Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
eine junge Sidhe aus den Fängen dieses Schweins gerettet. Er hatte die Sidhe über Monate missbraucht und gefoltert.
Zornig auf das Lenkrad einschlagend, verfluchte er Amber, den Firbolg, die alte Dame, die das magische Wort benutzt hatte und sich selbst. Ihm war bewusst, dass Amber die Frau dazu überredet haben musste, sich etwas von ihm zu wünschen. Warum hatte sie das nur getan? Ganz einfach du Idiot, sie vertraut dir nicht. Dass sie etwas plante, hätte ihm schon auffallen müssen, als sie den Wunsch geäußert hatte, an der Tankstelle zu halten. In dem Moment hatte er ihre Nervosität gespürt.
Cailean schaltete das Radio ein und drückte die Taste, die ihn mit William verbinden würde. »William, hörst du mich?« Wertvolle Sekunden vergingen. Noch immer kein Auto vor ihm. Er hatte die falsche Richtung gewählt. Bestimmt hatte er die falsche Richtung gewählt. »Verdammt!«, brüllte er. »William, geh schon ran.«
»Okay, okay. Wir sind schon da. Was ist passiert?«
»Amber, ein Firbolg hat sie. Ich hab nicht gesehen, in welche Richtung er mit ihr davon gefahren ist.« Cailean wischte sich Schweiß von der Stirn. Ihm war ganz übel vor Panik. Das musste daran liegen, dass er gerade im Begriff war, Airmeds ausdrücklichen Wunsch, nicht zu erfüllen. Es konnte nicht an der Vorstellung liegen, was Amber zustoßen würde, wenn er sie nicht rechtzeitig fand. Was zum Teufel wollte eigentlich einer von Dians Handlangern von dieser Frau? Konnte es Zufall sein, dass er sich ausgerechnet hier ein neues Opfer suchte? Ein bisschen viel Zufall.
Noch mehr Übelkeit stieg in Cailean auf. Was, wenn der Kerl wirklich nur einfach Glück gehabt hatte, als er Amber ausgewählt hatte? Diese zierliche, zarte Frau in den Händen eines solchen Irren. Das musste wie ein Lottogewinn für diesen Kerl sein.
Cailean würde ihn umbringen, wenn er ihr etwas antat. Er hatte sowieso noch eine Rechnung mit dem Firbolg offen. Wenn er Amber etwas an tun würde, würde der Firbolg nicht mehr lebend davon kommen. Cailean würde ihn in Stücke reißen. Ihm seinen Schwanz abschneiden und ihn zwingen, ihn zu fressen. Er brüllte zornig.
»Hast du was?« Cailean warf William einen ungeduldigen Blick zu.
»Ja, sie entfernen sich von dir. Du bist …«
»… in der falschen Richtung unterwegs. Ja, klar.« Cailean stieß ein paar unfreundliche Worte aus, trat die Bremse des Wagens durch und riss das Lenkrad herum. Ein Kleinwagen, der hinter ihm gefahre n war, kam ins Schleudern, aber das interessierte ihn nicht. Er konnte nur daran denken, dass Amber in den Händen eines Monsters war. Er würde sie erst retten und dann würde er ihr den Hals umdrehen.
»Bin ich froh, dass wir Amber den Sender in die Hose gesteckt haben«, ließ Samantha sich vernehmen.
Und ich erst , dachte Cailean.
Die Straße war vollkommen verlassen. Er näherte sich gerade wieder der Kreuzung an der Tankstelle. Eine Reklame, die am Straßenrand stand, blitzte in der Sonne auf. Der Kleinwagen der älteren Dame parkte noch immer vor dem Supermarkt. Vielleicht würde er zurückkommen und ihr den Hals umdrehen, wenn Amber etwas zustieß.
»Da stimmt was nicht.« William runzelte die Stirn und schnalzte mit der Zunge. Cailean kannte seinen Bruder so gut, dass er wusste, das bedeutete Schwierigkeiten. Und noch mehr Ärger konnte er wirklich nicht gebrauchen. Er hatte jetzt schon das Gefühl, es würde ihn auseinander reißen. »Das Signal bewegt sich nicht mehr. Entweder hat er den Sender entdeckt oder sie sind stehengeblieben.«
»Mist, er wird sich mit ihr teleportieren.« Cailean hätte am liebsten in das Lenkrad gebissen. Er gab dem Druck seiner Zähne nach und ließ sie her vorschießen. Er würde eine Wette eingehen, seine Augen brannten noch roter als sonst. In ihm hatte sich eine solche Wut und Verzweiflung breit gemacht, wie schon seit ... Eigentlich hatte er noch nie so gefühlt. Das musste an dem Fluch liegen. Bisher hatte er einen Wunsch noch nie nicht erfüllt. Gut, zu Anfang hatte er durchaus versucht, sich zu widersetzen, aber die damit verbundenen Schmerzen, hatten ihm schnell klar gemacht, dass Widerstand sich nicht lohnte. Mit Amber hatte das nichts zu tun. Warum hätte er um sie fürchten sollen? Er kannte sie doch gar nicht. Sie war sein Auftrag, nicht mehr. Nur der Fluch. Zugegeben, sie sah unglaublich heiß aus, und die Art, wie sie auf ihrer Unterlippe herumkaute, wenn sie nachdachte oder nervös war. Und ihre Augen, wie die eines Huskys. Man musste
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