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Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl

Titel: Dante Valentine 04 - Suendenpfuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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gehabt. Auch danach, als ich gelegentlich Botschaften zwischen ihr und Jado hin- und hergesandt hatte, gab es nie Grund zur Klage. Sie war immer dieselbe: eine eiskalte Händlerin und so vorsichtig, dass es einem ganz schön auf den Geist gehen konnte. Ihren Laden verließ sie grundsätzlich nie. Ich hatte mir schon öfter den Spaß erlaubt zu rätseln, welcher paranormalen Spezies sie wohl angehören mochte.
    Die „Spinne von Saint City“ blinzelte mich unter ihren langen Wimpern hervor an. „Valentine. Hätte ich mir ja denken können. Wo du bist, gibt’s nichts als Ärger.“
    Wenn du wüsstest. „Ich kann nichts dafür, dass ich so beliebt bin, Abra. Wie geht es dir?“
    Sie verzog den Mund. „Mir würde es deutlich besser gehen, wenn nicht dauernd Nichtvren und Werwölfe bei mir auf der Matte stehen würden. Wo ist der Dämon?“
    Also wusste sie, dass Japhrimel in der Stadt und mit mir verbandelt war. Manchmal fragte ich mich, was sie wohl sonst noch so alles wusste, auch wenn sie es nicht erzählte. „Der sitzt zu Hause und dreht Däumchen. Und du bist doch gern mitten im Trubel – auf die Art kriegst du schließlich alle deine Informationen.“
    Abra neigte den Kopf. „Der Nekromant ist hier. War das deine Idee?“
    „Nein, die von Lucas.“ Ich ging zur Seite, und Lucas sprang leise wie eine Katze herunter. „Bist du sicher, dass du ihm traust, auch wenn ihn keiner beaufsichtigt?“
    „Wieso? Meinst du, er klaut mir was?“ Mit einem freudlosen Kleinmädchenkichern vollführte sie eine komplizierte Bewegung wie bei einem Parademarsch, die damit endete, dass sie das Plasgewehr um die Schulter geschlungen hatte wie ein Bandido aus früheren Zeiten. „Kommt runter, ich koche uns Tee. Das hier ist eine schwierige Situation.“
    „Das kannst du laut sagen, Abra. Gabe Spocarelli ist tot. Und Eddie Thornton ebenfalls. Ich bin auf der Jagd nach ihren Mördern.“ Staub wirbelte auf.
    Stille. Schließlich sagte Abra seufzend. „Kommt mit.“ Bildete ich mir das nur ein, oder klang sie erschöpft? „Das wird dir nicht gefallen.“
    A BRACADABRAS P FANDLEIHE – WIR MACHEN W UNDER MÖGLICH stand in verblassten goldenen Buchstaben auf dem Schaufenster, dessen Scheiben dunkel getönt waren. Das war ein neuer Trick – für so etwas war Abra bisher nie der Typ gewesen. Auf dem Holzboden standen Regale voller Waren, und hinter dem Glastresen, in dem staubüberzogene Juwelen matt glänzten, hingen Slicboards und Gitarren. Ihr Lagerbestand schien ziemlich oft zu wechseln, dabei hatte ich noch nie erlebt, dass jemand zu Abra kam, um irgendwelche Gegenstände zu kaufen.
    Nein, zur „Spinne von Saint City“ ging man, wenn man Informationen brauchte.
    Es gab ein Regal mit neuen, tollen Amberjion-Kunstlederjacken mit Schulterpolstern bis zu den Ohren. Auf einem Tresen waren in einem Plasilicawürfel antike Zeitmesser ausgestellt. Ansonsten sah alles aus wie immer.
    Schön, eine Freundin zu haben, die nicht altert.
    Leander lehnte am Tresen und betrachtete eine Sammlung Halsketten. Zwischendrin ließ er den Blick immer wieder zur Tür wandern, und seine Hand lag auf dem Griff seines Schwertes. „Irgendwelche Beobachter?“, fragte ich.
    „Zwei. Ein Werwolf zwei Straßen weiter und einer gleich gegenüber.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe dafür gesorgt, dass mich beide gesehen haben.“ Seine dunklen Augen sprühten vor Leben. Ihm machte das alles Spaß.
    Hoffentlich nicht zu sehr. Ich seufzte und rieb mir mit zitternder Hand die Augen. Ich hatte gerade erst einen Höllenhund in die Flucht geschlagen.
    Ausgerechnet einen Höllenhund. Japhrimel hatte mir empfohlen davonzulaufen, falls mir jemals einer über den Weg laufen sollte – damals, zu Zeiten der ersten A’nankimel, hatten sie üblicherweise die Hedairas gejagt, im Auftrag von Luzifer, der alle Gefallenen hatte umbringen lassen, damit ja keiner von ihnen einen Androgynen zeugte, einen Dämon, der fortpflanzungsfähig war.
    Wie Luzifer. Wie Eve.
    Inzwischen hatte sich eine Reihe von Vermutungen bestätigt. Tempel und Priesterinnen, dazu Dämonen, die einen Teil ihrer Macht gegen etwas anderes eintauschten.
    Japh hat ausgehandelt, dass er seine dämonischen Kräfte zurückbekommt – er ist jetzt anders. Und ich hin es ebenfalls, wenn ich über einen Teil dieser Kräfte verfüge.
    Ich zitterte. Abra reichte mir einen Tonbecher, der grell orangefarben war. Hinter dem Tresen, an ihrem angestammten Platz, schien sie sich gleich deutlich wohler zu

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