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Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Titel: Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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erklärte er sich.
    Danyel kniff die Augen leicht zusammen und
neigte den Kopf, als würde er über das Gesagte angestrengt nachdenken. Kilian
handelte intuitiv, fasste Danyel in den Nacken und zog ihn zu einem Kuss heran.
Die Berührung ihrer Lippen ließ Kilian das Blut in die Lenden schießen und
sorgte dafür, dass sich seine Pobacken anspannten. Danyel erwiderte den Kuss,
doch zugleich schob er Kilian sanft aber bestimmt von sich, bis der Kontakt
abbrach.
    „Akzeptiert“, sagte er. „Leider habe ich noch
zu tun. Aber glaub mir, nachher werde ich mit Vergnügen noch mehr von dir
kosten und etwas deiner Schuld einfordern.“ Das Versprechen wurde begleitet von
einem leichten Funkeln in seinen Augen.
    Kilian schluckte und sah Danyel nach, als der
sich umdrehte und das Zimmer verließ.
     
    h
     
    Monja lief unruhig in der Wohnung auf und ab.
Sie hatte sich krankgemeldet, weil sie einfach keinen klaren Kopf bekam. Es war
ihr unglaublich schwergefallen, gegenüber ihrer Mutter nichts zu sagen – das
‚Vergnügen‘ würde Kilian haben.
    Nachdem die erste Wut verraucht war, verstand
sie Kilians Entscheidung besser. Zwar begrüßte sie es, die Chance auf ein
langes Leben bekommen zu haben, aber zugleich fraß sich der Gedanke, dieses
ohne Kilian führen zu müssen, unerbittlich durch ihren Bauch. Er hatte versprochen,
dass er wieder anrufen würde und sie wartete nervös darauf. Dass sie nicht da
sein könnte, wenn Kilian sich meldete, war ein weiterer Grund gewesen, zu Hause
zu bleiben.
    Sie dachte immer wieder über seine Worte nach,
dass er nicht zurückkäme. Das wollte und konnte Monja nicht akzeptieren. Kilian
hatte gegen ihren Willen gehandelt. Von klein auf hatte sie gewusst, wie kurz
ihr Leben währen würde und hatte sich damit abgefunden. Nun sah alles anders
aus, ohne dass sie etwas dagegen hätte tun können. Sollte sie jetzt auch noch
darauf verzichten, sich von Kilian zu verabschieden? Sollte ihre Mutter nicht
die Möglichkeit bekommen, ihren Sohn zu umarmen, bevor er starb? Nein,
keinesfalls.
    Wenn sie ihn nicht überzeugen könnte,
wenigstens für einige Tage nach Hause zu kommen, dann würde sie zu ihm nach
Italien fahren. Ob er das wollte, oder nicht. Er hatte über ihren Kopf hinweg
entschieden und dieses Mal würde er ihr die Entscheidung nicht abnehmen! Die
stand felsenfest.
     
    h
     
    Lautes Geschrei ließ Kilian aufblicken. Stimmen
hallten durch das große Gebäude und sie klangen aufgebracht. Er verstand sie
nicht und schwang sich vom Sofa, auf dem er gesessen hatte. Er hatte nichts zu
tun und seine Neugier trieb ihn dazu, durch den Vorhang zu treten und dem Gebrüll
auf den Grund zu gehen.
    Lange musste er nicht suchen, um den Ursprung
zu finden. Er lag an der Eingangstür. Die konnte Kilian noch gerade so
erkennen. Die beiden tiefen Stimmen schallten durch den Raum und es war
deutlich, dass es sich um ein Streitgespräch handelte. Kilian lief vor, spähte
um die Ecke und sah Danyel unbeeindruckt am Schreibtisch sitzen.
    „Was ist denn da vorne los?“
    Danyel sah auf. „Ein Mensch, der sich aufregt,
weil sein Termin gestrichen wurde.“
    Kilian verstand. Danyel hatte Dafour gebeten, alle
Verhandlungen abzusagen. Allerdings wusste er nicht genau, weshalb. Danyel
beschäftigte sich zu wenig mit ihm, als dass er der Grund sein könnte.
    „Warum hörst du ihn nicht an? Ich will mich
nicht einmischen, aber wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich mich auch
beschweren.“
    Danyel legte die Feder beiseite und stand auf.
„Du hast recht, ich sollte ihn anhören. Das könnte unterhaltsam werden.“
    Kilian sah Danyel mit großen Augen an. Er hatte
nicht erwartet, dass Danyel einfach nachgab. Als der an ihm vorbeiging, senkte
Kilian den Blick und folgte ihm. Die Versuchung, die beiden Schreibenden
anzusehen, wuchs mit jedem Mal, wenn er sie passieren musste. Er hoffte, er
würde ihr nie erliegen …
    Danyel rief etwas durch die Halle, was Kilian
nicht verstand. Daraufhin erstarben die Stimmen und ihre Besitzer kamen auf sie
zu. Beim Näherkommen erkannte Kilian den einen wieder. Dieser hatte auch ihn
eingelassen. Der andere wirkte untersetzt und versuchte sichtlich, mit den
Schritten des Italieners mitzuhalten.
    Kilian hielt sich im Hintergrund, wartete an
der Abzweigung zum Schreibraum – wie er ihn nannte – und beobachtete. Wie bei
seiner eigenen Ankunft auch stoppte der Butler – oder Türsteher, oder was auch
immer er war – in der Mitte und wies den Gast an, alleine

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