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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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abgesogen oder verändert wird.
    Ich hatte Hunger.
    McKinley seufzte und lehnte den Hinterkopf gegen die Wand. „Alles klar bei dir?“
    Das fragte er mich ungefähr einmal pro Stunde. Normalerweise hätte das meinen sowieso schon bloßliegenden Nerven endgültig den Rest gegeben, vor allem, da meine Schulter so taub prickelte und meine Augen sich sandig anfühlten und schmerzten.
    Aber im Moment war ich froh, dass ich nicht allein war. „Alles bestens.“ Ich verlagerte das Gewicht, und der Stuhl quietschte. Durch die Wände drangen leise Geräusche, Schritte und weit entfernte Stimmen, die zu fremdartig klangen, um menschlich zu sein.
    „Erklär mir noch mal, wieso wir ihr trauen. Japh wird das nicht gefallen.“
    „Er hat doch selbst gesagt, dass sie allen Grund hat, mich am Leben zu lassen und ihn bei Laune zu halten. Wir brauchen mehr Unterstützung, McKinley. Hier sind wir sicherer, als wenn wir allein herumziehen.“ Außerdem ist es jetzt sowieso zu spät.
    „Das sieht Vann ganz und gar nicht ähnlich. Er ist noch nie zu spät gekommen.“
    Und er hat Lucas dabei. „Ich finde es auch nicht die glücklichste Lösung. Aber immerhin haben wir wieder ein bisschen mehr Luft zum Atmen.“ Mein knurrender Magen machte mir zu schaffen. Ich brauchte etwas zu essen. Was hätte ich darum gegeben, wenn ich einfach die Straße zu einem Nudelimbiss hätte hinuntergehen oder auch einfach nur ein heiß versiegeltes Päckchen Eiweißmus hätte kaufen können.
    Pech, Danny. Aber du hast schon früher mit leerem Magen gearbeitet.
    „Vermutlich.“ Das elektrische Licht glitt über sein Haar und spiegelte sich in seinen schwarzen Augen. Die Fenster waren polarisiert, von außen konnte man uns nicht sehen, falls irgendetwas außer leerer Luft sich hier oben zwischen den Gleiterspuren herumtreiben sollte. Niemand würde auf die Idee kommen, mich in einem Turm im vornehmsten Teil der Stadt zu suchen.
    Ich ertappte mich dabei, wie ich an meiner linken Schulter rieb und mein Hemd über die gewundene, taube Narbe schob. Wie lange dauert das noch, Japh? Allmählich fallen mir keine Verzögerungstaktiken mehr ein. „Was, glaubst du, wird passieren?“
    Der Agent zuckte mit den Schultern. „Japh kommt zurück. Früher oder später tut er das immer.“
    Das war doch geradezu eine Einladung. „Wie lange … arbeitest du denn schon … für ihn?“
    „Lange genug, um ihm zu vertrauen.“ Er verlagerte das Gewicht und stieß sich von der Wand ab. „Du musst mich nicht mögen, Valentine. Ich mache lediglich meine Arbeit.“
    Sekhmet sa’es. „Ich habe doch nur gefragt.“ Ich stand auf. Mein Haar fühlte sich dreckig an, verklebt mit Staub und Erde. Außerdem stank es nach Notra Dama, verpuffter Magik und Dämonen. Wenigstens war mir diesmal meine Kleidung nicht zerfetzt worden. „Er sagt mir nie irgendwas.“
    „Er ist nicht gerade berühmt dafür, dass er viel erklärt.“

Noch geringschätziger kannst du wohl nicht klingen? „Und wofür ist er dann berühmt? Oder läuft das auch unter Geheim -Information?“
    McKinley seufzte. „Er ist ein Dämon. Er ist der Älteste des Fürsten und der Auftragsmörder.“
    Die Stadt glänzte, und goldene Finger glitten durch die Straßen, als die Sonne über den Horizont kletterte. In der Ferne glitzerte die Senne, ein Fluss voller geschmolzenem Zeug, der mitten in den Vororten aus dem Untergrund auftauchte. Ich konnte sehen, wie die Lichtsäule, der Plasglanzstrahl oben auf dem Toure Effel, verblasste, als sich der Himmel von Grau zu Rosa verfärbte. Ich spürte, wie die angeschlagene Saite des Toure erzitterte, als sie den Schmerz der Stadt weiterleitete. „Schon gut. Ich hab’s kapiert.“
    „Was kann ich dir erzählen, was du nicht schon längst weißt?“ McKinley bewegte sich nicht gerade leise hinter mir, und mein Rücken fing an zu prickeln. „Jesu Christos. Er hat wirklich alles für dich aufs Spiel gesetzt.“
    Ich fragte McKinley nicht, was ich seiner Meinung nach wohl für Japh aufs Spiel gesetzt hatte.
    Es würde ein paar Tage dauern, bis die Bevölkerung den Brunnen aus Umgebungspsinergie aufgefüllt hatte und Paradisse wieder die alte war. Die Psione in der Umgebung litten vermutlich unter Kopfschmerzen und Übelkeit, während sich ihre Körper an eine niedrigere Stufe des Energieflusses gewöhnten.
    Herzlichen Glückwunsch, Danny. Überall, wo du hinkommst, schaffst du dir neue Freunde.
    Meine psychischen Fingerabdrücke waren überall in Notra Dama zu finden. Das

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