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Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
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mich an die Frau erinnerte, die ich vor Rio gewesen war – etwas, in das ich mich trotz meines Magi-trainierten Gedächtnisses nicht richtig hineinversetzen konnte.
    „Du musst ja nicht mit runterkommen.“ Ich schloss die Finger um den metallenen Ring. Er war so kalt, dass er mich fast versengte – oder waren meine Finger nur so dämonisch heiß? Staub flirrte in der heißen Luft – ich strahlte mal wieder heftigst Hitze ab. Ich werde nie wieder eine Heizung brauchen; vielleicht sollte ich mich als wandelnden Trockner vermieten. Leasen Sie eine psionische Heizsonde, bezahlbare Raten, Sarkasmus inklusive.
    „Meinst du, ich lasse dich das allein ausbaden?“ Er schüttelte den Kopf. „Kommt nicht in Frage, Süße. Mitgefangen, mitgehangen.“
    Es tut mir so leid. Ich wünschte, ich könnte die sein, die du begehrst.
    Die Worte lagen mir auf der Zunge, aber statt sie auszusprechen, zog ich schweigend die Falltür auf. Aus der Dunkelheit schlug mir ein muffiger Geruch entgegen. Ich tastete unter dem Rand des Lochs herum. „Vermutlich funktioniert das Ding nicht“, murmelte ich. „Das wäre echt die Krönung dieses Scheißtags.“
    Schließlich fanden meine Finger den Schalter. Eine nackte Birne flackerte auf. Pfeifend entwich der Atem aus meiner auf Nadelöhrgröße geschrumpften Kehle.
    „Wie war das Treffen mit den Egeln?“, fragte Jace leichthin; seine Stimme klang fast schon gelangweilt. Ich sah zu ihm hoch und war schlagartig unendlich dankbar dafür, dass er hier war. Wenn ich Gabe und Eddie schon was schuldig war, wie viel schuldete ich dann erst Jace?
    Die Antwort war in allen Fällen dieselbe: zu viel, um es auf die Schnelle zurückzahlen zu können. Schuld, Verpflichtung, Ehre: alles Worte für das, was ich bis zu meinem letzten Atemzug zurückzahlen und wofür ich auch noch dankbar sein musste.
    Immer noch besser, als allein zu sein, oder?
    Mit Sicherheit. „Interessant. Er sagte, er hätte ein paar Bücher über Dämonen, und ich könnte gern vorbeikommen und sie durcharbeiten.“ Ich schaffte es so gerade, nicht an meiner Stimme zu ersticken.
    „Du hast echt ein Händchen dafür, neue Freunde zu finden.“ Jace untersuchte die Falltür, unter der im Licht der nackten Birne eine Kletterstange und ein blasses, staubiges Quadrat erkennbar waren.
    „Muss an meinem charmanten Lächeln liegen.“ Ich beugte mich vor und umfing die Kletterstange mit beiden Händen. Als ich die Beine um die Eisenstange schlang und ihr mein Gewicht anvertraute, rutschte mein Kleid nach oben. Langsam ließ ich mich hinab. Glücklicherweise war der Schwertgriff dabei nicht hinderlich. Einen Moment lang hing ich kurz über dem unbefestigten Boden, dann ließ ich mich die letzten Zentimeter fallen. „Es gab einen Werwolfangriff, während ich da war.“
    Jace hatte kein Wort über mein zerrissenes Kleid oder das schwarze, verkrustete Dämonenblut an meiner Taille verloren – ich hätte nicht gedacht, dass er so taktvoll sein könnte. Wenn ich jetzt nach oben ginge, um mich umzuziehen, würde ich bestimmt irgendeinen Vorwand finden, um diese Aktion zu verschieben.
    „Dich kann man auch keine Sekunde allein lassen.“ Jace reichte mir die erste Schaufel, dann die zweite und schließlich noch sein Schwert.
    „Sieht so aus. Ich bin bei Christabels Wohnung vorbeigefahren.“ An dem rostenden Metall der ersten Schaufel hing noch ein bisschen Erde. Die zweite war neu. Warum hatte ich sie gekauft? Machte meine Begabung für Vorahnungen mal wieder Überstunden?
    Manchmal war mir diese Begabung genauso zuwider wie die als Runenhexe. Wenn man eine Begabung für Vorahnungen hat, ist das, als würde man auf einem Schachbrett von einem Feld zum nächsten geschoben: Man weiß nie, ob man gerade wirklich eine Vorahnung hat oder allmählich paranoid wird. Zwischen beidem verläuft nur ein schmaler Grat. Unter allen Begabungen ist Vorahnung die, die einen am ehesten in den Wahnsinn treibt, wie es schon mit vielen Sehern geschehen ist.
    „Und, hast du was Interessantes rausgefunden?“ Er beugte sich vor, packte die Kletterstange und ließ sich elegant herabgleiten. Das T-Shirt rutschte ihm aus der Hose, und ich erhaschte einen Blick auf seinen gebräunten Waschbrettbauch. Seine Stiefel schlugen auf dem Boden auf, und er sah sich in dem unfertigen Raum um. „Jeder andere hätte eine Leiter, Danny.“
    „Glaubst du etwa, ich komme so oft hier runter, dass sich das lohnt? Und ja, ich habe was Interessantes rausgefunden, zumindest bei den

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