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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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schwöre dir, Japhrimel, wenn du …“
    „Tu es nicht“, schnitt er mir kopfschüttelnd das Wort ab. „Du weißt doch, dass du so einen Eid nicht schwören kannst. Du musst dein Wort halten, Nekromantin.“
    Ich entzog ihm mein Handgelenk, und er ließ es geschehen. Ich sprang auf, dass der Stuhl über den Fliesenboden kratzte, und umfasste mein Schwert. Die Bedienung blickte zu uns herüber und erstarrte.
    Ich beugte mich vor, und mein Haar – rabenschwarz wie seins – fiel mir über die Schulter. „Hör auf, mich unter Druck zu setzen, Japh. Sie ist Doreens Tochter.“ Die Kälte in meiner Stimme ließ den Tisch samt Geschirr vibrieren. Vermutlich war es nicht mehr als eine leere Drohung – letztlich war er viel stärker und schneller als ich, das hatte er oft genug unter Beweis gestellt.
    Aber ich schwöre bei meinem Gott und meinem Schwert, es war mir egal. Sie war Doreens Tochter, in erster Linie zumindest. Aber vielleicht war sie auch meine. Und wenn, dann war es meine Aufgabe, sie zu beschützen. Mehr noch, meine Pflicht.
    Dazu wusste er nichts zu sagen. Ich richtete mich auf. Meine Tasche ruhte schwer auf meiner Hüfte, und ich hatte immer noch meine Waffen und meine Messer. Und mein Schwert, den Stahl, der den Teufel verletzt hatte.
    Japhrimel dagegen konnte ich nicht verletzen, zumindest nicht in einem fairen Kampfaber wenn er Doreens Tochter tötete oder versuchte, sie dem Fürsten der Hölle auszuliefern, würden wir ja sehen, wie raffiniert und einfallsreich ich sein konnte, wenn ich einen Dämon zur Strecke bringen wollte.
    Einen gefallenen Dämon. Einen Mann, den ich zufällig liebte, auch wenn er nicht im engeren Sinn ein Mann war. Hatte ich mir nicht noch vor knapp einer Stunde vorgenommen, im Zweifelsfall zu seinen Gunsten zu entscheiden?
    „Ich schwöre es dir, Japh.“ Mit der rechten Hand umklammerte ich den Schwertgriff. Japhrimel war so grauenhaft schnell -das wusste ich von unseren Sparringskämpfen. Obwohl er ruhig am Tisch saß und in sein Weinglas starrte, spürte ich den Drang zurückzuweichen, Abstand zwischen uns zu schaffen, falls er plötzlich zu dem Entschluss kommen sollte, auf mich loszugehen. „Bei allem, was mir heilig ist, das kannst du mir glauben.“
    Ein elegantes Schulterzucken. Langsam stand er auf, wobei sein Stuhl ein deutlich leiseres Geräusch machte als vorher meiner. „Was soll ich dazu sagen?.“
    Ich weiß es nicht. „Ich gehe. Mit dir oder ohne dich. Aber gehen werde ich auf jeden Fall.“ Verdammt, Danny, er hat dich schon einmal gegen eine Wand gequetscht. Wenn du ihm noch weiter zusetzt, macht er das wieder. Oder Schlimmeres.
    „Du wirst mir nicht von der Seite weichen, bis diese Angelegenheit erledigt ist. Ich dachte, ich hätte das mit Worten erklärt, die selbst du verstehen kannst.“ Wie schaffte er es bloß, so ruhig zu klingen? Als wäre es völlig egal, was ich sagte oder tat. Er hatte gesprochen, und das war’s dann. Ein Windstoß, der durch den Garten fegte, erfüllte das Cafe mit dem Geruch von pflanzlicher Materie und dem Zimt-Moschus-Duft von Dämonen – es war die psychische Entsprechung einer atmosphärischen Störung, die die Luft um uns herum verfärbte. Ich strahlte schon wieder Psinergie ab. Wenn ich nicht aufpasste, würde ich noch die schlehenäugige Bedienung und jedes andere menschliche Wesen im Haus in Mitleidenschaft ziehen und sie mit Pheromonen überschütten, die ich nicht richtig unter Kontrolle hatte.
    Ich spannte mich an. Mein linker Daumen war bereit, den Bügel zu öffnen, damit das Schwert aus der Scheide gleiten konnte. Ich behielt Japhrimel genau im Auge. Mach mir ja keinen Druck. Wir hatten uns gerade so gut verstanden, also hör auf, mich derart unter Druck zu setzen.
    Sein Blick schweifte über meinen Körper, vom zerzausten schwarzen Haar bis zu den zerschrammten Stiefeln, dann zu meiner Hand, die locker auf dem Schwert lag. „Jedes Mal wieder ein Kampf, Hedaira“, sagte er leise. „Ich komme mit dir, um zu sehen, was deiner Partnernekromantin geschehen ist.“
    Danke, ihr Götter, danke. Ich atmete tief ein und spürte, wie die Luft in meiner Kehle brannte. „Ist das dein Ernst?“
    Bildete ich mir nur ein, dass sich sein Gesicht für den Bruchteil einer Sekunde schmerzlich verzog? Vermutlich. „Ich ziehe es vor, dort zu sein, wo ich sehen kann, welchen Unfug du anzurichten gedenkst. Meiner Ansicht nach gibt es keinen Grund, warum wir nicht in Saint City Halt machen sollten.“
    „Wirklich?“
    Er

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