Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
ihn sich z u angeln, das hab ich sofort gesehen. Und er ist ein Beschützer! Wie romantisch!« Sie seufzte ihrerseits.
»Wenn sie wüssten«, seufzte Amber wieder gespielt. »Es gibt Frauen, die werfen sich ihm an den Hals, da kann ich daneben stehen.«
Die Ältere schüttelte den Kopf. »Vielleicht kann ich ihn ein paar Minuten ablenken, während sie schnell in den Laden huschen. Ich habe noch einen Kasten mit leeren Flaschen im Auto. Er könnte mir helfen, was meinen Sie?«
So hatte Amber sich das gedacht. Sie lächelte, ihr Plan schien aufzugehen. Sie legte der Frau eine Hand auf den Oberarm, blinzelte ein paar Tränen aus den Augen und setzte ein schelmisches Lächeln auf. »Das wäre ja so nett von Ihnen. Mein Mann spielt gerne den Gentleman. Wenn sie zu ihm gehen und ihm sagen, sie wünschen sich, dass er ihnen hilft , den Kasten aus dem Auto zu holen, dann wird er nicht Nein sagen. Sie müssen es sich nur wünschen.«
»Er kann also dem Wunsch einer Frau nicht widerstehen?« Die Dame zwinkerte kokett. »So machen wir es. Nur beeilen Sie sich. Ich werde ihn nicht lange von Ihnen fern halten können. Ich bin nicht annähernd so anziehend und i nteressant wie Sie es sind.«
Amber reichte der Frau ihre Hand. »Vielen Dank«, hauchte sie und gab ihrer Stimme eine Extraportion Dankbarkeit.
»Schon gut. Für einen kleinen Spaß bin ich immer zu haben.« Sie grinste listig und zwinkerte Amber zu.
Von draußen klopfte es an die Tür. »Amber ?«, dröhnte Caileans dunkle Stimme in den Raum.
»Er wird ungeduldig. Dann wollen wir mal.« Die Dame zwinkerte ein letztes Mal und verließ die Toilette. Amber stürmte zur Tür und legte ihr Ohr an das kühle Metall. Über die vielen Bakterien wollte sie sich später Gedanken machen.
»Warum brauchen Frauen da drin immer so lange?«, hörte sie Cailean schimpfen. Dann die Stimme der Frau.
»Junger Mann, vielleicht könnten Sie mir kurz helfen. Ihre Frau wird noch etwas beschäftigt sein, sie hat nach Tampons gefragt, wenn Sie wissen, was ich meine.«
Amber kicherte und wurde gleichzeitig rot im Gesicht.
»Ich hab da eine Getränkekiste im Auto, ich bekomm sie einfach nicht in den Einkaufswagen.«
Du musst es dir wü nschen , dachte Amber flehend. Wünsch es dir, sonst wird es nicht funktionieren .
»Ich kann Ihnen nicht helfen, ich muss auf meine Frau warten. Tut mir leid.« Amber seufzte enttäuscht. Sie hätte mehr darauf drängen sollen, dass die Frau das Wort Wünschen benutzt.
Sie wusste natürlich, dass sie Caileans Fluch nicht auf diese Weise verwenden sollte, aber dies war ihre einzige Chance, ihm zu entkommen. Dieser Mann hatte Reißzähne, seine Augen wurden rot und er wirkte auch sonst reichlich gefährlich. Und wenn er wirklich kein richtiger Mensch war – Amber konnte das noch immer nicht glauben, trotz allem, was sie in den letzten Stunden gesehen hatte -, dann sollte sie erst recht sehen, dass sie von ihm weg kam. Und wenn all das, was sie gesehen hatte, ihrer Fantasie entsprach, dann musste er sie unter Drogen gesetzt haben. Was auch nicht für ihn sprach.
Nein, sie brauchte nicht zweifeln. Er war ihr Entführer, sie sein Opfer und als dieses war es ihre Pflicht , jede Möglichkeit zur Flucht zu ergreifen.
»Ich wünsche es mir von Ihnen«, hörte sie je tzt wieder die Stimme der Frau.
Oh bitte, bitte funktioniere , bettelte Amber und kniff die Augen fest zusammen. Sie hatte die Luft angehalten und wartete auf Caileans Antwort.
Wahrscheinlich hatte er nur genickt, denn jetzt sagte die Frau etwas lauter: »Mein Herr, das ist wirklich nett von Ihnen. Ihre Frau kann ja so zufrieden mit Ihnen sein. Sicher gehen Sie ihr im Haushalt auch imm er zur Hand.«
Die Stimmen entfernt en sich langsam. Amber zählte leise bis zehn, dann hörte sie nichts mehr. Sie öffnete die Tür einen winzigen Spalt und lugte hindurch. Sie konnte gerade noch sehen, wie die Dame mit Cailean um eine Ecke bog. Amber schob sich schnell zur Tür heraus, hielt sich nahe an der Wand, damit er sie nicht sehen konnte. Nervös sah sie sich um. Was jetzt? Sie musste schnell überlegen.
Da standen nur noch zwei Autos bei den Zapfsäulen. Der SUV und der weiße Transporter. Der Fahrer des Transporters putzte gerade mit einem Lappen die Seitenscheiben des Fahrzeugs. Er sah au f, entdeckte Amber und winkte ihr zu.
Die hintere Tür des Transporters stand offen. Amber bräuchte nur losrennen und reinspringen. Aber was sollte sie dem Mann sagen? Darüber konnte sie nachdenken, wenn e s
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