Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
versuchte um ihn herumzuschielen, um einen Blick auf den Mann zu werfen, der neben seinem Transporter stand, den Zapfhahn in der Hand. Eine Frau ging an ihnen vorbei in die Damentoilette. Sie lächelte, als ihr Blick auf Caileans Hand um Ambers fiel. Wahrscheinlich nahm sie an, das wäre eine zärtliche Geste zwischen zwei Liebenden.
Wenn die wüsste, dachte Amber und biss die Zähne zusammen.
»Kommst du mit rein?«, hakte Amber nach , weil Cailean anscheinend nicht vor hatte, sie loszulassen.
»Ein verführerisches Angebot, aber ich muss wohl ablehnen.« Amber konnte deutlich sehen, dass es Cailean gar nicht passte, sie allein gehen zu lassen. Er ließ ihre Hand los. »Ich warte genau hier. Wenn du in fünf Minuten nicht wieder draußen bist, komme ich rein. Und wenn ich das tun muss, dann werde ich wütend sein. Und du willst mich nicht erleben, wenn ich wütend bin.«
»Und ich dachte, du wärs t schon die ganze Zeit wütend.«
»Nein, das ist meine gute Laune.« Amber erschau derte, als er die Augen zusammenkniff und sie anknurrte.
Sie wandte sich der Tür zu und verkniff es sich, sich noch einmal nach ihm umzusehen, auch wenn sie gerne noch einen letzten Blick auf diesen wilden, sexy Krieger geworfen hätte, nur so zum Abschied. Aber sie musste verhindern, dass er die Nervosität in ihrem Gesicht sah.
Eine verschmutz te, grüne Metalltür, die leise quietschte, als Amber sie aufzog, ließ sie Schlimmes erahnen, was die Rastplatztoilette betraf. Sie hoffte, dass die Toilette im Inneren sauberer war. Aber eigentlich sollte sie das gar nicht interessieren. Sie hatte nicht vor eine der Kabinen zu besuchen, außer die Fenster befanden sich darin. Und dass es hier Fenster gab, war Ambers einzige Hoffnung auf Flucht.
Es gab keine Fenster.
Ratlos stand Amber im Waschraum der kleinen Toilette. Hinter ihr befanden sich zwei Kabinen. Eine war besetzt, wahrscheinlich die Frau, die vorhin das Damen-WC betreten hatte, als Amber mit Cailean draußen vor der Tür stand. Der Waschraum selbst war sauber, nicht komfortabel, aber er erfüllte seinen Zweck. Aber Fenster gab es keine. Weder in der Kabine, noch im Waschraum.
Die Tür zur anderen Kabine öffnete sich. Amber beobachtete die Frau im Spiegel über dem einzigen Waschbecken. Sie drehte den Wasserhahn auf und wusch sich die Hände. Die Frau lächelte Ambers Spiegelbild verlegen an. Sie hatte etwa das Alter von Ambers Mutter, knapp über fünfzig. Sie wirkte gepflegt in ihrem taubenblauen Hosenanzug, mit dem bunten Tuch um den Hals und der recht jugendlichen Kurzhaarfrisur. Vielleicht ist sie sogar älter , überlegte Amber.
»Frisch verliebt?«, fragte die Dame und lächelte , als Amber zur Seite trat und sie an das Waschbecken kam.
Amber trocknete sich die Hände mit einem Papiertuch. Eigentlich hätte sie jetzt wütend gemurmelt, was für eine Verschwendung von Ressourcen diese Papiertücher wären, aber sie schob den Gedanken beiseite. Für sie gab es Wichtigeres. Sollte sie der Frau etwas sagen? Aber was war mit Caileans Drohungen? Vielleicht würde er sie verletzen, um Amber für ihren Ungehorsam zu bestrafen. Das wollte Amber wirklich nicht, die Frau war nur eine zufällige Figur in ihrem Spiel. Aber sie musste sich etwas einfallen lassen. Sie befand sich auf dem Weg nach Schottland, mit etwas, das Reißzähne hatte, ständig seinen Unmut herausknurrte und auch sonst recht gefährlich wirkte. Und unglaublich gut aussah. Und von gut aussehenden Männern hatte Amber wirklich genug. Aber der wichtigste Punkt war definitiv: nicht menschlich. Und den sollte sie nicht aus den Augen verlieren.
Ihr fiel etwas ein. Amber strahlte die Dame an, nicht aus dem Grund, den diese vielleicht annahm. Aber es würde helfen, wenn sie glaubte, dass sie ihre Annahme bestätigte. »Hochzeitsreise. Aber er kann so ein Neandertaler sein«, stöhnte Amber und rollte die Augen. »Nicht fünf Minuten lässt er mich aus den Augen.«
»Ein Beschützertyp? Die kenne ich. Die sind die schlimmsten. Man kann kaum allein auf die Toilette gehen, ohne dass sie aufpassen.«
Amber seufzte bestätigend. »Und ich wollte so gerne eine Überraschung für ihn besorgen. Drüben im Shop haben sie ganz heiße Dessous, hab ich gesehen. Ich weiß doch, er steht auf sowas. Aber so wird da nichts daraus, wenn er mir ständig am Rockzipfel hängt.«
Die Dame errötete leicht. »Das glaube ich ihnen gerne. Den müssen sie ganz festhalten. Er ist einer von den Männern, für die Frau alles tun würde, um
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