Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Dante Valentine 02 - Hoellenritt

Titel: Dante Valentine 02 - Hoellenritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilth Saintcrow
Vom Netzwerk:
Jace für viele Dinge dankbar sein, aber vor allem dafür, dass er bei mir blieb. Wer hätte es sonst schon mit mir ausgehalten?
    „Tut mir leid.“ Ich legte das Schwert zur Seite. Genau darum geht es, Jace. Ich weiß nicht, was mich umbringen könnte, aber ich glaube, Japhrimel zu verlieren kam der Sache schon ziemlich nahe. Hast du geglaubt, ich würde mir etwas antun? Bist du deshalb zurückgekommen?
    Er schenkte mir ein strahlendes, aber besorgtes Lächeln. Da schau einer an. Die Platzangst schlägt wieder zu. „Schon gut. Irgendwie gefällt es mir. Was hast du in Christabels Wohnung rausgefunden?“
    Ich schnaubte, sprang auf die Füße und schnappte mir die andere Schaufel. „Nichts, was ich nicht schon vorher gewusst hätte. Machen wir uns an die Arbeit.“ Mit diesen Worten ging ich mit schwitzenden Dämonenhänden und einem sauren Magen auf mein Grab zu.
     
     
    „Shango behüte mich, Danny.“ Jace wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn. „Du hast diesen Kram echt tief vergraben.“
    „Nur so kann man die Toten davon abhalten, wieder aufzuerstehen.“ Ich warf die Schaufel zur Seite. Die zweite Schaufel folgte, und ihr Blatt schlug laut klirrend gegen das der ersten. Ich verschränkte die Finger. „Ich mache eine Räuberleiter und stemme dich hoch.“
    In der Dunkelheit sah ich das Weiße in seinen Augen und seine blitzenden Zähne, als er ein bisschen zu breit grinste. „Klingt gut. Ich brauche dringend eine Dusche.“
    „Ich auch.“
    Er stieg in meine Finger, und ich hob ihn vorsichtig in die Höhe, darauf bedacht, nicht übers Ziel hinauszuschießen. Er stützte sich am Rand ab und zog sich hoch.
    Diese Dämonenkraft hat auch ihr Gutes – das hätte ich früher nie geschafft.
    Dann hob ich meinen Sarg hinaus, eine altertümliche Feldkiste, die noch aus den Zeiten vor dem Siebzigtagekrieg stammte. Ich hielt sie noch vorsichtiger, als ich Jace gehalten hatte. Irgendetwas im Inneren klimperte, und das Geräusch jagte mir einen Schauder über den Rücken. Ich drängte das Stöhnen zurück, das sich meiner Kehle entringen wollte, und es kam nur noch als abgeschnürtes Luftholen heraus.
    Jace packte die Kiste und zog sie das restliche Stück aus dem Loch heraus. Dann sprang ich, erwischte den Rand wie bei einem Schwimmbecken und hievte mich hoch. „Sekhmet sa’es“, zischte ich. „Ich hasse das. Diese Jagd hat gerade erst angefangen, und schon bin ich in einem Grab gelandet.“
    Jace gähnte. „Sollen wir es wieder auffüllen?“
    „Wäre sicher besser.“ Ich strich mir über die Stirn. Überall auf meiner Haut war sandige Erde aus dem Grab. „Bringen wir es hinter uns, dann können wir uns sauber machen.“
    „Essen wäre auch nicht das Schlechteste.“ Er reckte sich, dann griff er beherzt nach der Schaufel. Ich legte ihm die Hand auf den Arm.
    Er hielt inne und sah auf mich herab.
    „Geh du rauf und mach dich sauber. Und besorg uns was zu essen. Ich komme in ein paar Minuten nach.“ Ich glaube, wir waren beide nicht sehr überzeugt, dass ich mit der Situation gut umgehen konnte.
    „Ich helfe dir“, entgegnete er stur und schüttelte den Kopf.
    „Komm schon, Jace. Ich habe Hunger. So kann ich, wenn ich raufkomme, schnell duschen und gleich was essen.“
    Er musterte mich lange. „Na gut“, sagte er schließlich wie ein schmollender kleiner Junge.
    „Danke.“ Aus einem Impuls heraus stellte ich mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die dreckverkrustete Wange. Was hätte man auch sonst für den Mann tun können, der einen gerade aus dem eigenen Grab ausgebuddelt hatte?
    Er griff nach seinem Schwert. Nachdem er gegangen war, schienen die Mauern um mich herum immer näher zusammenzurücken. In der Dunkelheit schienen alle möglichen Gefahren zu lauern. Mein Nacken prickelte, und meine Atemzüge waren abgehackt und rasselnd.
    Ich nahm die Schaufel, überlegte kurz und legte sie wieder hin. Das Loch schien mich zu verhöhnen, genau wie die dreckige, rostige Feldkiste. Sogar mein Schwert, das mir über den Rücken baumelte, schien sich über mich lustig zu machen.
    Ich hob die rechte Hand. Sie hielt sich ziemlich gut, krampfte nicht und verweigerte auch nicht den Dienst. Vielleicht hatte es ihr nur gefehlt, ein Schwert zu halten.
    Statt die Erde mit der Schaufel zurückzubefördern, schob ich den Haufen mit bloßen Händen in das Loch wie ein Tier. Ich schob und schob, grub die Arme in die Erde und schaufelte sie ins Loch. Das Oberteil des Kleides, das

Weitere Kostenlose Bücher