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Darf ich meine Oma selbst verbrennen?

Darf ich meine Oma selbst verbrennen?

Titel: Darf ich meine Oma selbst verbrennen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wilhelm
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Brüder?«
    »Nee, der Vatter hatte zwei Brüder und die Mutter einen.«
    »Ah so! Ihre Eltern waren also nicht miteinander verwandt.«
    »Doch!«
    »Ja, aber …«
    »Die waren Eheleute.«
    »Ja, aber Eheleute sind nicht miteinander verwandt.«
    »Also, die schon. Ich bin ja der Sohn von mein Vatter, und der ist der Mann von meiner Mutter.«
    »Deshalb sind Ihre Eltern aber nicht miteinander verwandt.«
    »Ehrlich nicht?«
    »Ja, ist so.«
    »Hören Se mal. Brauchen wir datt Stammbuch von den Brüdern?«
    »Von den Brüdern Ihres Vaters? Nein!«
    »Datt is aber doof. Der eine hat datt nämlich.«
    »Was?«
    »Das Stammbuch von meinen Eltern.«
    »Wieso das denn?«
    »Is halt so, einer macht so Ahnenforschung und hatte sich mal alle Unterlagen ausgeliehen.«
    »Aha.«
    »Aber wissen Sie was, ich ruf die jetzt mal alle an und frag nach dem Buch. Muss die ja sowieso anrufen, die wissen ja noch gar nicht, dass mein Vater tot ist.«
    »Machen Sie das.«
    »Jau, tschüskes.«
    »Bis später.«

Herr Schöffler ruft wegen Mittwoch an
    Ich weiß bis heute nicht, was Herr Schöffler von mir wollte, aber so viel ist klar: er hatte mir etwas Wichtiges wegen Mittwoch mitzuteilen.
     
    »Tach, Schöffler hier!«
    »Guten Tag, Herr Schöffler.«
    »Ach, Sie haben mich gleich wiedererkannt, prima …«
    »Nicht so ganz, um was geht es bitte?«
    »Schöffler, mein Name ist Schöffler!«
    »Ja, schon gut, das macht ja nichts, aber was kann ich für Sie tun?«
    »Moment mal, Sie haben mich doch mit meinem Namen am Telefon begrüßt, also haben Sie mich doch wiedererkannt.«
    »Nein, Sie meldeten sich mit Ihrem Namen, und aus Höflichkeit habe ich mir den kurzfristig gemerkt und dann wiederholt.«
    »Ja, also hier ist Schöffler.«
    »Ja?«
    »Schöffler!«
    »Ja, toll.«
    »Klingelt es da nicht bei Ihnen?«
    »Moment, ich hör mal hin – nee, da klingelt es nicht.«
    »Sagen Sie mal, wollen Sie mich verarschen?«
    »Nichts würde mir näherliegen, bitte glauben Sie mir das! Aber was bitte kann ich denn nun für Sie tun?«
    »Ich sagte Ihnen doch schon, dass ich der Herr Schöffler bin.«
    »Ja, den Teil unseres Gespräches habe ich ja auch begriffen, jetzt müssen Sie mir nur noch sagen, was Sie von mir wollen.«
    »Der Name sagt Ihnen gar nichts?«
    »Nicht wirklich.«
    »Was heißt das denn? Sagt er Ihnen nun etwas oder nicht?«
    »Wenn Sie so fragen, dann muss ich Ihnen sagen, dass ich eine Tante in Oer-Erkenschwick hatte, die mit einem gewissen Schöffler in zweiter Ehe verheiratet war. Der ist aber schon lange tot, deshalb können Sie dieser Schöffler nicht sein.«
    »Was interessieren mich denn Ihre Tanten?«
    »Sie fragten danach.«
    »Also schön, haben Sie nun einen Moment Zeit für mich?«
    »Sicher, schon die ganze Zeit.«
    »Sie wissen also, um was es geht?«
    »Nö.«
    »Ich bin doch der Herr Schöffffler!«
    »Womit wir wieder beim Anfang unseres Gespräches wären. Ich meine, Sie können mir jetzt noch mehrere hundert Mal Ihren Namen sagen, es wird nichts an der Tatsache ändern, dass Sie mir eventuell auch noch sagen müssten, was Sie von mir wollen.«
    »Wegen Mittwoch.«
    »Puh, da sind wir jetzt aber schon ein gehöriges Stück weiter. Was ist denn am Mittwoch?«
    »Falsch! Ganz falsch!«
    »Falsch?«
    »Ja, es ist nicht am Mittwoch, sondern es war am Mittwoch.«
    »Ach ja, toll.«
    »Wissen Sie jetzt, wer ich bin?«
    »Bevor
Sie
es wieder sagen: der Herr Schöffler!«
    »Richtig, ganz richtig, und das war am Mittwoch.«
    »Okay, dann weiß ich Bescheid.«
    »Das war ja mal ’ne schwere Geburt! Sind Sie eigentlich immer so schwer von Begriff?«
    »Och, wenn Sie wüssten!«
    »Hm, Sie haben es auch nicht immer leicht, oder?«
    »Nö.«
    »Ja, ja, wem sagen Sie das! Wiederhören.«
    »Wiederhören.«

Friedrich, der Ornithologische
    Auch nach vielen Jahren können die Angehörigen über uns noch die Grablagen ihrer Verwandten erfragen. Genau aus diesem Grund ruft jemand an.
    »Sagen Sie mal, Sie habe doch meinen Onkel beerdigt, ich würd’ jetzt gern mol wisse, wie lang dass das Grab da noch so läuft.«
    »Wie ist denn der Name des Verstorbenen?«
    »Fritz Meier, Fritz wie Friedrich und Meier: Großes M und kleine Eier! Hehehe, hohoho, hahaha.«
    »Friedrich Meier habe ich drei im Computer, haben Sie vielleicht das Geburtsdatum?«
    »21. Mai 1939«
    »Tut mir leid, ich habe keinen Fritz Meier mit dem Geburtsjahr 1939.«
    »1939 ist ja auch mein Geburtsjahr.
Ich
bin am 21. Mai 1939 geboren.«
    »Aha, und Ihr

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