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Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Titel: Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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jedenfalls.»
    «Wow», staunte Miro fasziniert, ging zu einem der vielen Regale und strich mit dem Finger über ein paar Buchrücken. «Hier könnte ich verweilen.»
    Ephrion starrte indessen mit offenem Mund an die langen, weiß glimmenden Röhren an der Decke.
    «So etwas habe ich noch nie gesehen», murmelte er.
    «Du hast noch nie Veolicht-Röhren gesehen?», wunderte sich Katara.
    «Wir haben rationierte Kerzen zu Hause, was denn sonst.»
    Er ging zum Lichtschalter und schaltete die Beleuchtung mehrere Male ein und aus.
    «Lass das!», rief Katara. «Was machst du da?»
    Ephrion war fasziniert wie ein kleines Kind und konnte seinen Blick nicht von den Lampen abwenden. «Guckt euch das an. Damit könnte man mehrere Menschen mit Licht versorgen. Und Drakar beleuchtet damit vergilbte Bücher.»
    «Wir haben jetzt wirklich keine Zeit für so was», meinte Katara genervt. «Wir müssen den Geheimgang finden.»
    «Und dann noch den Gefangenen aus Zelle dreiundvierzig befreien», ergänzte Aliyah.
    «Falls wir nicht vorher erwischt werden», murmelte Katara, mehr zu sich selbst als zu den andern.
    Miro hatte einen dicken Schmöker aus dem Regal geklaubt und blätterte kopfschüttelnd darin herum.
    «Bei Shaíria, das ist Lord Tjorbens Originalhandschrift! Tjorben war einer der größten Wissenschaftler Shaírias. Er lebte lange vor unserer Zeit. Mein Chemieprofessor hat mir von ihm erzählt. Tjorben war ein Genie. Und in Drakars Bibliothek stehen seine Werke. Ist das zu fassen? Die Bücher sind ein Vermögen wert. Habt ihr auch die Werke von Lord Khisom und den Brüdern Ono und Jano?»
    «Ich weiß es nicht», antwortete Katara. «Ich habe mich nie für Bücher interessiert.»
    «Sollten wir nicht besser den Geheimgang suchen?», erinnerte sie Aliyah an den Grund, warum sie hier waren. «Katara? Wie sollen wir vorgehen?»
    «Ich bin mir nicht sicher», entgegnete Katara zögernd, «wir könnten die Wände abklopfen. Wenn eine irgendwo hohl klingt, müsste dahinter der Geheimgang sein. Etwas Besseres fällt mir im Moment nicht ein.»
    Die Jugendlichen verteilten sich also im Raum und begannen, systematisch die Wände zu untersuchen. Aliyah blieb an der Tür stehen und lauschte, ob jemand vorbeikam. Mehrere Minuten vergingen. Von einem Geheimgang keine Spur.
    «So kommen wir nicht weiter», seufzte Katara nach einer Weile frustriert.
    «Und du bist sicher, dass der Gang in der Bibliothek beginnt?», fragte Miro.
    Katara schob sich ihr Zöpfchen hinters Ohr und zog verlegen den Mund schief.
    «Wie gesagt, ich hab ihn selber nie betreten. Aber er muss hier irgendwo sein, da bin ich mir sicher.»
    «Aber wo?», fragte Aliyah.
    Ephrion meinte mit hochgezogenen Augenbrauen: «Ich hab’s! Es muss einen Mechanismus geben, durch den sich eine geheime Tür öffnen lässt. So ist es doch immer in diesen Spukgeschichten mit Gespenstern und Geheimgängen und Spinnweben und all dem Zeug. Ich liebe Gespenstergeschichten, die sind immer so herrlich spannend und gruselig. Kennt ihr die Geschichte vom einäugigen Monster?»
    «Halt einfach die Luft an, Dicker», unterbrach ihn Miro. «Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest: Keiner interessiert sich für deine blöden Geschichten.»
    «Also, da ist ein einäugiges Monster, das nur ein Auge hat», fuhr Ephrion fort und wollte gerade genügend Luft holen, um seine Erzählung an den Mann zu bringen, als Katara ihm das Wort abschnitt.
    «Ephrion, bitte hör auf. Du redest eindeutig zu viel.»
    «Ich rede zu viel?», meinte der Junge verblüfft. «Ist mir noch nie aufgefallen. Also die Geschichte von diesem Monster war folgendermaßen …»
    «Ephrion», knirschte Katara genervt und warf ihm einen so harten Blick zu, dass der dicke Junge freiwillig den Mund zuklappte.
    «Ist ja gut. Ich erzähl sie euch ein andermal», murmelte er kleinlaut.
    «Vielleicht finden wir etwas hinter den Büchern», überlegte Miro. «Einen versteckten Öffnungsmechanismus oder so was in der Art.»
    «Sag ich doch die ganze Zeit», schmollte Ephrion, «aber auf mich hört ja keiner.»
    «Na, dann machen wir uns mal an die Arbeit», meinte Katara.
    Die Teenager kletterten an den Leitern hoch und begannen eifrig und ziemlich planlos, die vielen Bücherregale zu durchstöbern. Ephrion beschäftigte sich mehr damit, auf der Leiter an der Wand entlangzurollen, als sich der wirklichen Aufgabe zu widmen. Erst als ihm Katara ein paar strenge Blicke zuwarf, konzentrierte er sich darauf, einen Hinweis auf einen

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