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Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Titel: Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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groß.
Keine Lüge verbirgt sich in ihm. Keine Berechnung. Furcht lässt ihn
verzweifeln. Die Liebe lässt ihn hoffen. Er ist das Licht, welches das Dunkel
vertreibt.“ Ihre flüsternde, raue Aussprache klang ernst und mahnend. Danyel
glaubte ihr. Es gab keinen Grund, ihre Worte anzuzweifeln.
    Er sah zu Kilian, der mit geschlossenen Augen
da stand und wirkte, wie eine Statue.
    „War dir das unangenehm?“, erkundigte sich
Danyel.
    Kilian schlug de Augen auf und blinzelte. Er
wirkte verwirrt.
    „Nein. Nur kühl.“ Er drehte sich um und stieß
hörbar die Luft aus. Danyel gab es auf, ihn davon abhalten zu wollen, Pajlin
und Teghre anzusehen.
    „Du bist wunderschön!“, hauchte er.
    Pajlin lächelte erneut. „Deine Schönheit liegt
in dir, ich habe sie gesehen“, erwiderte sie und bewegte sich auf ihren Tisch
zu.
    Danyel grinste in sich hinein. Er konnte
Kilians Gesicht nicht sehen, aber er war sich fast sicher, dass der ihr mit
offenem Mund nachsah.
    Danyel stand auf und gesellte sich zu Kilian,
der tatsächlich mit großen Augen und leicht geöffneten Lippen auf Pajlin
starrte, die zurück an ihren Platz schwebte.
    Sobald sie saß, zog sie ihre Kapuze hoch, griff
ihre Feder und beschrieb ein leeres Pergament.
     
    Danyel griff Kilian unters Kinn und klappte ihm
den Mund zu. „Sie sind wie ein Wunder, nicht wahr? Sie sind mein Schatz – in
jeglichem Sinne. Nicht wirklich körperlich und doch haben sie eine Substanz.
Keine Geister und doch fast schwerelos. Sie sind ein Teil von mir und doch
nicht. Sie sind alles für mich, für das ich keine Worte finde. Sie sehen alles
und doch nichts …“
    Kilian räusperte sich. „Letzteres war mir
bekannt, danke für deine Offenheit. Und wie auch immer das funktioniert hat,
ich bin erleichtert. Ich habe nicht gelogen, wie ich es gesagt habe.“
    „Meine Zweifel darfst du mir aber auch nicht
übel nehmen. Jetzt zeig mir mal, wo dieser besagte Raum ist.“
     
    Kilian stieß sich vom Tisch ab und lief voran.
Sie schwiegen, bis sie die Tür erreicht hatten.
    „Überzeug dich selbst“, sagte er und drückte
die Klinke herunter. Die Tür schwang auf und Danyel trat in den Raum. Was er
sah, bestätigte Kilians Worte. Antikes Mobiliar, die Weine, Kartons mit
ungewissem Inhalt. Porzellan und Kristallglas in den Schränken, die mit einer
Glasscheibe ausgestattet waren. Eine Vitrine mit glänzendem Schmuck. Danyel
zweifelte nicht daran, dass auch die anderen Schränke gefüllt waren. Wozu war
das ganze Zeug? Was wollte Dafour nur damit? Ärger stieg in ihm auf – was
sollte die Heimlichtuerei?
    Während er an einigen Möbelstücken entlang lief
und den Inhalt inspizierte, sah er, dass Kilian an die Vitrine getreten war und
den Schmuck beäugte.
    Danyel ging zu ihm, ließ den Blick über die
glänzenden Stücke schweifen und versuchte zu erkennen, was Kilian
interessierte. Es gelang ihm nicht wirklich. Kurzerhand zog er ihn ein Stück
zurück und öffnete die Vitrine.
    „Nimm dir, was dir gefällt.“
    Sein Kopf schnellte herum, die Augen
erschrocken geweitet. „Nein. Das geht nicht“, wehrte er ab.
    „Doch. Sieh es als Dank dafür, dass du mir die
Wahrheit gesagt hast, anstatt wortlos zu verschwinden. Mut sollte belohnt
werden.“
    „Dann verschieben wir es auf später, ich muss
erst wissen, wo Monja ist.“ Kilian warf noch einen Blick auf den Schmuck und
drehte sich dann weg.
    „Das werden wir bald wissen“, presste Danyel
zwischen den Zähnen hervor. Die Wut auf seinen treuen Begleiter stieg. Ihm
wurde mehr und mehr bewusst, dass Dafour diese Sachen bewusst vor ihm
versteckte.
    „DAFOUR!“, brüllte er.
    Kilian presste sich die Hände auf die Ohren und
das Geschirr im Schrank klirrte noch, als der Ruf verhallt war.
     
    Es dauerte nicht lange und der Herr der Boten
erschien wie aus dem Nichts. Er wirkte weder erschrocken noch erstaunt und sah
fragend zu Danyel.
    „Sag mir, was ist das alles?“, fuhr Danyel ihn
an und ließ seinen Zeigefinger kreisen.
    „Geschenke von Sterblichen“, erwiderte Dafour
ungerührt.
    „Nun, Geschenke sagst du. Es verwundert mich,
dass die Menschen Geschenke darbieten und du sie hier versteckst. Um nicht zu
sagen: hortest. Welchen Grund sollten sie haben, all das zu verschenken ?“
    „Ich verstecke sie nicht, ich wusste nur nicht,
wohin damit. Du machst dir doch nichts aus materiellen Dingen. Und der Grund
ist so simpel wie einfältig: weil ich den Sterblichen ein Pergament brachte,
das ihrem kürzlich geborenen Kind ein langes

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