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Darf ich Dir vertrauen

Darf ich Dir vertrauen

Titel: Darf ich Dir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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Büchern Fotos von Freunden und ihrer Familie. Im Fernseher lief ohne Ton eine Reisesendung.
    Darüber hingen große Poster.
    Er brauchte den Text nicht zu lesen, um zu wissen, dass sie Venedig, Paris und Barcelona zeigten. Und er brauchte sie nicht zu fragen, um zu wissen, dass sie noch nie in einer der Städte gewesen war.
    „Ich schwanke zwischen Pasteten mit Räucherlachs und Bruschetta mit Ziegenkäse“, hörte er sie rufen. „Was klingt besser?“ Er schob die Hände in die Tasche und bog um die Ecke.
    Sie stand am Herd und betrachtete stirnrunzelnd die getoasteten Brotscheiben, die sie aus der Röhre genommen hatte. Hinter ihr marschierten drei weiße Porzellangänse vor roten Blechdosen entlang. Getrocknete Kräuter nahmen die obere Hälfte der anderen Wand ein, Töpfe und Pfannen aus Edelstahl die untere.
    Er war schon auf Booten mit größeren Kombüsen gewesen.
    „Was schmeckt besser?“
    „Ich bin nicht sicher.“ Sie warf einen Topflappen zur Seite und drehte die Flamme unter einem großen Topf mit Wasser auf. „Wir machen einfach beides und probieren.“
    „Was soll ich tun?“
    Sie zeigte auf die Tomaten auf dem Schneidbrett und bat ihn, sie zu würfeln.
    Cord war froh, sich auf etwas anderes als den Streifen Haut über ihren engen Jeans konzentrieren zu können.
    „Jamie lernt schnell“, sagte er, nachdem er sich an die Arbeit gemacht hatte.
    „Ich weiß. Sie hat mich heute Nachmittag angerufen.“ Es war viel einfacher gewesen, mit ihm unten im Pub oder in seiner Küche zu arbeiten. Hier war es viel enger. Hier war ihr seine Nähe viel bewusster.
    Noch nie hatte sie von jemandem Blumen bekommen. Erst recht keine roten Rosen. Aber wichtiger als der Strauß war der Grund, aus dem er ihn mitgebracht hatte. Er wollte nicht, dass sie ihm böse war.
    „Sie sorgt sich um dich.“
    Madison goss Öl in eine Schüssel, gab das, was sie gehackt hatte, und Meersalz hinzu. „Warum sollte sie sich um mich sorgen?“
    „Weil du dich immer so sehr um sie, deine Mom und deine Grandma kümmerst, anstatt dein eigenes Leben zu leben.“
    „Ich habe ein eigenes Leben.“
    „Sie findet, du solltest deine Freizeit für dich selbst nutzen. Sie hat Angst, dass du wie HarrietO’sowieso endest.“
    „Harnet?“ Ihr Blick zuckte hoch. „Harriet O’Bannon?“
    „Genau. Wer ist sie?“
    Harriet O’Bannon war eine alte Jungfer mit einigen Katzen. Eine freundliche, aber schrecklich einsame Lady – weswegen Madison sie immer besuchte, wenn sie die übrig gebliebenen Muffins im Seniorenheim ablieferte.
    „Nur jemand, den wir kennen.“
    „Na ja, wer immer sie ist, Jamie will nicht, dass du wie sie wirst. Aber sie befürchtet, dass du so wirst, weil du nie mit einem der Männer ausgehst, die dich fragen. Sie hat gesagt, dass du sie alle zu jemandem namens Tina schickst.“ Madison griff nach einem Löffel und stieß dabei fast das Öl um.
    „Sie passten besser zu Tina“, sagte sie und ignorierte das mit der alten Jungfer.
    „Jamie braucht sich nicht zu sorgen. Ich weiß, was ich tue.“ Leise legte er sein Messer hin. „Ich auch.“
    Sie rührte schneller. „Warum sagst du das?“
    „Weil ich nicht sicher bin, ob es dir hilft, dich in der Arbeit zu vergraben. Und weil ich mich schuldig fühlen würde, wenn ich dir auch noch dabei helfe“, sagte er mit Nachdruck. „Du verdienst mehr, als du dir gönnst, Madison. Selbst deine kleine Schwester sieht das.“
    Mit dem Kopf zeigte er zum Wohnzimmer hinüber. „Die Poster dort drüben. Wann willst du die Städte darauf besuchen? Und mit wem willst du es tun, wenn du nie ausgehst?“
    „Ich gehe aus.“
    „Freundinnen zählen nicht. Jamie hat mir erzählt, dass ich der einzige Mann bin, den du nicht an eine andere vermittelt hast.“ Er sah ihr ins Gesicht. „Und der einzige, den du jemals mit nach Hause gebracht hast.“
    „Das habe ich nicht. Du bist von selbst gekommen. Außerdem… ist unsere Beziehung nicht… so.“
    „Nein?“
    Langsam schüttelte sie den Kopf.
    „Bist du sicher?“ fragte er leise, und sein Blick fiel auf ihren Mund.
    Sie schwieg.
    „Vielleicht ist sie doch… so“, fuhr er heiser fort.
    Er legte die Hände um ihr Gesicht, senkte den Kopf, und sein Atem strich über ihre Lippen.
    „Vielleicht solltest du aufhören, dich dagegen zu wehren.“ Cord hörte, wie ihr Atem stockte, und fühlte, wie sie die Lippen öffnete, um leise zu seufzen. Er deutete es als Einladung, zog sie an sich und küsste sie. Fast hätte er selbst

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