Darf ich Dir vertrauen
hinter sich.
Madison sah, wie die neugierige Mary Schneider in ihre Richtung eilte. Neben Mavis Reilly war sie die größte Klatschtante von Ridge.
„Du solltest jetzt besser fahren“, flüsterte sie Cord zu. „Es sei denn, du möchtest erkannt werden.“
Als sein Blick auf die rundliche Frau in dem geblümten Kleid fiel, machte er einen Schritt zurück.
„Bist du okay?“ fragte Madison.
„Ich werde ihn nicht verfolgen“, murmelte er, obwohl er noch immer so aussah, als würde er es tun wollen.
„Danke.“
„Ich rufe dich nachher an. Du brauchst dir vorläufig keine Sorgen zu machen, dass wer auch immer ein Interview von dir will. Solche Typen sind nur hinter Fotos her, die sie verkaufen können. Aber halt die Vorhänge geschlossen. Je indiskreter das Foto, desto mehr können sie dafür kassieren. Aber der von eben wird dir keine Probleme mehr machen. Ich sorge dafür, dass jemand sich um ihn kümmert.“
Um ihn kümmern? „Wovon redest du?“ fragte sie besorgt.
„Ich erkläre es dir, wenn ich anrufe.“
Er eilte zur Fahrerseite des Geländewagens, während Mary in Windeseile näher kam.
„Hallo, Madison!“ rief sie winkend.
„Hi, Mary“, erwiderte sie und winkte zurück.
„Hast du die Reifen gehört?“ fragte sie und versuchte, durch die Heckscheibe des Geländewagens zu schauen.
„Ich glaube, das haben wir alle. Wie geht es Lester?“
„Gut. Seine Gicht ist letzte Woche wieder stärker geworden, aber jetzt ist sie unter Kontrolle. Wer ist dein Freund?“
Ihr karottenrotes Haar hopste auf und ab, während sie fast an der getönten Scheibe klebte. Aber er fuhr schon los.
„Der Mann, der mir hilft, einen neuen Wagen zu bekommen“, erwiderte Madison.
Das war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber auch nicht gelogen.
Mary schien schon davon gehört zu haben, denn sie wirkte ein wenig enttäuscht, als sie sich über Autofahrer aufregte, die spielende Kinder in Gefahr brachten.
Auch sie nahm an, dass es mal wieder der DonatelliJunge gewesen war. Madison machte ihr klar, dass er es nicht gewesen war, bevor sie sich verabschiedete und ins Haus ging, um den Abwasch zu erledigen.
Zu wissen, wer in dem Wagen gesessen hatte, war beunruhigend. Fast so beunruhigend wie die Tatsache, dass jemand sie durch das Objektiv einer Kamera beobachtet hatte. Und dass sie nicht wusste, was Cord mit dem Mann vorhatte, tat ihren Nerven auch nicht gerade gut.
Sie fand es hochgradig unfair, dass er fast eine Woche wartete, bevor er es ihr erzählte.
9. KAPITEL
Das Telefon läutete am Freitagabend um sechs, als Madison gerade aus dem Fenster schaute. Sie rannte hinüber und riss den Hörer von der Gabel. Cord hatte ihr am Mittwoch auf den Anrufbeantworter gesprochen, dass er sich heute wieder melden würde.
„Hallo?“
Er schmunzelte. „Du klingst atemlos. Bist du gerade nach Hause gekommen?“
„Vor ein paar Minuten. Vom Markt.“
„Hast du heute Zeit, mit mir den Plan durchzugehen?“ Sie schloss die Augen und rieb sich die Stirn. „Nein. Ich muss mir überlegen, welche Appetithäppchen ich morgen Abend auf Ambers Party serviere. Ich soll sie mit etwas Spektakulärem überraschen. Deshalb muss ich unten ein wenig experimentieren.“
„Klingst du deshalb so gestresst?“
Auch deshalb. „Darf ich dich etwas fragen?“
„Natürlich.“
„Woher weißt du, ob du nur unter Verfolgungswahn leidest oder wirklich beobachtet wirst?“
Er antwortete erst nach zwei Sekunden. „Warum fragst du?“
„Weil ich glaube, dass ich verfolgt werde. Und zwar nicht von dem schwarzen Wagen. Den habe ich nur ein Mal gesehen. Als ich von der Baustelle zum Hafen fuhr. Aber ich habe ihn aus den Augen verloren, als ein anderer Wagen ihn überholte und fast von der Straße drängte.“
„Seitdem hast du den schwarzen nicht mehr gesehen?“
„Nein. Ich glaube, er fährt jetzt einen beigefarbenen. Oder es ist jemand anderes. Der Fahrer sieht jedenfalls riesig aus.“
„Das ist Bull.“
„Wie bitte?“
„Bull“, wiederholte Cord. „Eigentlich heißt er Jeffrey, aber niemand nennt ihn so.
Außer meiner Schwester. Er ist ein Bodyguard.“
Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen. Bodyguard war kein Wort, das sie jeden Tag hörte.
Aber das war Paparazzi auch nicht.
„Ein Bodyguard?“ War das sein Ernst? „Du lässt mich von einem Bodyguard beschatten?“
„Ich engagiere ihn oft“, sagte er, als würde er von seinem bevorzugten Klempner sprechen. „Ich habe ihn gern bei mir, wenn ich in
Weitere Kostenlose Bücher