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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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ist das Problem, wenn man mit Psinergie arbeitet, es ist so außerordentlich persönlich. Sobald erst mal alle kapiert hatten, was passiert war, würde ich ganz schön berühmt sein.

Falls es überhaupt bekannt wurde. Die Hegemonie hatte ihre Gründe, die Sache unter Verschluss zu halten, wenn sie nach Luzifers Pfeife tanzte. Verschwörung und Gegenverschwörung -niemand war, was er zu sein schien.
    Nicht einmal Japhrimel. Nicht einmal ich, jetzt, da ich das Spiel des Teufels spielte. Mein Atem ließ das Glas beschlagen. „Weißt du, allmählich habe ich es ziemlich satt, dass jeder glaubt, ich hätte Japh zum Gefallenen gemacht.“
    „Was genau hast du denn gemacht?“
    Was ich gemacht habe? „Nur versucht, am Leben zu bleiben. Plötzlich wollte der Teufel, dass ich jemanden umbringe, und ich hatte selbst ein Motiv, das zu tun. Dann haben sich die Ereignisse auf einmal überschlagen, und bevor ich noch wusste, wie mir geschah, fiel ein Dämon über mich her und stellte meine Gene auf den Kopf. Als Nächstes stirbt er mir unter den Händen weg und …“ Ich legte die Stirn auf das kalte, verstärkte Plasglas. Es war dick genug, um Projektilkugeln abprallen zu lassen, und summte leise vor sich hin, zum einen wegen der Sicherheitssysteme, die auf ihm lagen, zum anderen wegen des Windes, der um die Turmwände heulte. Die Worte erstarben mir in der Kehle. Warum versuchte ich das ausgerechnet ihm zu erklären? „Es war nicht meine Schuld.“ Es gibt genug anderes, was meine Schuld ist. „Vergiss es. Ich wollte nur ein paar Sachen rausfinden.“
    „Warum fragst du nicht ihn?“
    Dieser Blödmann. Als ob ich das nicht schon seit ewigen Zeiten versucht hätte. „Er gibt mir keine Antwort. Oder er lügt. Schau, McKinley, es tut mir leid, dass ich dich gefragt habe. Halt einfach die Klappe.“
    Gnädigerweise tat er das auch. Ich ließ die Stirn auf dem Glas ruhen und schlug Fudoshins Knauf gegen das Fenster. Einmal. Zweimal. Dreimal. Damit es Glück brachte. Eve hatte sogar eine Scheide aufgetrieben, ein hübsches, schwarz lackiertes und verstärktes Holzetui. „Mir gefällt das nicht“, murmelte ich. „Ganz und gar nicht.“
    McKinley schwieg weiter. Ich drehte mich vom Fenster weg und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. Das Bett war wie für eine Prinzessin gemacht und erstickte in blauem Samt. Chaiselongues, bezogen mit dem gleichen blauen Samt, lyraförmige Tischchen mit Nippes, dessen schläfrige Dämonenmagik vor sich hin summte. Der beigefarbene Teppich war so dick, dass man Kreditkarten darin hätte verschwinden lassen können. Das elektrische Licht wurde jetzt, als im Osten die Sonne aufging, automatisch blasser.
    Mir stellten sich die Märchen im Nacken auf. Eine Vorahnung streifte mich und berührte mit eisigen Fingernägeln meine Wangen. Was auch immer geschehen würde, würde bald geschehen. Es rollte auf mich zu wie ein Kugellager auf einem mit reaktivem Fett geschmierten Abhang.
    Das schwarze Loch in meinem Gehirn zitterte. Dasselbe Geräusch, das aus seiner Tiefe aufstieg, drang auch gedämpft durch die Wände – der Beweis, dass nichtmenschliche Wesen herumgingen, es sich bequem machten und taten, was Dämonen ebenso tun.
    Bleib in Bewegung, Danny. Wenn du stehen bleibst, gehst du unter.
    Das war dummes Geschwätz. Im Moment war ich am sichersten, wenn ich mich nicht blicken ließ und an einem geschützten Ort blieb. Je mehr ich mich bewegte, desto mehr Leute würden mich sehen, und desto größer war die Gefahr, dass jemand erfuhr, wo ich steckte.
    Ich hatte gerade zum ersten Mal eigenständig gehandelt, seit dieser ganze Mist losgegangen war, hatte mich zum ersten Mal nicht von einem Ort zum nächsten schubsen lassen. Ich war mir ziemlich sicher, dass das niemand von mir erwartet hatte. Jetzt

musste ich abwarten, welchen Zug die Gegenseite machte, genau wie beim Kampfschach.
    Wieder atmete ich vorsichtig aus. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Schließlich riss ich mich vom Fenster los. „Hast du Hunger?“
    McKinley lehnte inzwischen an einer anderen Wand, von wo aus er sowohl mich als auch die Tür im Blick behalten konnte. Er sah auf. In dem Licht waren die schwarzen Ringe unter seinen Augen kaum zu erkennen. „Ich könnte schon was vertragen“, sagte er, als wäre ihm das gerade in den Sinn gekommen.
    „Irgendwo muss es hier eine Küche geben. Wir werden schon was auftreiben.“
    Wenn ich schon nicht in der Stadt rumstreifen kann, werde ich mich damit begnügen, hier ein

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