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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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fühlen. „Hier, Tee.“ So menschlich hatte ich sie noch nie erlebt. „Du und Spocarelli habt euch sehr nahegestanden, nicht wahr?“ Es war keine Frage.
    Lucas suchte sich einen Platz auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes zwischen einem Regal mit Slicboards und einer Holzkiste mit Kampf stiefeln in unterschiedlichen Größen. Seine gelben Augen waren nur einen Spaltbreit geöffnet, aber davon ließ ich mich nicht täuschen. Müde schien er ganz und gar nicht zu sein. Trotz des blutverkrusteten Risses in seinem Hemd wirkte er äußerst wachsam. Wir passten gut zusammen, beide blutig und luftgetrocknet.
    Allmählich glaubte ich wirklich, dass ich noch am Leben war. Das Mal an meiner Schulter blieb erstaunlich taub. Versuchte Japhrimel, mich aufzuspüren?
    Hoffentlich. Allmählich wird die Sache lächerlich. Ich nickte und blies in den Becher, um die Flüssigkeit abzukühlen. „Sehr nahe. Irgendjemand hat Eddie so mit Blei vollgepumpt, dass man ihn bei der Altmetallsammlung hätte abgeben können. Und dann haben sie Gabe das Gleiche angetan, in ihrem eigenen Garten.“ Gabes Tochter erwähnte ich nicht – eins nach dem anderen. Meine Stimme war tonlos. „Ich habe Gabe versprochen, dass ich Eddies Mörder unschädlich machen werde. Ich nehme an, Eddie hat an irgendetwas gearbeitet.“
    „Ich weiß. Ich hatte Besuch von einer Schamanin – Annette Cameron. Arbeitet in der Klinik an der Fortieth, einer Sedayeen- Gemeinschaft, die auch eine Chill-Entzugsklinik betreibt.“ Abra verzog das Gesicht.
    „Bei Clormen-13-Abhängigkeit ist kein Entzug möglich“, murmelte ich meinen üblichen Protest. „Weiter.“
    Abra äußerte sich nicht zu meinem Einwurf. Jeder weiß, was ich von Chill halte. „Sieht so aus, als hätte Eddie mit den Sedayeen da draußen zusammengearbeitet. Einen Versuch wäre es vielleicht wert. Annette wollte dich jedenfalls unbedingt sprechen.“
    „Wie alle anderen auch.“ 7Airzeit bin ich glatt das beliebteste Mädel der Stadt. Sogar Dämonen sind scharf auf mich.
    „Ja.“ Abra griff langsam unter den Tresen und holte einen weißen Umschlag hervor, der mit einem schweren, altmodischen Wachssiegel verschlossen war. „Und dann war noch eine Nichtvren da und hat das hier gebracht. Sie hat gesagt, ich soll ihn dir geben.“
    Ich erbrach das Siegel, ohne hinzuschauen, und zog ein Blatt schweren, handgeschöpften Leinenpapiers heraus, das teuer aussah und einen leichten Parfümduft verströmte, der sich mit dem trockenen, köstlich verführerischen Nichtvrengeruch vermischte.
    Die Nachricht war kurz: Miss Valentine, ich habe Informationen für Sie. Kummen Sie zum Nest, wann immer es Ihnen passt. Ich hin nicht schwer zu finden.
    Unterschrieben war die Nachricht mit Selene. Die Gemahlin des Meister-Nichtvren von Saint City, des Primus der Paranormalen: Nikolai.
    Ein Typ, der einem ganz schön Angst einjagen konnte. „Großartig“, murmelte ich. „Die Saugköpfe mögen mich.“
    „Wenn die dich mögen, müssen die Werwölfe dich ja hassen. Auf dich ist eine Belohnung ausgesetzt, zweihunderttausend für den, der dich bei lebendigem Leib, notfalls auch ein bisschen ramponiert, bei einem Käufer auf der East Side abliefert. Kopfgeldjäger, Werwölfe und Söldner schnappen allesamt nach dem Köder. Ich brauche dir wohl nicht zu erzählen, was es mich kostet, den Mund zu halten.“
    Ich steckte die Nachricht in eine meiner Taschen, griff nach meinem Becher und trank vorsichtig einen Schluck Tee mit Vanillearoma, sehr süß und erstaunlich beruhigend. „Und ich hatte geglaubt, wir seien Freundinnen.“ Kopfgeldjäger? „Wenn Kopfgeldjäger hinter mir her sind, muss im Komm-Net der Hegemonie ein Antrag vorliegen.“
    Abra zuckte mit den Schultern. „Nicht unbedingt, wenn sie die Sache unter der Decke halten wollen. Außerdem ist hier auch noch so ein gengespleißtes Arschloch von Pico-PhizePhann namens Massadie aufgekreuzt.“ Sie schüttelte den Kopf, und ihre goldenen Kreolen schwangen hin und her. „Hat mir Geld geboten und sich so aufgeführt, als würde er noch mehr rausrücken, wenn ich irgendetwas über dich ausfindig machen würde. Bescheuert. Aber worum du dir wirklich Sorgen machen musst, das ist die Mafia. Die sind echt scharf auf dich. Wenn ich nicht so gute Beziehungen zur Tanner-Familie hätte, wäre mir vielleicht der Laden abgefackelt worden.“
    Tanner-Familie? Die müssen neu sein. „Was ist mit der Ghery-Familie?“ Die Mafia und ich konnten uns nicht ausstehen, aber

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