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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund
Autoren: Lilith Saintcrow
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mir zum Geburtstag ein Hündchen geschenkt.“
    Diesmal war ausnahmsweise nicht ich diejenige, die nach Luft schnappte. Es war McKinley. Er riss die Augen auf, und ich hätte schwören können, dass Vann unter seiner rotbraunen Gesichtsfarbe erblasste.

Wow! Vielleicht habe ich ausnahmsweise mal was Richtiges gesagt. Entweder das, oder ich habe gerade einen Riesenfehler begangen. Nicht schwer zu erraten bei dem Glück, das ich in letzter Zeit hatte.
    Japhrimel nickte. „Wie du wünschst, meine Neugierige.“ Das war alles. Außer Zustimmung konnte ich seiner Stimme nichts entnehmen.
    Allerdings hätte ich gern gewusst, ob er bloß nachgab, weil es auf lange Sicht sowieso keine Rolle spielte, was ich tat. Vermutlich.
    Na also, Danny, altes Mädel. Jetzt denkst du wieder in gewohnten Bahnen.
    Das Problem war nur, dass ich nicht so sicher war, ob ich wirklich in gewohnten Bahnen dachte. Schwer zu sagen, wenn man nicht mal mehr sicher sein kann, wer man ist.
    „Mein Gebieter.“ Vann hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und stand kerzengerade da. Bei ihm wirkte das ziemlich lächerlich, vor allem mit dem Saum, der aus seinem Ledermantel heraushing. „Ich wollte Euch daran erinnern …“
    „Nicht nötig, Vann“, sagte Japhrimel über ihn hinweg. Keineswegs geringschätzig und auch ohne wirklichen Nachdruck. Aber seine Miene war abweisend, und die dämonischen Züge traten deutlich hervor. Mein Herz machte einen Satz.
    Er war kein Mensch. Eigentlich hätte mir das etwas ausmachen müssen. Es hätte mich an das Ding erinnern müssen, das wie ein krankes Herz in meinem Schädel pulsierte und das ich hinter der höchsten Wand weggesperrt hatte, die ich hatte errichten können.
    Aber es machte mir nichts aus. Stattdessen sah ich seine schmalen Lippen, seine zarten Wimpern und sein zerrauftes Haar. Ich sah das dunkle Oval in seinen glänzenden Augen.
    Ich sah den Mann, der immer zu meiner Rettung eilte, und

da war es völlig unwichtig, dass er ein Dämon war. Was sich von meinem Gesicht ablesen ließ, war vielleicht nicht angenehm, aber es schien meinem Gefallenen zu genügen. Sein Mund verzog sich zu jenem angedeuteten Lächeln, bei dem er einen Mundwinkel nach oben schiebt und das ihm dieses sardonische Aussehen verleiht, ein Zeichen dafür, dass er sich amüsiert. Als hätte ich beim Kampfschach einen unerwarteten Zug gemacht oder irgendetwas getan, das ihn angenehm überraschte.
    Mir gefiel dieser Gesichtsausdruck.
    Und was mir noch besser gefiel, war der Gedanke, dass ich vielleicht doch ein bisschen Einfluss darauf hatte, wie sich unsere Beziehung entwickelte. Ein bisschen Einfluss – das mag nicht nach viel klingen, aber es half mir, nicht den Verstand zu verlieren und in geistiger Umnachtung zu versinken.
    Tatsächlich war ich lange Zeit nicht mehr so glücklich gewesen. Vielleicht war das nicht angebracht, aber es war so. Trotzdem waren meine Arme und Beine immer noch schwer, und in meinem Bauch schien ein Stein zu liegen, der mich nach unten zog.
    „Also.“ Ich klang doch wahrhaftig richtig selbstbewusst. Ein Gravballtor für Danny Valentine. Wurde auch Zeit. „Was hat es mit dieser Verabredung auf sich?“

7
     
     
    Ich hätte nicht gedacht, dass ich so beeindruckt sein würde.
    Sofyas äußere Schönheit war nichts im Vergleich zu ihrem großartigen Inneren. Ich hatte Holobilder und Diavorträge gesehen, aber sie … nichts konnte ihr ansatzweise gerecht werden. Die blauen, weißen und gelben Mosaike waren sorgfältig restauriert worden, genau wie die Kuppeln, die sich mit mathematischer Präzision über der üblichen Sonnenscheibe der Hegemonie wölbten. Die polierte, prachtvolle Sonnenscheibe wiederum verblasste im Vergleich zu den durchdringenden Strahlen des sterbenden Winterapfels und des goldenen Sonnenlichts, das einen Raum erhellte, den Jahrhunderte von Psinergie, Verehrung, Gebeten und vor allem unverfälschtem Glauben mit Harmonie und Heiligkeit erfüllt hatten.
    Letztlich ist der Glaube die Grundlage aller Magik. Und wo er so geballt auftritt, vermittelt er jedem, der sich mit der höchsten Kunst beschäftigt, zu welcher der Mensch fähig ist, ein Hochgefühl, sauberer und köstlicher, als Glormen-13 das je könnte.
    Im Tempel hingen schwer der würzige Geruch nach Dämonen und ein Hauch vom Verfall der Sterblichen und bildeten zusammen mit dem Kyphii -Weihrauch und dem süßen blauschwarzen Harz, das man in diesem Teil der Welt verwendet, eine berauschende Mischung. In der
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