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Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln

Titel: Danyel - Mit dem Schicksal lässt sich handeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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achselzuckend
bejahte und den beiden folgte. Er hatte keine Ahnung, was Danyel von ihr
wollte.

Zwanzig
     
    Monja ließ sich von Danyel führen. An seiner
Seite kam sie sich unsagbar klein vor. Nicht nur, weil er sie ein gutes Stück
überragte. So nah spürte sie deutlich seine Ausstrahlung, die ihn von einem
Menschen unterschied. Seine Kraft schien in ihr zu summen und es wurde
deutlich, wie viel Macht er besaß. Plötzlich erschien es ihr unangemessen, wie
sie mit ihm gesprochen hatte.
    „Es tut mir leid“, bekannte sie leise.
    „Was?“
    „Na, meine Wortwahl, mein Verhalten …“, begann
sie aufzuzählen, doch er unterbrach sie.
    „Kein weiteres Wort. Ich mag es nicht gewohnt
sein, dass man so mit mir spricht, aber du hast deinen Standpunkt vertreten. So
wie es Kilian auch ständig macht. Jetzt schließ die Augen, bitte.“
    Monja sah verwirrt zu ihm auf. Er drehte sie zu
sich und der sanfte Ausdruck auf seinem Gesicht beruhigte sie.
    „Was hast du vor?“, fragte Kilian plötzlich.
    „Du wirst es schon sehen“, erwiderte Danyel mit
einem kurzen Seitenblick zu ihm.
    Monja atmete tief durch und schloss die Augen.
    „Na also, braves Mädchen.“ Danyel führte sie
weiter. „Keine Sorge, es ist nichts Schlimmes“, beruhigte er sie.
    Zusammen liefen sie ein paar Schritte, dann
folgte ein Richtungswechsel. Monja war versucht, die Augen zu öffnen und musste
sich beherrschen, es nicht zu tun. Was auch immer das Schicksal mit ihr
vorhatte, sie wollte es sich nicht mit ihm verscherzen. Vielleicht gab es doch
noch Hoffnung für Kilian …
    „Stopp.“
    Sie blieb gehorsam stehen und die Nervosität kribbelte
ihr unangenehm im Bauch. Kratzende Geräusche waren das Einzige, was sie neben
ihrem eigenen Herzschlag hörte. Ihr rauschte das Blut in den Ohren, als habe
sie einen Dauerlauf hinter sich. Dabei war es nur die Aufregung, die ihren Puls
in die Höhe schnellen ließ. Eines allerdings wusste sie nun mit Sicherheit:
Wenn alles so bliebe, wie es war, würde sie es ohne einen weiteren Widerspruch
akzeptieren.
     
    h
     
    Er wusste nicht genau, was ihn auf die Idee
gebracht hatte. Es erschien ihm einfach nur richtig zu sein.
    „Augen geschlossen halten“, wies er sie an und
wandte sich anschließend seinen Sehenden zu.
    „Pajlin?“, begann er.
    Kilian schien zu ahnen, was er vorhatte, denn
er trat vor Monja und hielt ihr die Hand über die Augen. „Nicht erschrecken,
ich bis es nur“, sprach er ihr beruhigend zu.
    Zugleich erhob sich Pajlin. „Ich weiß, was du
wünschst“, wisperte sie.
    Sicher, er hätte selbst seine Mauern
herunterlassen können, um in Monja zu lesen. Doch Pajlin würde deutlich mehr
sehen, als er selbst. Er müsste sich dem Chaos ihrer Gefühle stellen und könnte
sie doch nicht so deuten, dass er sie wirklich verstand.
    Was Pajlin bei Kilian ohne Aufforderung getan
hatte, wiederholte sie nun bei Monja. Ihre Hand schob sich unter das Haar der
jungen Frau. Kaum hatte sie den Hautkontakt hergestellt, zuckte Monja kurz
zusammen. Kilian beruhigte sie. Pajlin ließ sich nicht stören, schob ihre
Kapuze ein Stück zurück und wandte Danyel das Gesicht zu. Es dauerte bloß einen
Moment, dann bildete sich ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen. Dazu gesellte
sich ein leicht wehmütiger Ausdruck. Sie schaute Danyel an, und doch durch ihn
hindurch – wie immer.
    „Ihr Kummer wiegt so schwer wie die Liebe. Der
Kummer wünscht eine Änderung, doch die Liebe lässt sie akzeptieren, was du
bestimmst.“
    Kilians Kopf schnellte herum. Danyel entging
sein Blick nicht, auch wenn er an den beiden vorbei zu Pajlin sah, die
weiterhin ihre Hand an Monjas Nacken hielt. Sie äußerte sich nicht mehr zu dem,
was sie in ihr las. Dann zog sie ihre Hand zurück und kam auf ihn zu.
    „Dein Weg geht über sie. Wäge gut ab, welche
Richtung du einschlagen willst“, flüsterte sie gewohnt rau.
    „Ich beachte eure Worte immer, das weißt du.“
Auch wenn er nicht ganz sicher war, was sie diesmal bedeuteten. Er strich ihr
eine Strähne hinters Ohr und küsste sie dankbar auf die Wange. Etwas, das er
schon sehr lange nicht mehr getan hatte …
    Für die tiefe Liebe und
Verbundenheit, die er empfand, fanden sich keine Worte, gleich welche Sprache
er dafür verwenden würde. Nichts konnte ausdrücken, was die geisterhaften Wesen
für ihn waren. Pajlin wie auch Teghre hatten ihn stets begleitet, und ihn gesehen, wie er wirklich war.
Nicht seine Fassade. Das wurde ihm in diesem Moment bewusst.
    „Findest du, es ist

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