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Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Titel: Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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paar andere nützliche Dinge.»
    «Aha», meinten Miro und Ephrion gleichzeitig.
    «Gibt es auch etwas, das du nicht dabei hast?», fragte Aliyah.
    «Die Perücken», antwortete Sihana prompt. «Ich dachte, die bräuchten wir wahrscheinlich nicht mehr. Also hab ich sie beim Steinhaufen zurückgelassen. Dafür hab ich meinen Minikommunikator dabei. Ohne den geh ich nirgendwo hin.»
    Sie klaubte das kleine Gerät – es war pinkfarben – mit spitzen Fingern aus ihrer Tasche und zeigte es den andern voller Stolz. «Ist das allerneuste Modell. Er kann sogar Stimmnachrichten speichern.»
    Miro runzelte die Stirn. «Wirf ihn ins Wasser!»
    Sihana schaute ihn verdutzt an. «Ich soll meinen Minikommunikator fortwerfen? Bist du verrückt?»
    «Sie können uns damit jederzeit orten», erklärte ihr Miro. «Wirf ihn weg!»
    «Aber …»
    «Jetzt mach schon!»
    Sihana gehorchte seufzend und warf das kleine Gerät schweren Herzens über Bord. «Na, zufrieden?»
    «Tut mir leid, Sihana», entschuldigte sich Miro. «Ich hoffe, du verstehst das.»
    «Nicht der Rede wert. Es war ja nichts weiter als meine einzige Verbindung zur Außenwelt», sagte sie etwas pikiert und setzte eine säuerliche Miene auf. Dann schnappte sie sich eine eingelegte Gurke und zog eine noch saurere Grimasse, als sie draufbiss. Joash aß schweigend seine schwarzen Bohnen, Miro futterte ein Stück Kürbis, und auch Ephrion langte kräftig zu. Und je mehr er aß, desto vergnügter wurde er.
    «Wisst ihr, woran mich das hier erinnert?», schmatzte er und leckte sich genüsslich seine fettigen Finger ab. «An mein letztes Picknick mit unserer Familie.»
    Miro verdrehte die Augen. «Dicker, bitte. Ich kann deine Geschichten nicht mehr hören.»
    «Aber die ist gut», versicherte ihm Ephrion mit erhobenem Zeigefinger, «die ist wirklich gut. Meine Eltern, mein kleiner Bruder Nicolo und ich machten einen Ausflug in den Eulenwald. Und gerade als wir ein schönes Plätzchen gefunden hatten, um unser Picknick zu verspeisen, hörten wir ganz in der Nähe ein lautes Grunzen. Ich hab noch nie ein richtiges Wildschwein gesehen, aber jedenfalls musste ein ganzes Rudel davon in unserer Nähe sein, und wegen dem dichten Nebel wussten wir nicht, wie nahe sie waren. Nicolo kriegte voll die Panik, rannte davon, meine Eltern und ich hinterher. Und als wir Nicolo schon fast eingeholt hatten, stolperte er und fiel kopfvoran in einen Stachelstrauch. Mann, ich sag euch, er hat geschrien wie am Spieß, und meine Mutter brauchte über eine Stunde, um ihn von all den vielen Stacheln zu befreien.»
    «Und die Wildschweine?», fragte Sihana interessiert, während sie sich ein Stück Fladenbrot abriss.
    «Nun», erzählte Ephrion und setzte eine sehr klägliche Miene auf, «es kam, wie es kommen musste. Als wir endlich zu unserem Picknickplatz zurückkehrten, Nicolo von oben bis unten mit Stacheln übersät, meine Mutter völlig entnervt und mein Vater mit einer Nie-wieder-Picknick-im-Eulenwald-Miene, fanden wir von unserem Picknick nichts mehr als ein paar zerbrochene Gläser, zertrampelte Teller, eine zerrissene Wolldecke und Mutters geflochtenen Tragekorb in einer Schlammpfütze. Tja, das war das letzte Familienpicknick, an das ich mich erinnern kann. Noch etwas Wurst gefällig?»
    Er streckte eine Wurstscheibe hoch, und als sich niemand meldete, stopfte er sie sich selbst in den Mund und gab ein paar Geräusche des Genusses von sich.
    «Wenigstens sind wir hier vor einem Wildschweinangriff sicher», meinte er und trank seinen dritten Becher Blaufruchtsaft. «Außer der Herrscherin der Sümpfe brauchen wir wohl nichts zu fürchten.»
    «Darauf würde ich nicht wetten», meldete sich Miro zu Wort und schnitt sich ein Stück Käse ab. «Wahrscheinlich wimmelt es unterhalb von uns nur so von Werfischen, die nur darauf warten, dass jemand von uns seinen kleinen Finger ins Wasser streckt.»
    «Wieso? Was würde dann passieren?», fragte Ephrion zwischen zwei Bissen.
    Miro zog den Mund schief. «Ich fürchte, sie würden deinen Finger innerhalb weniger Sekunden bis auf die blanken Knochen abnagen.»
    Ephrion verschluckte sich und hustete. «Du machst Witze, oder?»
    «Durchaus nicht. Werfische haben drei Reihen scharfer Zähne, die immer wieder nachwachsen. Sie riechen Fleisch aus mehreren Meilen Entfernung. Sie können sich schneller formieren als Drakars Soldaten.»
    «Und du glaubst, diese … diese Fische befinden sich direkt unter uns?»
    «Oh ja. Soll ich es dir beweisen?»
    Ephrion

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