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Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Titel: Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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ich Danyel nicht sagen soll, was ich
beobachtet habe … und damit meine ich auch all die Dinge, die ich in diesem
einen Raum sehen konnte. Möbel, Schmuck, Wein …“, begann er aufzuzählen.
    „Ich wusste es. Du hast geschnüffelt, und ich
habe dich gewarnt. Ich dulde nicht, dass du mir dazwischenfunkst. Doch jetzt
ist Schluss damit. Wenn du nicht willst, dass deiner süßen Schwester etwas
zustößt, hältst du die Klappe.“ Sein Ton war eisig.
    Kilian stellten sich die Haare auf. Was hatte
der Kerl mit Monja zu tun?
    „Was soll das heißen?“
    „Nun, sie ist mein Joker. Alles, was ich will,
ist, dass du von hier verschwindest. Mehr nicht.“
    Kilian starrte ihn an. „Was? Wie soll ich das
anstellen? Ich soll gehen? Ich glaube kaum, dass Danyel das einfach so
akzeptiert. Er hat deutlich genug gesagt, dass ich das Gelände nicht verlassen
darf!“
    „Es ist mir egal, wie du das anstellst. Nimm
dein Zeug und geh. Du hast vierundzwanzig Stunden. Bist du dann immer noch hier,
wird deine Schwester darunter leiden müssen.“
    Ehe Kilian etwas erwidern konnte, war er weg.
So plötzlich verschwunden, wie er aufgetaucht war. Panik erfasste ihn. Wie
sollte er Monja schützen? Und vor allem, wenn er sich dem beugte, was Dafour
verlangte, wurde der Handel dann nicht aufgehoben?
    Den Rest des Weges joggte er, nahm aber nicht
Kurs zu Danyel, sondern in Richtung Bibliothek. Er musste Monja anrufen und sie
warnen!
     
    h
     
    Er beobachtete, wie Kilian davonrannte. Die
Warnung hatte gesessen. Sehr schön. Wer wäre er, wenn er sich sein mühsam
aufgebautes Geschäft von einem Wurm wie diesem Menschen kaputtmachen lassen
würde? Nein. Dafour war vorerst zufrieden. Wenn alles glattging, wäre Kilian
rasch von der Bildfläche verschwunden und er könnte in aller Seelenruhe weiter
die gefälschten Lebenszeitdokumente verhökern. Mehr wollte er gar nicht. Man mochte ihn als gierig bezeichnen, was auch nicht sehr
weit hergeholt war. Aber was sprach denn dagegen, etwas von Danyels Macht
selbst zu nutzen, um sich zu bereichern? Die Menschen würden ihm bestimmt
keinen Strick daraus drehen – die waren froh, dass sie ihre Reichtümer bei
Dafour gegen neue Pergamente tauschen konnten.
    Und für den Fall, dass Kilian nicht wie
verlangt schwieg, würde Dafour ihn vor Danyel als Lügner hinstellen.
Schließlich waren sie zeit ihres Daseins Gefährten – wem würde Danyel also mehr
Glauben schenken?
     
    h
     
    Enttäuscht schob Monja den letzten Karton
beiseite. Sie hatte nichts gefunden, was ihr helfen könnte, die Tür aufzubrechen.
Ratlos hockte sie auf dem Boden. Ohne die Chance, aus diesem Raum auszubrechen,
musste sie wohl oder übel darauf warten, dass der Bote zurückkam. Denn das
würde er. Sie glaubte zwar nicht, dass er ihr Essen oder etwas zum Trinken
bringen würde, doch das war vorerst zweitrangig. Noch hatte sie Wasser in der
Flasche, die in ihrer Tasche steckte. Hunger war auszuhalten. Viel schlimmer war,
dass sie sich einfach keinen Reim darauf machen konnte, warum ihr Entführer
Kilian loswerden wollte. In der Folge überlegte sie, wie viel Wahrheit in Kilians
Worten gelegen hatte, als er ihr den Grund für sein Bleiben auftischte. Hatte
der rotäugige Kerl etwa einen Freund, einen der anderen Boten, der Gefallen an
Kilian gefunden hatte? Möglich wäre es.
     
    h
     
    Kilian hastete in die Bibliothek und griff
sofort zum Telefon, das glücklicherweise noch auf dem Tisch lag. Er wählte,
vertippte sich und begann von vorne. Endlich kam das Freizeichen.
    Es klingelte viel zu lange. Zumindest für
seinen Geschmack. Dann endlich hob jemand ab.
    „Monja?“, rief er sofort.
    „Nein, Kilian. Ich bin es. Und da du nach
deiner Schwester fragst, denke ich, sie hat dich noch nicht gefunden …“, sie
seufzte.
    Kilian stockte, ihm rutschte das Herz in die
Hose. „Sag jetzt nicht, sie ist hier, um mich zu suchen.“
    „Doch. Sie ist ohne mir etwas davon zu sagen
nach Rom gefahren … warum? Was ist los?“, fragte sie und klang leicht
alarmiert.
    Kilian atmete langsam aus und ließ sich auf den
Sessel fallen. „Es gab heute einen kleinen Streit“, erklärte er und untertrieb
bewusst.
    „Um was ging es?“
    „Das kann ich dir nicht sagen. Mir wurde
gedroht, wenn ich nicht auf eine gewisse Forderung eingehe, könnte Monja
darunter leiden. Deshalb rufe ich an.“
    Sie sog schockiert die Luft ein. Einen
Augenblick lang herrschte Funkstille.
    „Ich glaube nicht, dass ihr etwas passiert.
Schlimmer als heute Mittag kann

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