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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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den Staub. Mein Schwert, wo ist mein Schwert? Götter des Himmels und der Unterwelt, gebt mir mein Schwert, ich brauche mein Schwert …
    „Todloser.“ Luzifer sagte das Wort, als würde er einen Hieb austeilen. Irgendwo knurrte ein Höllenhund. Mich traf ein wuchtiger Schlag in den Bauch. Luzifer hatte mir nachträglich noch schnell einen Tritt verpasst. Ich wurde nach hinten gegen eine Wand geschleudert, dass ich nur so japste. Putz und Steine zersplitterten, eine Staubwolke hüllte mich ein. „Du kannst gehen. Gegen dich habe ich nichts.“
    Ich hätte nie gedacht, dass ich für Lucas’ harsches Gelächter einmal dankbar sein würde. Ich hörte ein knirschendes Geräusch. Lucas ging auf den Teufel zu und trat irgendein Hindernis aus dem Weg. „Sie ist meine Klientin, El Diablo. Ich kann nicht dulden, dass du sie tötest.“

Die Atmosphäre wurde noch frostiger. Luzifers Aufmerksamkeit bewegte sich durch den Raum wie ein Hai in kaltem Wasser. Ziegel und Plasstahl ächzten, überall wirbelte Mörtelstaub umher.
    Die Stimme des Teufels durchschnitt die Luft wie ein scharfes Messer. Der Klang tat mir in den Ohren weh. „Geh jetzt. Sofort. Oder du musst sterben.“
    Lucas schien das unglaublich lustig zu finden. Zumindest lachte er – und feuerte erneut auf den Teufel. Alles wurde rot, ich hörte das Zischen eines Plasbolzens. Luzifers Füße machten ein Geräusch, als würden sie auf eine Trommel schlagen.
    Ich stöhnte. Hustend stützte ich mich auf Hände und Füße. Mein Bauch brannte, als hätte mich eine Rasierklinge aufgeschlitzt. Der Lärm der Welt kehrte mit ohrenbetäubendem Dröhnen zurück und krachte mir voll in die empfindlichen Ohren. Krachen, Schreien, tiefes, ächzendes Husten von Werwölfen, die schwere Qualen durchlitten, helle, hohe Schreie von Nichtvren, die bluteten oder in Flammen standen.
    Ich krabbelte von der Wand weg und hustete den Staub aus, der mir in die Nase drang. Ich musste mich hinkauern. Luzifers Tritt hatte offenbar irgendetwas in mir zerfetzt. Mein Bauch brannte wie Lava. Mein Schwert, mein Schwert … Ich hatte nur noch ein Ziel: Ich musste mein Schwert linden. Ich stand unter Schock, die Welt um mich wurde grau, mein linker Arm schmerzte wie die Hölle und mein Rachen nicht minder.
    Überall herrschte Lärm, und zwischen die Schmerzensschreie mischte sich Lucas’ Gelächter. Anscheinend hielt er den Teufel nicht schlecht auf Trab.
    Es ist mir egal, wer ihn angeheuert hat. Mein Schwert. Ich brauche unbedingt mein Schwert. Wenn Luzifer mich umbringt, will ich mit meinem Schwert in der Hand sterben.
    Dann plötzlich entdeckte ich eine schwarz umwickelte Scheide. Ein Geschenk des Himmels. Ich konnte sie gerade noch packen, als Luzifer mich auch schon an den Haaren erwischte und mich hochzog. Es gelang mir, auf die Beine zu kommen, aber meine Wirbelsäule bog sich durch, so sehr riss er mir den Kopf nach hinten. Meine Knie gaben nach, und mein Hals bot sich ihm ungeschützt dar. Ich wollte schreien, brachte nur ein ersticktes Geräusch zustande, und schon bohrte sich der Schmerz wie ein Speer in meinen Magen.
    „Ich werde deinem Geist das Geheimnis deiner Gabe entreißen, mit der du in anderen Wesen solche Treue erweckst“, flüsterte er mir ins Ohr. Er verlagerte sein Gewicht und zermalmte dabei Plasglasscherben und Putz unter den Füßen. Kauerte der Teufel über mir? „Ich frage dich noch ein letztes Mal, du Menschenhure: Wo ist sie?“
    Ich werde es dir nicht sagen. Niemals. Da kannst du mir antun, was du willst, du verdammtes Arschloch. Ich hustete, als müsste ich ersticken. Und das stimmte vermutlich sogar. Ich konnte immer noch nicht genug Luft bekommen.
    „Wo ist sie?“ Er schüttelte mich.
    Ich war kurz vor dem Ersticken und schnappte mühsam nach Luft. Ich versuchte zu reden, zu sagen, was ich zu sagen hatte.
    Schließlich gelang es mir. Ich brachte zwei Worte heraus. „Leck … mich.“
    Er gab einen Laut von sich, der klang, als würde sich die Erde auftun. Das Schwert in meiner Hand dröhnte. Er zerrte mich so gewaltsam hoch, dass er mir ganze Haarbüschel ausriss. Diesmal zischte er mich in seiner Dämonensprache an. Ich hatte den Teufel so in Rage gebracht, dass er glatt ins Stottern kam.
    Hurra! Bin ich nicht ein echtes Teufelsweib?
    Ich hatte nur noch einen glasklaren Gedanken: Jetzt oder nie.
    Ich stemmte die Füße auf den Boden, so fest ich konnte, und stieß mich mit all meiner Kraft ab. Seine Hand in meinem Haar tat furchtbar weh. Funkelnde

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