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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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aufzupassen.“ Leander zuckte seufzend mit den Schultern, aber sein Blick schweifte nervös durch das Zimmer, als würde er damit rechnen, dass jeden Moment jemand auftauchen könnte. „Hauen wir ab, mein Nacken kribbelt.“
    Genau wie meiner. McKinley zurückgelassen? Was, zum Teufel? Mich allein zu lassen sah Japhrimel überhaupt nicht ähnlich. Verdammt, wo steckte er bloß?
    Das letzte Mal, als Japhrimel mich während einem dieser an Bewusstlosigkeit grenzenden Schlafzustände verlassen hatte, war er in die Hölle gegangen und hatte das angeleiert, was mich wieder in diese Riesenscheiße voller Dämonen hineingeritten hatte. Mein glückliches kleines Zuhause in den Hügeln von Toscano war in einem Reaktionsfeuer zu rauchenden Trümmern verbrannt, und mein Leben flog mir mal wieder um die Ohren.
    Was er wohl gerade trieb?
    „Was hat Japh getan, Lucas?“ Meine Hand glitt zum Griff des Schwertes, während ich McKinley musterte, der plötzlich ganz still dalag. Sein Gesicht war mit Blutergüssen übersät, und ich war mir sicher, dass eine seiner Schultern ausgerenkt war, so weit hinten, wie sie saß. Das war nun schon das zweite Mal, dass Lucas sich mit einem Hellesvront-Agenten angelegt hatte und als Sieger aus dem Kampf hervorgegangen war.
    Bin ich froh, dass ich ihn angeheuert habe! Nun ja, quasi angeheuert. Ursprünglich hat Eve ihn unter Vertrag genommen, aber ich bin jedenfalls froh, dass er für mich arbeitet. Mit einer klaren Aufgabe vor Augen fühlte ich mich zum ersten Mal, seit ich Gabes Nachricht bekommen hatte, ein wenig besser.
    Gabe.
    Ich schob den Gedanken an ihren zerfetzten Körper und den dunklen, leblosen Smaragd an ihrer Wange beiseite. Konzentrier dich, Danny. Verdammt noch mal, konzentrier dich! Zerbrochenes Plasilica bohrte sich unter dem Gewicht meiner Stiefel in den Teppich. Die Verankerung der Lampe, die aussah wie ein Kronleuchter, war aus der Decke gerissen. Die Bar bestand nur noch aus zerbrochenem Glas und erinnerte mich mit ihrem Alkoholgestank an die entmilitarisierte Zone Sarajewo. Ein Schauder lief mir über den Rücken.
    „In der Stadt treibt sich noch ein weiterer Dämon herum, und es heißt, dein grünäugigcr Freund sei hinter ihm her. Und dann gibt es da noch ein paar weitere interessante Sachen. Ich habe für dich ein Gespräch mit einer Magi ausgemacht, die vielleicht eine Ahnung hat, was hier eigentlich abgeht.“ Lucas zuckte mit den Schultern. „Lass uns bloß von hier abhauen. Die ganze Scheißstadt ist am Brodeln. Und dauernd werden eine tote Nekromantin und dein Name in einem Atemzug genannt. Verdammt, dich kann man auch nicht eine Minute aus den Augen lassen.“
    Gabe. Irgendjemand weiß also Bescheid. Wieder kochte die Wut in mir hoch, aber ich unterdrückte sie. „Offensichtlich nicht.“ Mit der rechten Hand zog ich ein Messer. McKinleys und mein Blick trafen sich. Er versuchte, sich von dem Knebel zu befreien, und gab dabei einen tiefen, gedämpften Ton von sich.
    Zuerst musste ich mich mit dem wichtigsten Problem beschäftigen. Japhrimel jagte hier in Saint City hinter Eve und ihren Mitrebellen her. Warum hatte er mir das nicht gesagt?
    Dann musst du darauf vertrauen, dass ich zu Ende bringe, was du nicht tun kannst. Japhrimels Stimme, ausdruckslos und eiskalt. Er sagte so gut wie nie etwas, das er nicht auch so meinte.
    Und ich hatte geglaubt, er sei mitgekommen, weil ich ihn brauchte. Ich dumme Nuss. Ein bitterer Geschmack stieg in meiner Kehle hoch. Dumm und blind, Danny. Wie immer macht er alles hinter deinem Rücken.
    Natürlich. Was hatte ich denn erwartet? So war er nun mal. Zu blöd, dass mir das erst jetzt klar wurde.
    Das Messer zischte mir aus der Hand und bohrte sich weniger als drei Zentimeter von McKinleys Nase entfernt in den Teppichboden. Er zuckte leicht, aber deutlich wahrnehmbar zusammen, und ich versuchte, das gemeine Gefühl von Befriedigung zu ignorieren, das mich überkam. Du warst es, der Japh eingeredet hat, es sei besser, mich aufzuhalten und dann zu tun, was er eigentlich vorhatte, nicht wahr? Und dann hat er dich hier mit mir allein gelassen. Du Dreckskerl. Wundert mich gar nicht, dass du für Dämonen arbeitest.
    „Richte Japhrimel aus“, sagte ich leise, „richte ihm Wort für Wort aus, was ich jetzt sage, McKinley. Wenn er Eve jagen will, muss er erst mich ausschalten.“
    Das brachte den Agenten dazu, sich wie ein Fisch auf dem Trockenen in der dünnen goldenen Kette hin- und herzuwinden. Ich wollte gar nicht erst wissen,

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