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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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dem funkelnden Pfad des Mordens zu folgen, der mich aus alldem befreien würde.
    Noch nie hatte es sich so richtig angefühlt, alles zu zerstören, was sich mir in den Weg stellte.
    „Valentine!“, hörte ich McKinley schreien. Ich drehte mich auf dem Ballen meines linken Fußes und ließ das Schwert auf das zweite Spinnengeschöpf niederfahren. Um mich herum knisterte Plasfeuer, und die Luft war mit dem beißenden Gestank von etwas Trockenem, Borstigem erfüllt.
    Irgendetwas kratzte an meiner Wade entlang, aber ich beachtete es nicht weiter. Ein kurzer Stoß mit dem Schwert, eine Drehung, und das Messer bohrte sich mit einem hohen, durchdringenden Ton in den Rücken der Spinne. Eine Flut heißer, ungesunder Psinergie lief meinen Arm hinauf, bis ich die Klinge herauszog und so ihre schmatzenden Laute abwürgte. Rasch

duckte ich mich unter dem giftigen schwarzen Blut weg, das durch die Gegend spritzte.
    Noch mehr jaulende Plasbolzen. Es waren so viele schnalzende und zischende Spinnenviecher, die mich einzukreisen versuchten, dass mir die Erfahrung eines langen Kopfgeldjägerinnenlebens sagte, meine Aussichten stünden nicht allzu gut.
    Sie hatten mich schon fast umzingelt.
    Egal, flüsterte meine Wut. Töte sie. Töte sie alle. Lass sie büßen.
    Ich wurde von irgendetwas so hart getroffen, dass ich zu Boden ging. Ein Lasergewehr heulte auf. Ich warf mich herum und hätte beinahe McKinley das Messer in die Kehle gerammt. Gerade noch rechtzeitig merkte ich, dass er nicht zu meinen Feinden gehörte.
    Es fiel mir ganz schön schwer, mich zu bremsen.
    Die Spinnen kreischten und wanden sich, und schwarzes, verwesendes Blut ergoss sich über den Betonboden. Die Nachwirkungen eines wiederholten Lasergewehrbeschusses sind nicht gerade ein schöner Anblick, und diese Kreaturen schienen sogar noch empfindlicher auf Laserfeuer zu reagieren als die Höllenhunde. Der Gestank war unglaublich, aber noch unglaublicher war der Lärm, den die borstigen kleinen Dämonenfüße verursachten.
    Noch mehr von denen, und sie bringen sich in Stellung. Die Luft war muffig, es stank bestialisch, und die Hitze war unerträglich.
    „Steh auf!“ McKinley zerrte an mir, und ich kam zitternd auf die Beine. „Und jetzt lauf, verfluchtes Weibsstück!“
    Das brauchte er mir nicht zweimal zu sagen. Trotzdem widersetzte sich bei den ersten Schritten jeder meiner Muskeln, wollte umkehren und töten, bis nichts mehr übrig war. Wieder gab McKinley mir einen Stoß, genau zwischen die Schulterblätter, und ich musste um mein letztes bisschen Selbstbeherrschung ringen, um nicht herumzuwirbeln und dem Kerl glänzenden Stahl in den Körper zu jagen.
    Ich rannte.
    Hinter mir hörte ich seine Schritte, während wir durch die feuchte Hitze liefen, und sein keuchender Atem hallte mir in den Ohren. Außerdem hörte ich Laserfeuer, das Knattern von Projektilfeuer und eine weitere Explosion im Frachtgleiterschacht.
    Die legen sich mächtig ins Zeug, nicht wahr? Wer immer sie sind. Ob ich das wohl jemals rausfinden werde? Spielt das eine Rolle?
    Ich kann mich sehr schnell bewegen, vor allem, seit Japhrimel mir beigebracht hat, wie ich die dämonische Kraft richtig einsetze, die ich von ihm erhalten habe. McKinley hielt Schritt mit mir und bekam noch genügend Luft, um zu schreien, als ich an der nächsten Kreuzung instinktiv nach links schoss, besessen von dem Gedanken, Deckung zu suchen. Die Stadt dröhnte, und in ihrem Herzen lockte ein tiefer Brunnen voller Umgebungspsinergie. Vielleicht gab es in diesen Tiefen genügend statische Aufladung, um mich zu verbergen.
    Nur dass vor uns plötzlich eine Schlucht mit einem hüfthohen Geländer und vorbeizischendem Gleiterverkehr auftauchte. Eine größere Verkehrsader, die ins pulsierende Herz der Stadt führte.
    Oh verdammt. Ich hatte zu viel Tempo drauf, bohrte die Absätze in den Boden und kam schlitternd zum Stehen.
    McKinley wäre beinahe in mich hineingerannt. Atemlos musterte er kurz den Gleiterverkehr. „Vertraust du mir?“
    Wie bitte? „Wie bitte?“ Ich blickte über die Schulter zurück. Die Straße schien leer zu sein, aber die Schatten verschwammen in einer Weise, die mir nicht gefiel. Als ich genauer hinsah, entwickelte einer der Schatten plötzlich ein Eigenleben und stürzte sich mit einem hohen, durchdringenden Schrei ins Sonnenlicht.
    „Vertraust du mir?“, wiederholte McKinley. Er hielt noch immer das Messer in der Hand; die Klinge zeigte an seinem rechten Unterarm entlang. Seine linke,

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