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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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zeigten. Gerade ich konnte sehr gut verstehen, dass man im Umgang mit Dämonen vorsichtig sein musste, besonders, wenn man für sie arbeitete. Aber dass sie sich in seiner Gegenwart nicht unwohl fühlten, zeigte mir, dass die beiden Japh länger kannten als ich, und das gefiel mir nun überhaupt nicht.
    Sekhmet sa'es, Danny, bist du etwa eifersüchtig? Auf zwei Hellesvrontagenten? Ich löste mich aus Japhrimels Griff, und er ließ es geschehen. Die plötzliche Spannung, die aufkam, als ich schnellen Schrittes den Gleiter durchquerte, um aus dem Fenster neben Lucas zu schauen, blieb mir nicht verborgen.
    „Ihr werdet mich begleiten, aber nicht so wie sonst“, sagte Japhrimel langsam, wobei er jedes Wort einzeln betonte. „Eure Aufgabe wird darin bestehen, das zu beschützen, was für mich am wertvollsten ist.“
    Wieder machte sich Stille breit. Ich starrte aus dem Fenster und entdeckte eine Landebahn, ein unbebautes, grasüberwachsenes, leeres Grundstück und die unverwechselbaren verfallenen Wohnhäuser im ärmeren Viertel von Konstans-Stamboul. Diesen Ort hätte ich mir nicht als Landeplatz ausgesucht – in solch einer Gegend musste ein glänzender Gleiter viel zu viel Aufmerksamkeit erregen. Das goldene Licht der Spätnachmittagssonne ließ die ganze Umgebung glitzern, als wäre sie mit Honig überzogen.
    Die Stille dehnte sich aus, und ich packte die Schwertscheide fester. Ich spürte die Blicke, die auf mich gerichtet waren, drehte mich aber nicht um.
    „Also gut.“ Japhrimel klang, als wäre eine Entscheidung gefallen.
    Lucas atmete aus und gab dabei ein unmelodiöses Summen von sich. Ich sah zu ihm hinüber und in seine gelben Augen. Während ich die Narben in seinem Gesicht betrachtete, kam mir ein Gedanke, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Man nannte Lucas den Todlosen, und es hieß, er habe etwas so Schreckliches getan, dass ihm sogar der Tod den Rücken gekehrt hätte. Ich war immer davon ausgegangen, dass Lucas Nekromant gewesen war.
    Und wenn ich mich da irrte?
    „Lucas.“ Das Wort war mir entschlüpft, bevor mir auch nur bewusst war, dass ich gesprochen hatte. „Kann ich dich mal was fragen?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Wenn wir hier parken, fallen wir auf wie eine Hure auf einer Ludditenversammlung.“ Die sehnigen Schultern unter dem fadenscheinigen gelben Hemd krümmten sich nach vorn. Vielleicht bin ich bloß übersensibel, jedenfalls machte er mir den Eindruck, als wäre er gerade nicht in der Stimmung, Fragen zu beantworten.
    „Das habe ich auch schon gedacht.“ In meiner Stimme schwang leichter Spott mit. Ich ließ die Schultergelenke kreisen und schob mein Rüstzeug zurecht. „Ich wünsche mir ja nur, dass mir nicht wieder die Klamotten zerfetzt oder vollgeblutet werden.“
    „Dann hör auf, dich mit Dämonen anzulegen.“ Er bewegte das Kinn in Richtung seiner rechten-Schulter, eine Bewegung, die -wie ich erst dann merkte – dem stillen und offensichtlich unglücklichen Leander galt. „Der Junge hat seine Lektion gelernt.“
    „Musst du mich unbedingt als Feigling bezeichnen, Villalobos?“ Leanders Stimme war gedämpft – der professionelle Flüsterton eines Nekromanten. Wir, die wir der Welt unseren Willen durch das Wort aufzwingen, lernen, in leisem Tonfall zu sprechen. Außerdem kann man jemandem mit Flüstern viel mehr Angst einjagen als mit Geschrei.
    Normalerweise ist mir gar nicht danach, jemanden in Angst und Schrecken zu versetzen. Die Leute – zumindest normale, engstirnige Leute – haben einfach von vornherein Angst vor Psionen. Dabei spielt Angst vor dem Fremden und Angst vor dem Unbekannten eine Rolle, garniert mit Hass, der noch aus der Zeit der Evangelikalen von Gilead und ihrem theokratischen Alt-Merikanischen Reich stammt. Der Siebzigtagekrieg und der Sturz der Republik lagen zwar schon ewige Zeiten zurück, aber wenn es darum geht, Andersartiges zu hassen, haben die Leute ein gutes Gedächtnis.
    „Ich bezeichne dich nicht als Feigling, Beaudry. Ich denke, du verhältst dich sehr klug.“ Lucas gab das pfeifende Gurgeln von sich, das bei ihm ein Lachen darstellte.
    Ich drehte mich vom Fenster weg und sah Leander an. Ein Lichtfunke, der von dem Smaragd in seiner Wange hochstob, sandte einen Pfeil aus, der zu heiß und zu gemein war, um Schmerz zu sein. „Was ist los?“
    Der Nekromant zuckte mit den Schultern. Sein Katana, das die aufgeladene Atmosphäre spürte, klapperte in seiner Scheide. Leanders Blick hatte sich verfinstert, und

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