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Daphne - sTdH 4

Daphne - sTdH 4

Titel: Daphne - sTdH 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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Ihnen«, unterbrach ihn Mr. Garfield und zog eine seiner schmalen
Augenbrauen erstaunt hoch. »Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt. Das
Geld geht an Mr. Armitage, damit er seine Kirche renovieren kann.«
    Für den
Bruchteil eines Augenblicks nahm das fette weiße Gesicht des Bischofs einen
höchst unchristlichen Ausdruck an, aber er zwang seinen großen roten Mund
sofort zu einem Lächeln, und nur Daphne hörte ihn etwas murmeln über die
Gottlosen, die gedeihen wie der grüne Lorbeerbaum.
    »Ein Wort
unter vier Augen«, bat Mr. Garfield, als sich der Bischof verabschiedet hatte.
    Dem Pfarrer
wurde angst und bange. Er hatte das unbestimmte Gefühl, daß Mr. Garfield unter
vier Augen nicht so angenehm wie in Gesellschaft sein würde.
    »Mr.
Radford begleitet uns«, sagte er hastig. »Er kennt alle meine Angelegenheiten.«
    »Unter vier
Augen, wenn ich bitten darf«, sagte Mr. Garfield höflich.
    Männer mit
roten Haaren konnte ich nie leiden, dachte der Pfarrer ärgerlich, obwohl Mr.
Garfields Haare eher braun mit einem Stich ins Kupferne waren.
    Hochwürden
führte seinen Gast mit düsterer Miene ins Studierzimmer und schob die Papiere,
die seinen Schreibtisch über und über bedeckten, mit einem Handgriff zur Seite.
Dann blickte er ein bißchen aufrührerisch zu seinem hochgewachsenen Gast auf,
dessen breite Schultern den kleinen Raum zu sprengen schienen.
    Dem Pfarrer
fiel seine Entschuldigung wieder ein, und er straffte seinen fetten Rücken.
    »Setzen Sie
sich bitte, setzen Sie sich doch«, sagte er und zeigte mit seiner derben Hand
auf einen Stuhl. »Tatsache ist, daß ich Ihnen eine von Herzen kommende
Entschuldigung schulde, und wenn Sie mich wegen der Sache anzeigen wollen, dann
muß ich es nehmen, wie es kommt. Ich hatte erfahren, daß der alte Philpotts
kommen wollte, um mir meine Hundemeute zu verbieten. Mir! In ganz England ist
keine Meute außerhalb von Quorn meiner ebenbürtig. Es wäre ein tödlicher
Schlag für mich gewesen, und deshalb mußte ich den Graben über die Straße
ziehen. Nicht, daß ich dem alten Mann
schaden wollte, aber einen Denkzettel wollte ich ihm schon verpassen. Es war
wirklich dumm von mir. Ich bitte Sie um Vergebung.«
    »In
Ordnung. Ich verzeihe Ihnen«, sagte Mr. Garfield. Der Pfarrer wischte sich die
Stirn mit seinem großen blauen Halstuch mit den weißen Tupfen und fühlte sich
von Rechtschaffenheit bis ins innerste Mark durchdrungen. Squire Radfords Rat
war doch richtig gewesen.
    Er hatte
die Wahrheit gesagt. Er sollte nicht bestraft werden; im Gegenteil, er wurde
sogar belohnt, da Mr. Garfield ihm eintausend Guineen geben wollte. Die kleinen
Augen des Pfarrers füllten sich mit Tränen der Dankbarkeit.
    »Was hat
Sie nach Hopeworth geführt?« fragte er.
    »Ein Freund
hat mich geschickt, um ein Hundepärchen zu kaufen.«
    »Das sollen
Sie haben«, sagte der Pfarrer bewegt, »und nicht einen Penny will ich dafür.«
    »Wenn Sie
für mich wären«, antwortete Mr. Garfield, »würde ich Ihr freundliches Angebot
bestimmt annehmen. Aber da sie es nicht sind, bestehe ich darauf, daß ich einen
fairen Preis für sie bezahle.«
    »Dann
müssen wir eine andere Möglichkeit finden, wie ich mich revanchieren kann«,
sagte der Pfarrer eifrig.
    »Ich weiß
schon eine«, entgegnete Mr. Garfield gleichmütig. »Wollen wir zuerst zürn
Zwinger gehen?«
    Hoch
erfreut, daß der Tag sich derart zum Guten gewendet hatte, zündete der Pfarrer
eine Laterne an und ging um das Haus zu den Zwingern voran.
    »Ihre
Tochter Daphne«, sagte Mr. Garfield aus heiterem Himmel, als er einen Blick
auf die schläfrigen Hunde warf, die gerade ihre Abendfütterung hinter sich
hatten, »ist doch nicht unintelligent, oder?«
    »Nein«,
sagte Hochwürden verdutzt. »Sie ist kein Blaustrumpf, wenn Sie das meinen. Gott
sei Dank.«
    »Aber sie
hat keine geistigen Gebrechen?«
    »Hören
Sie«, sagte der Pfarrer leicht verärgert. »Sie wollten doch über die Hunde
sprechen.«
    »Ja, aber
ich werde nachher auf Ihre Tochter zurückkommen.«
    Der Pfarrer blickte
beunruhigt zu ihm auf. Dieser Garfield war doch nicht etwa an Daphne
interessiert? Nicht nach dem Gebet, das er, Hochwürden Armitage, zum Himmel
geschickt hatte.
    Es erschien
ihm beinahe als schlimmes Vorzeichen, daß Mr. Garfield schließlich Bellsire und
Thunderer aussuchte.
    Denn ganz
anders als Diana und Frederica, neigte die weichherzige Daphne dazu, die Hunde
wie Haustiere zu behandeln. Nicht, daß sie je ein Hundehaar auf ihrer

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