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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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schlürfende Geräusch, das es ausstieß, wenn es ein Opfer fand, drehte sich mir der Magen um.
    Japhrimel hob den Kopf und warf das Haar zurück, dann schüttelte er beide Hände aus. „Wirst du mir vertrauen?“
    Nur diese vier Worte. Ich wog das halbe Messer in meiner Hand, während sein Gegenstück an meiner Hüfte vibrierte wie ein Slicboard, das kurz davor ist, einen abzuwerfen. Ich weiß nicht, ob ich das soll. Ich weiß nicht, ob ich das will. „Ich weiß nicht, ob ich das kann.“
    Seine Schultern sanken herab. Mein Magen drehte sich, als wäre ich wieder im freien Fall, umtost vom heulenden Wind, bereit, all die Kämpfe und die Mühen hinter mir zu lassen. Japhrimel sah mich an, als hätte ich ihm einen Stich versetzt, und all die Wunden in meinem Kopf jaulten schmerzvoll auf.
    Warum sehnte ich Idiotin mich immer noch nach ihm? Immer, wenn ich zu dem Schluss gekommen war, dass ich ihm nicht trauen konnte, machte er so etwas. Gab mir diese Waffe.
    „Aber ich kann es versuchen“, fügte ich hinzu.
    Wir starrten uns an. Der Gleiter stöhnte und bohrte sich steil in den Himmel. Ich stand da, in der Hand die eine Messerhälfte, die Fingerknöchel schon ganz weiß, mein Kopf angefüllt mit dem Tosen des Windes in Paradisse, in Erwartung des Aufpralls unten auf dem Pflaster. Ich war nur allzu bereit gewesen aufzugeben.
    Mal wieder.
    Japhrimel nickte. Sein silbriges Haar glänzte. „Danke“, sagte er ernst, als habe er mir nicht gerade die einzige Waffe auf der Welt überreicht, die ihn vermutlich töten konnte.
    Sanfte Wärme durchströmte die Narbe an meiner Schulter, seine Aura legte sich über meine, zarte Fäden aus hauchdünner Energie schlossen meine Wunden und heilten die geborgten Überreste meiner Schutzschilde mit unendlicher Sorgfalt. Ob er das bewusst machte?
    Spielte das eine Rolle?
    Ich suchte nach etwas anderem, das ich hätte sagen können, einer weiteren Frage, die ihn dazu bringen würde, stehen zu bleiben und mit mir zu reden. „Was ist mit dir geschehen? In der Hölle?“
    Er hob eine Schulter und ließ sie wieder sinken. Diese verdammten Dämonen mit ihrem ewigen Schulterzucken.
    „Nichts, was irgendwie wichtig wäre“, antwortete er abweisend.
    Ich spürte eine Welle von Frustration in mir aufsteigen. „Komm schon, Japh. Dein Haar.“
    „Es gefällt dir nicht?“ Er legte den Kopf ein wenig zur Seite, und das trübe Orandflulicht glitt über seine verstrubbelten Strähnen.
    Verdammt noch mal. „Damm geht es nicht. Ich habe mich gefragt, was passiert ist.“ Du willst mir aber auch nicht das Geringste erzählen, stimmt’s? Vor allem jetzt nicht. Du willst nur, dass ich dir vertraue. Du willst alles unter Kontrolle behalten.
    Aber das Gewicht der Messerhälfte in meiner Hand erzählte mir eine andere Geschichte.
    „Sag mir, warum du dich beinahe umgebracht hättest, um mir zu entfliehen.“ Er spreizte die Hände, und ich fragte mich, ob die dunklen Schatten auf seinen Handflächen von der Berührung des Messers stammten.
    Der Saum seines Mantels raschelte, als der Gleiter noch höher stieg.
    Willst du das wirklich wissen? „Ich …“ Wie sollte ich das in Worte fassen? Weil er versucht hatte, mich zu zwingen. Weil Eve das Letzte war, was von Doreen auf dieser Welt noch übrig war und ich einfach glauben musste, dass in ihr noch ein Rest Menschlichkeit steckte – denn wenn das nicht zutraf, steckte in mir auch keiner mehr. Weil ich nicht länger beten konnte, weil der Teufel mir mein Ich geraubt hatte, weil Eve Luzifer dort treffen konnte, wo es ihm wehtat … Es gab tausend Gründe, die ich allesamt nicht erklären konnte, ohne dass er mir mindestens eine halbe Stunde völlig ruhig zuhörte, und selbst dann brauchte ich noch eine Menge Glück. Oder vielleicht ein dämonisch-merikanisches Wörterbuch, falls so etwas überhaupt existierte.
    „Genau.“ Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken. „Es gibt Dinge, die lassen sich nicht erklären, nicht einmal zwischen uns beiden. Ob wir an ihnen scheitern oder lernen, sie ungesagt zu lassen, liegt bei dir.“ Er drehte sich auf dem Absatz um, und sein langer schwarzer Mantel raschelte wie ein Federkleid. „Du solltest dich ein wenig ausruhen. Wir werden schneller dort sein, als du glaubst.“
    „Wo?“
    „Wo sollte Luzifer sich schon mit uns treffen wollen? Dort, wo er uns kommen sieht.“ Mit diesen Worten trat er durch eine Luke, und kurz blendete mich das Tageslicht.
    Ich atmete tief aus. Meine Arme und Beine zitterten

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