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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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dann blieb er direkt vor der Tür stehen. Sein Rücken war völlig steif.
    Schützend legte ich die Arme um mich. „Ich habe Angst, Japhrimel. Weißt du das? Ich bin aufgewacht, und du warst nicht da, und dann kommst du mir so. Ich habe eine Scheißangst. Hab ein bisschen Nachsicht mit mir, und ich gebe mir Mühe, nicht mehr so rumzuzicken. In Ordnung?“ Ich fasse es nicht. Ich habe einem Dämon gegenüber zugegeben, dass ich mich fürchte. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
    Ich dachte schon, er würde einfach weitermarschieren, doch das tat er nicht. Seine Schultern entspannten sich etwas. Er brauchte fünf Atemzüge, bis er sich endlich zu mir umdrehte. Eine grüne Springflut tobte in seinen Augen. Er wirkte ein wenig freundlicher. Wir starrten einander an, mein Gefallener und ich. Ich versuchte, den Anschein zu vermeiden, ich würde mir selbst auf die Schulter klopfen, um mir Mut zuzusprechen.
    „Du hast keinen Grund, dich zu fürchten“, sagte er ruhig.
    Von wegen. Wir treffen uns demnächst mit dem Teufel, zum dritten Mal in meinem Leben. Mir hätte nichts gefehlt, wenn ich ihn nie kennengelernt hätte. Wahrscheinlich hat er ja was ganz Besonderes mit uns vor, und das, was sich der Teufel unter einer netten Überraschung vorstellt, deckt sich bestimmt nicht mit meinen Erwartungen. „Du machst wohl Witze?“ Ich klang, als wäre alle Luft aus meiner Lunge entwichen. Das Mal an meiner Schulter wurde weich wie Samt. Seine Aufmerksamkeit glitt wie warmes Öl über meine Haut. „Er ist der Teufel!“ Und er ist wahrscheinlich nicht gerade bester Laune.
    Er kam wieder auf mich zu, mit ganz leisen Schritten. Als er noch eine Armlänge entfernt war, blieb er stehen und sah mir direkt in die Augen. „Er ist der Fürst der Hölle“, korrigierte er mich pedantisch. „Ich lasse nicht zu, dass dir irgendetwas passiert. Hab Vertrauen, und alles wird gut.“
    Ich vertraue dir jetzt schon so lange, „(übt es noch etwas, das du mir verschwiegen hast?“ Ich suchte sein Gesicht, die vertrauten Linien und Kurven ab. Er war auf eine schroffe Art schön, wie ein gut ausbalanciertes Wurfmesser oder ein perfekt gekrümmtes Katana. Nicht rein ästhetisch, sondern funktional und tödlich. Komisch, aber in meiner Zeit als Mensch hatte ich ihn eher für hässlich gehalten, ganz gewiss nicht schön im weitesten Sinne des Wortes. Doch je länger ich ihn kannte, desto besser sah er aus.
    Er zuckte mit den Schultern. Oh, Ihr Götter, wie ich es hasse, wenn ein Dämon mit den Schultern zuckt, sobald ich etwas frage. „Wenn ich dir sagen würde, was ich für möglich oder wahrscheinlich halte, würde ich dich nur unnötig ängstigen. Bis ich mir sicher bin, will ich nicht großartig rumspekulieren. Das Beste ist, wir gehen einfach hin, und du vertraust ganz deinem Gefallenen. Das zumindest habe ich mir doch wohl verdient, oder?“
    Verdammt noch mal, ich gab es nur ungern zu, aber er hatte recht. Selbst mir war klar, dass alle Mutmaßungen über die Pläne des Fürsten nur in die Irre führten und am Ende immer eine böse Überraschung stand. Japhrimel hatte mich noch nie im Stich gelassen. „Ich vertraue dir. Natürlich vertraue ich dir. Weißt du das nicht?“
    Ich hatte gedacht, darüber würde er sich freuen. Stattdessen blieb sein Gesichtsausdruck unverändert ernst. Das Mal an meiner Schulter pulsierte und überflutete meinen ganzen Körper mit Hitze. „Lass den Quatsch!“ Ich bekam kaum genug Luft, um die Stimme zu erheben. „Na komm, bringen wir es hinter uns.“
    Ein kurzes, knappes Nicken, dann reichte mir Japhrimel die Hand. Ich hielt ihm die Rechte hin, meine Schwerthand. Der Gedanke, wie leicht er mich daran hindern konnte, meine Waffe zu ziehen – einfach, indem er ein wenig zudrückte –, machte mich teuflisch nervös.
    Ich will das nicht. Ich will einfach nicht. Japhrimel führte mich aus dem Zimmer. Hinter uns schlossen sich leise die Türen in ihren magischen Angeln. Aber wenigstens habe ich bei der Konfrontation mit Luzifer Japh bei mir.
    Dennoch war mir bei dem Gedanken alles andere als wohl, zumal Luzifer ihn schon einmal getötet hatte. Getötet oder in einen tödlichen Schlaf versetzt – oh, Ihr Götter, den Unterschied wollte ich mir gar nicht ausmalen. Selbst mit Japhrimel als Unterstützung würde das Treffen mit dem Fürsten der Hölle grässlich werden.
    Trotzdem ließ ich mich darauf ein. Wovor man nicht wegrennen kann, dem muss man sich stellen. Zumindest das hatte ich von den Gespenstern in

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