlen zu können, meine Liebe.“
    Das stimmte so nicht, ich hatte genügend Geld – mehr, als ich jemals ausgeben konnte. Ich brauchte das Kopfgeld nicht. Aber, oh Götter, ich brauchte die Kopfgeldjagden.
    Sie trat an die Stirnseite der Liege. Dann kam, worauf ich schon gewartet hatte: Sie beugte

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