Darf ich Dir vertrauen
war im siebten Himmel.
Ihre Mom nicht.
„Vielleicht solltest du lieber doch nicht zusehen“, murmelte Madison.
„Ich habe nur solche Angst, dass er sie fallen lässt.“
„Das wird er sicher nicht“, sagte Madisons Großmutter. „Der Mann hat die Sessel angehoben, als würden sie nichts wiegen. Da wird er ja wohl ein fünfzig Kilo schweres Mädchen halten können.“
„He, Madison“, rief Cord und drehte sich mit Jamie in den Armen so, dass er ihr einen Blick zuwerfen konnte. „Komm her und hilf mir, Jamie zu zeigen, wie das hier aussehen muss.“
Die Vorstellung, in seinen Armen zu sein, ließ ihr Herz gegen die Rippen schlagen. Hastig zeigte sie mit dem Daumen hinter sich. „Ich muss nach dem Essen sehen.“ Sie schob ihre Mutter nach vorn. „Mom ist eine hervorragende Tänzerin. Sie wird dir helfen.“
„Oh, Madison. Ich kann nicht…“
Aber sie tat es. Auch Grandma trat vor. Schon nach wenigen Tanzschritten war Beth überzeugt, dass Cord durchaus in der Lage war, eine Frau auf den Beinen zu halten. Zusammen mit der Musik drang fröhliches Lachen in die Küche des sonst so stillen Hauses.
Ihre kleine Schwester war nicht die Einzige, die Spaß hatte.
Madison wusste, dass sie sich darüber freuen sollte. Und einerseits tat sie das auch. Aber andererseits steigerte es ihre Unruhe, während sie den Tisch selbst deckte, weil ihre Mom und Grandma damit beschäftigt waren, Jamie Tipps zu geben.
Beim Essen erzählte Cord, dass er nie zu einem Schulball gegangen war, als Kind jedoch gezwungen worden war, zusammen mit seinen Geschwistern Tanzen zu lernen. Er klang, als wäre es eine der weniger glücklichen Erfahrungen seines Lebens gewesen. Anschließend erkundigte er sich nach den Aufträgen* die Madison an den beiden Abenden zuvor erledigt hatte. Sie erzählte ihm nur, dass alles gut gelaufen war, und fragte, ob sie den Nachtisch servieren sollte.
Cord war nicht entgangen, dass sie ihm fast den ganzen Nachmittag ausgewichen war. Er nahm an ihr eine Distanziertheit wahr, die ihm noch nie aufgefallen war.
Die war selbst dann noch da, als er sich verabschiedete und Jamie versprach, am Donnerstagabend wiederzukommen.
„Kommst du?“ fragte er Madison danach, denn er nahm an, dass sie mit ihm über seinen Plan für ihr Geschäft reden wollte.
Sie lehnte ab.
Er bat sie, ihn nach draußen zu begleiten.
Als sie endlich allein waren, verschränkte sie die Arme vor der Brust. Die Sonne warf lange Schatten auf die Veranda mit der alten Hollywoodschaukel und den Blumenkästen voller Geranien. Eine Brise ließ die Rosen rascheln, die hinter ihnen am Spalier nach oben kletterten. Irgendwo bellte ein Hund und lachten Kinder.
Cord staunte darüber, wie friedlich ihm alles erschien.
„Was tust du?“ fragte Madison unvermittelt.
„Ich weiß nicht, was du meinst“, antwortete er verwirrt.
„Warum hilfst du Jamie? Ich bin sicher, an diesem Nachmittag gibt es mindestens hundert Orte, die für dich interessanter wären.“
„Was ich tue“, erwiderte er ebenso leise, „ist, dir eine Geldausgabe zu ersparen, lecker zu essen und eine schöne Zeit zu verbringen. Ehrlich gesagt, mir fällt kein Ort ein, an dem ich heute lieber gewesen wäre.“
„Komm schon, Cord“, entgegnete sie ungläubig. „Das Wetter ist herrlich. Du hättest segeln können. Du hättest Freunde einladen können.“ Er hätte zu den Hamptons fliegen können. Nach Nantucket. Oder Paris.
„Ich dachte, ich bin bei Freunden.“
Seine Worte gingen ihr ans Herz. Es gab so wenige Menschen, denen er vertraute. „So habe ich das nicht gemeint.“
„Wäre es dir lieber, ich wäre nicht gekommen?“
„Natürlich nicht.“ Er sah ihre Familie als Freunde an. Das bewies, wie wenig richtige er hatte. „Ich bin nur…“ Verwirrt.
„Komm schon“, murmelte er, bevor er mit den Fingerknöcheln über ihre Wange strich. Es fühlte sich zart, intim und vertraut an. „Ich fahre dich nach Hause.“ Sie hatte ein Problem. Ein gewaltiges. Als ihr Kopf sich bewegte, als würde er mehr von seiner Hand fühlen wollen, zweifelte sie nicht daran, dass ihr Problem mit jeder Sekunde größer wurde.
Sie fühlte sich von diesem Mann angezogen, und es zu leugnen, änderte nichts daran. Er war ganz anders, als die Medien ihn darstellten. Wesentlich weniger egoistisch. Und viel einfühlsamer. Unendlich verlässlicher.
Und einsamer.
Selbst jetzt war diese Einsamkeit da, wenn auch hinter einem lässigen Lächeln verborgen.
„Ich kann nicht. Ich muss
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