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Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Titel: Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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verbessern würde … Notfalls musste er eine Ausrede
nutzen, um die Beule an seinem Hinterkopf zu erklären.
     
    h
     
    Dafour brannte vor Wut. In ihm breitete sich
ein Gefühl aus, das er nicht kannte. Als würde er durchleuchtet, bis in die
kleinste Faser seines Selbst gescannt. Kilian war
nicht nur ein Dorn im Auge, er fühlte sich wie eine Bedrohung an. Als würde er
Dafours Taten aufdecken und anklagen.
    Es mussten Tausende Frauen sein, die er bisher
berührt hatte. Sie waren ihm nahe gewesen, willig ihren Leib darbietend, damit
er sich an ihnen laben konnte. Alle menschlich und doch hatte keine etwas
ausgelöst, das dem glich, was Kilian mit ihm anstellte. Mühsam beherrscht hielt
er den Wicht in der Luft, um ihn erneut zu warnen. Er wusste genau, dass der
geschnüffelt hatte. Es war der Sinn und Zweck, weshalb dieser Mensch sich
überhaupt hier befand. Und er ließ nicht zu, dass Kilian Misstrauen schürte, um
das Verhältnis zwischen Danyel und Dafour zu belasten. Sie hatten immer als
Team gearbeit et! Das würde er sich nicht zerstören
lassen. Nicht von einem, der daherkam, sich Danyels Gunst erschlich, und das
Gute ausstrahlte, als wäre er eine absolut reine Seele.
    Als er es nicht mehr aushielt, warf er ihn von
sich und suchte das Weite. Nur langsam ließ das eigenartige Gefühl der Überprüfung nach.
Es gab nichts Vergleichbares zu dem eben Erlebten, doch er würde nicht noch
einmal den Fehler begehen, Danyel vor seinem Gespielen zu warnen. Wenn er
genauer darüber nachdachte, schien ihm Kilians Anwesenheit eigentlich ganz
praktisch, solange der sich aus allem raushielt. Danyel richtete die
Aufmerksamkeit auf sein neues Spielzeug … und Dafour wusste genau, wem er seine
schenken würde. Es wurde Zeit für einen Anruf bei Antonio, um dessen Dienst in
Anspruch zu nehmen. Ja, eines von Antonios Mädchen könnte dafür sorgen, dass
seine Stimmung sich besserte. Und er schwor sich, Kilian nie wieder zu
berühren! Noch einmal wollte er nicht diesem prüfenden Gefühl unterliegen.
     
    h
     
    „Hast du genug geschmollt und gegrübelt?“
Danyels Stimme schallte zu ihm herüber. Er saß an seinem Tisch.
    „Ich habe nicht geschmollt.“
    „Dann hat das Grübeln lange gedauert …“, meinte
Danyel und zog einen Mundwinkel nach oben. Diese Geste mochte Kilian nicht
sonderlich, denn sie glich einem selbstgefälligen und ihm gegenüber ziemlich
spöttischen Grinsen.
    „Wenn es mir nicht zusteht, mir Gedanken über
meine Familie zu machen, kann ich es nicht ändern. Es lässt sich nicht
abschalten“, murrte Kilian und drehte sich um. Beinahe hätte er vergessen, den
Blick zu senken. Im letzten Moment schaute er nach unten und sah dennoch Hände,
die mit unfassbarer Schnelligkeit Pergamente beschrieben. Hände, die kaum als
solche zu erkennen waren – Kilian glaubte, er habe sich verguckt, denn so
durchscheinend wie wässrige Milch konnte niemand sein. Seine Augen mussten ihm
einen Streich gespielt haben … kein Wunder, bei den Kopfschmerzen, die sich in
ihm breitmachten!
     
    h
     
    Danyel sah Kilian nach. Irgendwie sah er ganz
schön mitgenommen aus. Verwunderlich, wo er doch die ganze Zeit in der
Bibliothek gewesen war – Danyel hatte sich mehrfach davon überzeugt. Er nahm
sich vor, ihn auf andere Gedanken zu bringen, doch zuerst musste der Packen Papiere
fertig werden. Mit einer Ungeduld, die reiner Vorfreude geschuldet war, ließ er
die Feder über die Blätter huschen.
    Endlich war das handschriftliche Pensum dieser
Stunde geschafft, den Rest hatten seine Federn erledigt. Danyel schob seinen
Stuhl zurück und stand auf. Gerade als er gehen wollte, öffnete sich die Tür
hinter ihm und Dafour kam herein. Er senkte sofort den Blick, als er Danyel sah
und eilte zur Kiste, um sie mitzunehmen. Es wirkte, als würde Dafour bereuen,
dass er so ausfallend geworden war. Danyel quittierte das mit einem zufriedenen
Lächeln und schritt in Richtung des Vorhangs davon.
     
    Er fand Kilian im Bett. Schlafend. Doch Danyel
ließ sich davon nicht abhalten. Er kletterte neben ihn und strich mit der Hand
über Kilians Nacken. Es dauerte nicht lange, bis er sich rührte. Verschlafen
sah Kilian auf und drehte sich um, als er Danyel neben sich erkannte. Ein
sinnliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen, die Danyel sofort eroberte.
     
    h
     
    Als Monja aufwachte, fühlte sie sich topfit.
Sie duschte in aller Ruhe, zog sich an und packte ihre wenigen Sachen. Anschließend
fuhr sie in die Lobby hinunter und trat mitsamt

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