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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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gemacht.“ Doch sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. Unwillkürlich musste auch ich lachen.
    „Früher hätte ich ja auch niemals eine Einladung gekriegt. Menschen lassen die nicht rein, vor allem keine Psis. Pass auf, Jace…“
    Urplötzlich war er vollkommen ernst. „Nachforschungen. Wonach soll ich suchen?“ Er schaltete das Holo-TV aus, bückte sich, um nach seinem Stab zu greifen, der an der Couch lehnte, und richtete sich dann mit dem Rücken zu mir wieder auf. „Ich könnte wetten, es geht um eine ganz bestimmte Person, habe ich recht?“
    Ich hasse es, wenn du immer schon vorher weißt, was ich denke. Habe ich schon immer. „Du musst für mich so viel wie möglich über unseren Normalo rausfinden.“ Ich ließ meine Schultern erst nach hinten, dann nach vorn kreisen, um sicherzustellen, dass meine Montur auch bequem saß. Normalerweise trug ich das Schwert immer in der Hand – sinnlos, Klinge zu haben, wenn nicht griffbereit, mahnte Jado oft, doch heute Nacht würde ich meine Hände für andere Dinge brauchen. Das Schwert steckte in meinem Rückengurt, das Heft lugte hinter meiner rechten Schulter hervor. Die Scheide aus geschmeidigem schwarzem Leder war die perfekte Ergänzung zu meinem schwarzen Seidenkleid. Man kann ein Schwert wesentlich schneller ziehen, wenn der Griff knapp über der Schulter statt an der Hüfte sitzt, außerdem lässt sich so vermeiden, dass es irgendwo hängen bleibt. Das Ganze war ein Kompromiss, wie alles andere auch.
    Meine klobigen Ausgeh-Kampfstiefel mit den silbernen Schnallen verschwanden unter dem tief hängenden Saum. Ich sah keinen Sinn darin, noch mehr von meiner Bewegungsfreiheit für hochhackige Schuhe zu opfern. Mit dem verfluchten Kleid war ich schon genug im Nachteil. Als Halsschmuck hatte ich den versilberten Penisknochen eines Waschbären gewählt, der an einer feinen Silberkette hing, die mit schwarzem Samt und Blutjaspissen durchwirkt war – ein mächtiges Schamanen-Mojo. Jace hatte die Kette während unseres ersten gemeinsamen Jahres für mich gemacht. Er hatte sie mit seiner Psinergie aufgeladen, indem er zur Bearbeitung der Steine sein eigenes Blut verwendet und all seine Fähigkeiten wie auch seine Liebe zu mir hineingewebt hatte – außerdem jeden Schutzzauber, den ein Schamane nur kennen kann. Ich hatte sie weggesperrt, als er nicht wiedergekommen war – unfähig, sie zu verbrennen wie alles andere, das mich an ihn erinnerte. Jetzt allerdings wäre es einfach nur dumm gewesen, in die Höhle des Löwen zu gehen, ohne alles nur Denkbare zu meinem Schutz mitzunehmen. Meine Ringe glitzerten und sprühten Funken. „Er war das erste Opfer. Es muss einen Grund geben, warum alles ausgerechnet mit ihm begonnen hat.“
    „Geht klar.“ Seine Augen wanderten in den Bereich unterhalb meines Kinns. Das Kleid hatte einen tiefen, viereckigen Ausschnitt über einem geschnürten Schlitz, der fast bis zum Bauchnabel reichte. Die Form und der Schnitt boten meine Brüste feil wie zwei goldene Früchte. Mein Teint und die schmalen, silbernen Linien des Baculum bildeten einen deutlichen Kontrast. Die Ärmel waren lang und liefen über meinem Handrücken zu dolchförmigen Spitzen zu. Der Effekt war in etwa „Nocturnia in den paranormalen Abendnachrichten“, auf elegante, altmodische Art trashig. Die Waffen hingen mir locker an den Hüften, die Peitsche aufgerollt an meiner Seite. Sowohl in meinem Kleid als auch im Ledergurt hatte ich Messer versteckt. Mir war klar, dass ich mir nach dieser Nacht die ein oder andere Stelle wundgerieben haben würde. Außerdem würde ich sehr wahrscheinlich meine Botentasche vermissen.
    „Hat Gabe die Akten rübergeschickt?“ Ich versuchte, möglichst sachlich zu klingen. Sein Blick glitt abermals anerkennend nach unten, doch dann riss er sich zusammen und nahm seinen Stab. Die Knochen klapperten – er war weit weniger gelassen, als er sich anmerken lassen wollte.
    Doch dieses eine Mal ließ ich die Sache auf sich beruhen. Dante Valentine, die Verständnisvolle. Das verdiente einen Orden. Allerdings war er genauso zurückhaltend. Einen goldenen Stern für den Mann. Nein, auch einen Orden. Verdammt, am besten gleich eine ganze Parade!
    Ich befahl der fiesen kleinen Stimme in meinem Schädel, ihre Scheißklappe zu halten.
    Er nickte. „Natürlich. Da drüben.“ Er machte eine Kopfbewegung nach links.
    Die Dokumente lagen oben auf einem chaotischen Stapel altertümlicher, in Leder gebundener Bücher über Dämonologie. Ich würde

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