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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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Hand, um es griffbereit zu haben.
    Für alle Fälle.
    Als wir uns dem Transportgleiterschacht näherten, gellten Sirenen durch die drückende Luft.
    Das klingt nicht gut. Mein Nacken prickelte, wie von einer Vorahnung. Dennoch – warum sollte jeder Aufruhr in Caracaz mit mir zusammenhängen?
    Wir bogen um die Ecke. Weil es vermutlich so ist, Danny.
    In den Warteschleifen brummten Gleiter, und aus dem Transportgleiterschacht stieg eine Säule schwarzen Rauchs. Vann fluchte, McKinley schubste mich zurück um die Ecke. „Bleib hier. Lucas?“
    „Schon unterwegs.“ Der gelbäugige Mann zog eine Plaswaffe und lief schnell und geschmeidig die Straße hinunter. Zwischen all den Blocks in Primärfarben wirkte er wie gebleicht.
    Wer zum Teufel hat McKinley zum Chef gemacht? Ich schluckte meinen Widerspruch hinunter und versuchte, um die Ecke zu linsen. McKinley schob mich wieder zurück. Seine linke, metallische Hand glitzerte, und auf seiner Stirn hatte sich ein dünner Schweißfilm gebildet. „Eine Minute noch, Valentine. Wir wollen nichts übereilen.“
    „Leander. Und sie.“ Eve. Oder wer immer sie ist.
    „Lucas wird rausfinden, was los ist. Wir wollen nicht dein Leben riskieren.“ Vann und er wechselten einen besorgten Blick, den ich nur allzu leicht deuten konnte. Das hier veränderte die Sachlage ein wenig. Wobei es ja noch eine kleine Chance gab, dass die Rauchsäule nichts mit uns zu tun hatte.
    Eine kleine.
    Das teilindustrialisierte Gebiet, das an Kgembes ruhiges Wohnviertel angrenzte, bot nicht den geringsten Schutz. Ich fühlte mich wie ein hell erleuchtetes Neonschild. Leckere Dämonenmahlzeit. Kommen Sie und kosten Sie.
    „Mac.“ Ich hörte einen langen, tiefen Zischlaut – Vann hatte ein Messer gezogen.
    „Ich weiß“, antwortete McKinley kurz angebunden. Beide verströmten plötzlich außer dem trockenen Stasiskabinettblutgeruch der Hellesvront auch pfeffriges Adrenalin. „Valentine?“
    „Was ist?“ Meine rechte Hand verkrampfte sich fast. Ich drückte den Schwertknauf und spürte, wie sich jeder einzelne Nervenstrang anspannte. Auf einmal fühlte sich das ganz normal an. Gewalt war im Anmarsch.
    Und ich hatte nicht das Geringste dagegen.
    „Wenn das hier hässlich wird, haust du ab. So schnell und so weit du kannst. Den Rest erledigen wir.“
    Das werden wir ja sehen. „Was ist das?“ Sicher ein Dämon. Welcher und wo , und was zum Teufel wollt ihr beide …
    Ich kam nicht einmal mehr dazu, den Gedanken zu Ende zu denken. Aus dem grellen Tageslicht schälten sich kleine, gefährliche Gestalten mit wirbelnden Beinen heraus. Ich erstickte den Schrei in meiner Kehle, dann schubste McKinley mich so fest, dass ich ins Stolpern geriet. „Lauf!“, brüllte er.
    Mein Schwert fuhr aus der Scheide, und blinde Wut tanzte mir rot vor den Augen.
    Oh nein, ich habe die Schnauze voll vom Weglaufen. Ich schoss an Vann vorbei, der in die Hocke gegangen war, als eins der Dinger mit seinem beweglichen, zweiteiligen Körper einen eleganten Satz machte. Es sah aus wie die Horrorversion einer Spinne, kombiniert mit der übernatürlichen Grazie alles Dämonischen. Außerdem verströmte es eine krankhafte, fiebrig-eisige Hitze, die sich durch die wärmenden Sonnenstrahlen bohrte und bei der sich mir die Nackenhaare aufstellten. Ein hustendes Kreischen ließ die Luft erbeben, das entweder aus meiner Kehle oder aus einer Projektilwaffe kam.
    Nein. Aus meiner Kehle. Es war der Schrei einer jagenden Raubkatze.
    Ich ging in die Hocke und schwang das Schwert in einem

Bogen. Flammen tauchten die Luft dahinter in blaues Licht, während gleichzeitig die Scheide auf den Betonboden fiel. Meine linke Hand schloss sich um den Griff des Messers und riss es heraus.
    Tschak. Fudoshin spaltete dämonisches Fleisch, und das spinnenartige Ding stieß einen spitzen Schrei aus. Ich sprang auf, wobei mir die langen Muskeln in meinen Beinen kräftig Schwung verliehen, und jagte die Klinge noch tiefer hinein. Das Messer folgte demselben Bogen, und wieder schrie das Höllending.
    Ich landete mit einem Brüllen, das mir die Kehle versengte.
    Dann schlug Feuer hoch, und rotgelbe Flammen liefen über das borstige schwarze Fell. Die Narbe summte vor Psinergie, die meine Haut entlangglitt und mich mit flüssiger Hitze umhüllte.
    War das immer so einfach gewesen? Die Welt war nicht länger ein Garten aus Bedrohung und Angst. Stattdessen war sie ein durchsichtiges, glänzendes Netz aus Aktion und Reaktion, Gewalt und Tod. Ich brauchte nur

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