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Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Titel: Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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Verstecken zu spielen.»
    Aber Joash war zu sehr mit seinem Käfer beschäftigt, um Miros warnenden Blick zu sehen, den er ihm zuwarf. «Grünstreifchen wär auch schön», meinte er und dachte dann eine Weile angestrengt über den Namen nach.
    Miro versuchte sich die Richtung in Erinnerung zu rufen, in die sie gegangen waren, bevor sie die Suchaktion gestartet hatten. Aber es wollte ihm beim besten Willen nicht mehr einfallen. Er ging ein Stück nach links und suchte nach irgendeinem Anhaltspunkt, einer kleinen Unebenheit auf dem Boden, einem Stein, einem Abdruck, irgendetwas, was er zuletzt vor sich gesehen hatte, als Aliyah nach rechts in den Nebel abgetaucht war, um Joash zu suchen. Doch er fand nichts, das ihm auch nur einen Deut weitergeholfen hätte. Der zähe Nebel machte es nicht nur unmöglich, genau die Stelle wiederzufinden, an der sie vorher gestanden hatten, er machte es auch unmöglich, irgendeine Himmelsrichtung zu bestimmen. Miro kam sich vor wie ein Betrunkener, während er sich um seine eigene Achse drehte und verzweifelt nach allen Seiten in den Nebel hineinstarrte.
    «Du hast nicht etwa die Orientierung verloren, oder?», fragte Ephrion zaghaft.
    «Natürlich nicht», sagte Miro gehässig, und um Ephrion das Gegenteil seiner Vermutung zu beweisen, schlug er willkürlich eine Richtung ein. «Wir müssen hier lang.»
    «Ich hatte den Eindruck, wir gingen vorher da lang», bemerkte Ephrion zweifelnd.
    Miro funkelte ihn wütend an. «Und wer von uns beiden ist die Intelligenzbestie?»
    «Na ja, ich dachte …»
    «Eben. Überlass das Denken mir, Dicker», fauchte Miro, während er rasch davonstolzierte. Niemals hätte er seine Unsicherheit zugegeben, weder vor den andern noch vor sich selbst. Das hätte sein Stolz nicht zugelassen.
    Und so falsch liege ich bestimmt nicht, rechtfertigte er sich, ohne sich nochmals umzudrehen. Also, die Richtung müsste ungefähr hinkommen … rein gefühlsmäßig.
    Sie liefen und liefen. Die Feuchtigkeit des Nebels fraß sich durch ihre Kleidung hindurch und ließ sie leicht frösteln. Ephrion hustete so stark, dass es ihm die Tränen in die Augen trieb. Zudem hatte er auf einmal unglaubliches Kopfweh, und die stechenden Schmerzen in seinen Beinen waren wieder so heftig, dass es aussah, als würde er auf rohen Eiern gehen.
    Aliyah wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass ihnen jemand folgte. Erst behielt sie den Gedanken für sich, weil sie Miros Kommentar bereits erahnen konnte, aber dann sagte sie doch etwas.
    «Seid mal still. Ich glaube, da ist jemand.»
    Sie blieben stehen und lauschten für ein paar Sekunden, aber es war nichts zu hören. Miro reagierte genauso, wie Aliyah es erwartet hatte. «Du und dein Gefühl!»
    «Und was ist mit dem durchgebrochenen Ast?», wandte Aliyah ein.
    «Das ist über eine Stunde her», sagte Miro. «Wenn uns jemand folgen würde, hätten wir das längst merken müssen. Und außerdem: Die Einzigen, die hinter uns her sind, sind Drakars Soldaten. Und die würden wir definitiv hören, wenn sie in der Nähe wären. Nein, hier ist außer uns niemand.»
    Ohne weiter darauf einzugehen, ging Miro zielstrebig weiter. Und Ephrion, Joash und Aliyah folgten ihm getreulich und hofften, bald aus dieser dichten Nebelsuppe herauszukommen und endlich die Ewigen Sümpfe zu erreichen. Weit konnte es nicht mehr sein. Vielleicht noch eine oder zwei Stunden Fußmarsch. Dann müssten sie es geschafft haben. Das hofften sie zumindest.
    Stunden mussten vergangen sein, als Miro plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Er hatte sich ausgerechnet, dass sie demnächst auf die Ewigen Sümpfe stoßen müssten. Aber stattdessen stießen sie auf etwas ganz anderes, etwas, das Miro erschauern ließ: In der feuchten Erde, unmittelbar vor ihm, waren Schuhabdrücke zu sehen, ihre eigenen Schuhabdrücke!
    «Bei Shaíria», murmelte Miro. «Das darf doch nicht …»
    Auch Ephrion hatte die Abdrücke entdeckt und war für ein paar Sekunden wie gelähmt. «Aber … wie ist das … Du hast doch gesagt …»
    «Was ist los?», erkundigte sich Aliyah.
    «Wir … wir sind im Kreis gegangen», sagte Ephrion matt. «Wir haben unsere eigenen Fußspuren eingeholt.»
    «Nein», hauchte Aliyah entsetzt.
    «Doch», sagte Ephrion.
    «Warum gehn wir im Kreis?», fragte Joash.
    Miro biss sich auf die Lippen. Ich hab’s vermasselt, dachte er. Ich hab’s total vermasselt.
    «Wie konnte das geschehen?», wunderte sich Aliyah. «Ich dachte, du wüsstest den Weg, Miro.»
    «Tu ich

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