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Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Titel: Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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ließ seinen Blick suchend darüber hinweggleiten. Mindestens eine halbe Meile von ihnen entfernt flackerte das kleine Licht einer Laterne über dem Wasser. Goran stieß einen Fluch aus und wandte sich seinen vierundzwanzig Soldaten, Katara und Mangol zu, die ihre Pferde unmittelbar hinter ihm aus dem Galopp zum Stehen gebracht hatten. Mangol kniff die Augen leicht zusammen, fixierte das kleine Licht in der Dunkelheit und meinte bloß trocken:
    «Keine Sorge. Die Herrscherin der Sümpfe wird sich um sie kümmern. Sie rudern direkt in ihr Verderben.»
    Katara starrte in dieselbe Richtung, sie konnte nicht nur das Licht, sondern auch die Gestalten im Boot erkennen. Ihr Herz pochte wild, doch sie hätte nicht sagen können, ob vor Erleichterung oder vor Sorge.

36
    Die Jugendlichen drehten sich erschrocken um, als sie hinter sich das Wiehern eines Pferdes hörten. Obwohl es zu dunkel war, um zu erkennen, wer dort am Ufer stand, kam ihnen allen derselbe Gedanke, und sie begannen automatisch schneller zu paddeln.
    «Glaubt ihr, Hubertus ist in Sicherheit?», fragte Aliyah ahnungsvoll.
    «Die geben wohl nie auf», knurrte Joash, der im Heck saß und mit seinem Paddel das kleine Boot lenkte. Seine Brust schmerzte bei jeder Bewegung fürchterlich, doch er biss die Zähne zusammen und trieb das Boot mit starken Schlägen vorwärts, um schneller voranzukommen.
    Ephrion saß im Bug und paddelte wie wild mal auf der rechten, mal auf der linken Seite. Die Sicherheitsgarde im Nacken verlieh ihm schier unglaubliche Kräfte. «Wie haben die uns gefunden?», wunderte er sich verängstigt. «Meint ihr, sie kommen uns nach?»
    «Wie denn, Dicker? Sie haben kein Boot», sagte Miro. «Und mit den Pferden in den Sumpf zu reiten, wäre purer Selbstmord. Hier gibt es allerlei Giftschlangen und die gefürchteten Werfische. Die kriegen uns nicht mehr.»
    Nachdem auch Ephrion davon überzeugt war, dass sie tatsächlich außer Reichweite der Sicherheitsgarde waren, legte er das Paddel ins Boot und drehte sich den andern zu.
    «Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich hab einen Mordshunger. Ich bin für ein kleines Picknick. Monster jagen können wir auch später noch.» Ohne auf eine Antwort zu warten, breitete er bereits ein großes Taschentuch auf der mittleren Sitzbank aus, steckte seinen Kopf in einen ihrer Rucksäcke und förderte einen Reichtum an Speisen zu Tage, die er alle sorgfältig auf dem improvisierten Tisch ausbreitete: Fladenbrot, Wurst, Käse, zwei Dosen Bohnen, eingelegte Gurken, ein großes Stück Kürbis, Trockenfleisch und eine Flasche Blaufruchtsaft. Dann füllte er ein paar Zinnbecher mit Blaufruchtsaft und drückte jedem einen Becher in die Hand.
    «Auf uns!», verkündete er und hob feierlich den Becher. «Auf unsere Freundschaft und darauf, dass wir die schreckliche Eldora besiegen.»
    «Und Dark City befreien», ergänzte Aliyah.
    «Jawohl», bestätigte Ephrion. «Und auf den König, dessen Namen wir nicht aussprechen dürfen.»
    Sie prosteten sich gegenseitig zu und tranken den Blaufruchtsaft in raschen Zügen. Ephrion stellte den Becher auf die Sitzbank, holte ein Klappmesser hervor und begann, große Stücke Wurst, Trockenfleisch und Käse für die Gefährten abzuschneiden. Auch Nayati bekam ein riesiges Stück Fleisch und tauchte damit unter den Sitz ab. Joash packte eine Dose Bohnen, drehte sie nach allen Richtungen und kratzte sich nachdenklich am Kinn.
    «Einen Dosenöffner gefällig?», fragte ihn Sihana hilfsbereit, griff in ihre Tasche und kramte zur allgemeinen Verblüffung tatsächlich einen Büchsenöffner heraus.
    «Danke, Leuchtkäfer», murmelte Joash verdutzt, machte sich an der Dose zu schaffen und kaum hatte er sie geöffnet, streckte ihm Sihana einen Löffel unter die Nase.
    «Hier. Damit du die Bohnen nicht mit den Fingern essen musst», sagte sie vergnügt. «Magst du sie scharf? Ich hab auch einen Pfefferstreuer dabei.» Joash schnappte sich den Löffel und machte sich über die Bohnen her, während Miro und Ephrion das Mädchen mit offenem Mund anstarrten.
    «Was ist?», wunderte sich Sihana. «Was guckt ihr so?»
    «Hast du die ganze Küche eingepackt, oder was?», fragte Miro.
    Sihana lachte. «Ach nein. Nur was man halt so braucht für unterwegs. Taschentücher, ein paar Pflaster, Hustenpastillen, Zitronenbonbons, etwas Schminke für Notfälle, einen Spiegel, Knöpfe, Salz und Pfeffer, Nagelfeile, Handschuhe, eine Veolichtstablampe und Ersatzbatterien, Zahnputzkaugummis und noch ein

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