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Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Titel: Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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zu
legen.
    Klar, sie hatte nur Kilian im Kopf gehabt, der
Wunsch, ihn zu treffen, hatte alles andere ausgeblendet. Nun saß sie im
Schlamassel. Eingesperrt in diesem Keller, ohne Fenster, und ohne eine Ahnung,
wann man sie wieder herauslassen würde. Ob sie überhaupt gehen dürfte?
    Je länger sie überlegte, umso mehr bekam sie es
mit der Angst zu tun. Wenn der Bote sie nun für ein Risiko hielt? Oder Kilian
nicht auf die Bedingungen einging, die der Rotäugige ihm stellte? Was, wenn
Kilian ihm gar nicht erst Glauben schenkte?
    Fragen über Fragen und keine Antworten. Sie
wusste ja immer noch nicht, was Kilian an diesem Ort hielt. Weshalb er Rom
nicht den Rücken kehren wollte oder konnte! Wütend über die ganze Situation
trat sie gegen einen Karton, der daraufhin durch den Raum schlitterte und gegen
das Regal mit den Vasen krachte. Es klirrte verdächtig und Monja sah das Unheil
kommen, ehe es geschah. Das Regal schwankte und stürzte schließlich um. Lautes
Getöse folgte, als die Vasen zu Boden fielen und dabei etliche zu Bruch gingen.
Monja zuckte zusammen und sprang zurück, um nicht von den umherfliegenden
Splittern getroffen zu werden.
    „Also echt!“, fluchte sie. „Mir kann man
wirklich Dummheit attestieren. In dieser bescheuerten Stadt geht aber auch
alles schief, was schief gehen kann.“ Sie lehnte sich gegen die Wand hinter
ihrem Rücken und atmete tief durch. Ihr Blick glitt über die Scherben.
„Zumindest muss ich das nicht aufräumen“, befand sie und kicherte.
    Was war das? Hatte sie eine Stimme gehört?
Jemand rief nach ihr. Oder hatte sie sich das eingebildet? Sie lauschte und
tatsächlich, auf dem Flur rief jemand ihren Namen. Mit einem Satz war sie an
der Tür und hämmerte dagegen.
    „Ich bin hier!“, brüllte sie, so laut sie
konnte.
    Kurz darauf klickte es im Schloss und die Tür
wurde aufgedrückt. Monja wich schnell zur Seite und sah um das Türblatt herum.
Vor ihr tauchte ein blaues Hemd auf, in dem ein stattlicher Brustkorb steckte.
Sie ließ ihren Blick nach oben wandern.
    Breite Schultern, kräftiger Adamsapfel, ein
markantes Gesicht. Zerzaust wirkendes schwarzes Haar und Augen, die sie an
Edelsteine erinnerten. Das musste Danyel sein, davon war sie überzeugt. Er
strahlte eine Macht aus, die ihr die Knie weich werden ließ.
    Seine sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem
freundlichen Lächeln, dann beugte er sich herunter und sagte zu ihr: „Du
starrst mich genauso an, wie dein Bruder es tat, als er mich zum ersten Mal
sah.“
    Monja spürte, wie sie rot wurde. Die
eigenartige Situation war schlagartig vorüber, als die Tür weiter aufgeschoben
wurde.
    „Jetzt lass mich doch mal durch!“, verlangte
ein ungeduldig klingender Kilian.
    Danyel trat zur Seite und Monja spürte, wie
sich das Grinsen auf ihrem Gesicht ausbreitete. Ohne Worte ließ sie sich in die
Arme ihres Bruders fallen.
    „Bis du okay?“, fragte er.
    „Die Frage ist eher, ob du okay bist? Ich hab
mir solche Sorgen gemacht! Dieser Kerl meinte, er will dich loswerden und
sperrte mich hier ein. Kilian, was hat das alles zu bedeuten?“
     
    h
     
    Fassungslos lief Dafour die Treppe hinunter. Er
fühlte sich schrecklich. Viel zu schwach, schutzlos und verletzlich. Zurecht
hatte er die Menschen für ihre Schwäche verachtet – dumm nur, dass er nun
selbst wie sie war. Er hätte nie gedacht, dass Danyel so weit gehen würde. Ja,
er hatte sich seine Lage selbst zuzuschreiben. Die Geschäfte unter der Hand
waren zu verlockend gewesen … das Risiko groß. Trotzdem bemitleidete er sich
selbst, dass es so geendet hatte.
    Den Blick auf den Boden geheftet eilte er, so
schnell ihn die Beine trugen, zu seinen Räumen. Welch ein Glück, dass er nicht
nur Wertgegenstände angehäuft hatte. Als hätte er es geahnt, hatte er vor
einigen Monaten begonnen, die Pergamente auch gegen Geld zu tauschen. Dieses
lag gebündelt in einer kleinen Holzschatulle, die er in seinem Kleiderschrank
aufbewahrte. Sie war das Einzige, was er mitnahm, als er seinen Bereich
verließ.
    Er benutzte die weiße Tür, um Danyels Reich
durch das große Portal zu verlassen. Es schien ihm das einzig Angemessene zu
sein. Sich durch den Hinterausgang davonzuschleichen, verbot ihm das letzte
bisschen Würde, das er noch besaß. Als er den Tisch von Pajlin und Teghre passierte,
bedauerte er den Entschluss.
    „Wer hoch fliegt, fällt tief.“ Teghres Worte
bohrten sich trotz des leisen Tons wie glühende Eisen in seinen Rücken. Er
grunzte ungehalten. Diesen

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