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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabrielle Poole
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nicht. Alice zögerte nur einen kurzen Moment, dann eilte sie hinter ihrer Zimmergenossin her.
    Cassie, die ihnen folgte, wahrte Abstand. Auf keinen Fall wollte sie, dass Keiko sie bemerkte, und sie wusste, Wo die beiden hingingen. Keiko stolzierte entschlossen auf die Treppe im Westflügel zu, dann führte sie Alice in die dritte Etage hinauf und in den Flur, in dem die Büsten mit den leeren Augen wie aufmerksame Geister Wache standen.
    Cassie schlich zum Durchgang, der in den Flur führte, und riskierte einen Blick um die Ecke. Am Ende des Flurs wurden die Schatten tiefer, doch unter der Türritze drang ein grünlicher Lichtschimmer nach draußen. Keiko klopfte nicht an. Sie drehte den Knauf und zog Alice hinter sich her in den Gemeinschaftsraum.
    Cassie atmete erleichtert auf. Was jetzt? Sie konnte nicht einfach dastehen, bis sie wieder herauskamen. Andererseits, wenn sie sich ins Bett zurückschlich, würde sie ohnehin keinen Schlaf finden. Dies war ihre einzige Chance, der Sache auf den Grund zu gehen, und sie wollte verdammt sein, wenn sie sich diese Chance entgehen ließ. Weiter, Cassie. Sie ballte die Fäuste und zwang sich, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Und noch einen. Komm schon. Jetzt konnte sie das gedämpfte Klirren von Kristall hören und leise murmelnde Stimmen. Es klang kaum nach einer wilden Mitternachtsparty, aber die Tür war dick und die Geräusche drangen nicht in voller Lautstärke hindurch. Sie musste näher herangehen.
    Plötzlich sah sie aus dem Augenwinkel ein Licht aufblitzen und sie hätte um ein Haar aufgeschrien. In der Dunkelheit der tieferen Nischen neben der Tür hatte sich etwas bewegt.
    Cassie erstarrte. Als ihre Augen sich an die Finsternis gewöhnt hatten, erkannte sie, was es war. Eine Gestalt, eine menschliche Gestalt.
    Jake Johnson. Natürlich.
    Seine Armbanduhr hatte das Licht reflektiert, und während sie sich zwang, auf ihn zuzuschleichen, sah sie, wie er mit den Fingern sein Handgelenk bedeckte, um die Uhr zu verstecken. Er hatte es gemerkt.
    Sie hob den Blick und sah ihm in die Augen. Seine Miene war ausdruckslos, aber der winzige Ruck seines Kopfes sprach Bände. Verzieh dich und geh wieder ins Bett ...
    Dann lenkte ihn irgendetwas ab und er zog sich in die Nische zurück. Schritte. Sie hörte sie ebenfalls. Und es gab keinen Fluchtweg.
    Die Schritte waren jetzt auf dem Treppenabsatz. Sie konnte nicht aus dem Korridor schlüpfen, ohne gesehen zu werden. Sie konnte zu Jake laufen, sich in der Nische verkriechen und sich mit ihm verstecken. Aber dann dachte Cassie an seinen unheimlichen, zielstrebigen nächtlichen Streifzug. Wollte sie bei ihm in der stillen Dunkelheit sein, Angst davor haben, entdeckt zu werden, ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein?
    Nein, befand sie. Sie bohrte ihre Fingernägel in die Handflächen und holte tief und ängstlich Luft. Dann fuhr sie auf dem Absatz herum.
    Am Eingang zum Flur blieb ein Mann abrupt stehen. Sie hatte bisher nie mehr von ihm als sein Porträt gesehen - und das wurde ihm nicht gerecht, stelle sie fest. Der Blick seiner stahlgrauen Augen war auf sie gerichtet. In seinem steinernen Gesicht waren sie das einzig Lebendige. Er konnte nicht wirklich zwei Meter zehn groß sein, aber er vermittelte diesen Eindruck. Die feinen Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf, als reagierten sie auf ein elektrisches Kraftfeld.
    Sir Alric Dark lächelte. »Cassie Bell.«
    Sie lächelte zurück, das strahlendste und dümmste Lächeln, das sie zustande brachte. »Stimmt. Hey.« Sie wedelte mit den Fingern einer Hand einen schwachen Gruß.
    »Sie scheinen sich verirrt zu haben und es ist sehr spät. Kann ich Ihnen helfen?«
    Cassie trat näher an Sir Alric heran. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, in ihrem Rücken spürte sie deutlich Jakes Anwesenheit. Sir Alrics Blick flackerte an ihr vorbei.
    Sie stellte sich direkt vor ihn, um seine Aufmerksamkeit voll auf sich zu ziehen. »Könnten Sie das bitte tun? Ich habe überhaupt keinen Orientierungssinn.«
    Er lachte sanft. »Es ist ein ziemlich großes Haus, nicht wahr? Ich werde jemanden finden, der Sie zurückbegleitet. Ich bin übrigens Alric Dark.«
    »Ich weiß. Ja. Ich meine«, Cassie räusperte sich und lächelte angestrengt weiter, »ich habe Ihr Bild gesehen.«
    Er legte eine Hand an ihren Ellbogen und führte sie zur Tür des Gemeinschaftsraums. Obwohl er freundlich wirkte, umgab ihn ein machtvolles und bedrohliches Kraftfeld. Als sie an Jakes Versteck vorbeikamen,

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