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Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Titel: Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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und warf dem obersten Kommandanten der Sicherheitsgarde einen strengen Blick zu. «Ich will wissen, wo sie sind! Sofort!»
    Mangol stieg von seinem Pferd, schritt auf Hubertus zu und packte ihn mit einer Hand am Hals.
    «Wo sind sie?», knirschte er mit böse flackernden Augen, und während er sprach, drückte er immer stärker gegen die Halsschlagader des Dicken. «Ihr wisst genau, von wem ich rede, also versucht nicht, den Unschuldigen zu spielen. Wir haben keine Zeit für Eure faulen Sprüche. Wo sind sie?»
    Hubertus lief rot an und rang verzweifelt nach Luft.
    «Was soll das? Ich weiß nichts, ich fleh Euch an,
    so lasset mich gehn, bitte tut mir nichts an!»
    «WO SIND SIE?!», schrie ihn Mangol an und schüttelte ihn wütend. «Jetzt redet schon, Hexer!»
    «Ich … ich weiß es nicht», stammelte Hubertus. Die Angst stand ihm ins inzwischen purpurrote Gesicht geschrieben. Seine glubschigen Augen hüpften hastig auf und nieder.
    «Na schön.» Mangol zerrte ihn kurzentschlossen zu einem großen Stein und presste mit Wucht seinen Kopf dagegen. Die Schläfe des Mannes begann beim Aufprall zu bluten. «Ihr wollt es uns nicht sagen?! Nein?», spuckte der Ritter mit eisiger Miene auf ihn herab. «Festhalten!», befahl er den Soldaten, die ihn auf den Stein niederdrückten wie ein Tier auf die Schlachtbank. Mangol löste Hubertus’ rechte Hand von dessen Rücken, klatschte sie ebenfalls gegen das Gestein und zwang ihn, seine plumpen Finger zu spreizen. Dann nahm der Ritter ein Messer vom Gürtel und tanzte damit vor Hubertus’ Gesicht in der Luft herum. Der arme Mann riss von Panik erfüllt die Augen auf, als ihm klar wurde, was Mangol zu tun beabsichtigte. Er zappelte mit den Beinen, doch die Soldaten hielten seinen Körper fest, so dass er sich nicht mehr bewegen konnte.
    Mangol beugte sich zu ihm hinunter und flüsterte ihm mit giftiger Stimme ins Ohr:
    «Ich schneide Euch jeden Finger einzeln ab, wenn Ihr mir nicht augenblicklich sagt, wo diese verfluchten Hexen hingegangen sind! Ich zähle bis drei.»
    Er legte das Messer unmissverständlich an den kleinen Finger und begann zu zählen.
    «Eins!»
    Die Lippen des dicken Mannes bebten. Mit schreckensweiten Augen schielte er zu dem Messer hin, das mit chirurgischer Präzision auf seinem Finger ruhte.
    «Zwei!»
    Es war eindeutig, dass dieser Mann nicht bluffte. Er würde ihm nicht nur den kleinen Finger abschneiden. Er würde so viel Blut fließen lassen, bis er die ganze Wahrheit aus ihm herausgepresst hätte.
    «Drei!»
    Hubertus zitterte. Seine Augen füllten sich mit Tränen.
    «Haltet ein!», schrie er mit wässrigen Augen.
    «Sie sind in die Ewigen Sümpfe geflohn.
    Ich verkaufte mein Boot, und das Gold war mein Lohn.»
    «Wie lange ist das her?», fragte Mangol, das Messer immer noch bedrohlich an den Finger gelegt. «WIE LANGE?!»
    «Es dürften nicht viele Minuten sein.
    Wenn Ihr jetzt gleich aufbrecht, holt Ihr sie noch ein.»
    Mangol sah zu Goran hoch, und der erste schwarze Ritter nickte ihm zu.
    «Er sagt die Wahrheit. Brechen wir auf, bevor sie uns ein zweites Mal entwischen.»
    Mangol ließ Hubertus los, worauf dieser rasch seine Hand zurückzog, unkontrolliert am ganzen Körper zitternd. Während die Soldaten ihn unsanft hochzerrten und auf weitere Anweisungen warteten, wandte sich Mangol erneut an Goran.
    «Und der Verräter hier?», fragte er mit einem verächtlichen Blick auf Hubertus. «Auf sein Vergehen steht die Todesstrafe!»
    Goran straffte die Zügel. «Dafür ist jetzt keine Zeit, Mangol. Die Flüchtigen zu fassen hat oberste Priorität.»
    Es war Mangol anzusehen, dass ihm Gorans Antwort nicht passte.
    Er musterte den Gefangenen voller Abscheu, dann schwang er sich auf sein Pferd und befahl den Soldaten tonlos:
    «Schneidet ihm den Finger ab!»
    Hubertus’ Schrei hallte durch die einbrechende Nacht, als die Soldaten Mangols grausamen Befehl ausführten. Dann ließen sie den auf dem Boden zusammengekrümmten, wimmernden Mann liegen, sprangen auf ihre Pferde, und mit Goran an der Spitze stob die Sicherheitsgarde in der Richtung davon, die ihnen der verängstigte Mann gewiesen hatte. Keine zwei Minuten später erreichten sie das Ufer der Ewigen Sümpfe, und Goran konnte sein Pferd gerade noch zurückreißen, bevor es mit den Vorderhufen in das gefährliche Nass hineintrabte. Der Hengst bäumte sich auf und wieherte laut. Er drehte sich einmal um die eigene Achse, dann blieb er tänzelnd am Rand der schwarzen Fläche stehen, und Goran

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