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Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Titel: Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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hielten Aliyah fest und setzten sie auf den Boden. Katara legte ihr die Hand auf die Stirn. Sie glühte.
    «Was ist los mit dir, Aliyah? Was hast du?»
    Aliyah zog Katara zu sich heran. Ihre Augen waren weit aufgerissen. «Das Schwert», stammelte sie, «wir brauchen das Schwert!»
    «Ja, deswegen sind wir hier», sagte Katara ruhig. «Wir sind hier, um das flammende Schwert zu holen.»
    «Es ist unsere einzige Chance!», fuhr Aliyah fort. Sie starrte voller Entsetzen in die Dunkelheit, ihr Atem ging unregelmäßig, und Tränen rannen über ihre Wangen. «Der rote Rubin, Katara. Der rote Rubin kann uns retten.»
    Katara war verwirrt. «Welcher Rubin, Aliyah?»
    Was um alles in der Welt geht hier vor? , dachte sie. Ich glaube, Aliyah verliert den Verstand.
    «Das Schwert, Katara», hauchte Aliyah, «nimm das Schwert.» Ihre Augen verdrehten sich, ihr Körper zuckte unkontrolliert, als würde sie unter Strom stehen.
    «Es ist nicht Wasser», murmelte sie, und Panik stand in ihr Gesicht geschrieben. «Es ist nicht Wasser!»
    Sie atmete tief durch, und mit einem Mal wurde ihr angespannter Körper schlaff und ihre Augen schlossen sich, als würde sie in einen tiefen Schlaf sinken. Sie war ohnmächtig geworden.

    Jäh hob Nayati den Kopf und schaute zum Höhleneingang. Er spitzte die Ohren, horchte, und dann sprang er plötzlich wie von der Tarantel gestochen auf und hechtete in die Höhle hinein.
    «Nayati!», rief Ephrion. «Komm zurück, Nayati!»
    Er hörte, wie der Wolf im Innern der Eingangshalle knurrte, und dachte daran, was ihnen die Prophetin eingeschärft hatte, nämlich jedes Geräusch zu vermeiden. Er musste den Wolf so schnell wie möglich da rausholen, bevor es ihm einfiel, ein Heulkonzert zu veranstalten. Kurz entschlossen erhob sich Ephrion, überwand seine eigene Angst und betrat die Höhle. Er rechnete damit, dass im nächsten Augenblick eine Schar Fledermäuse um seinen Kopf schwirren würde, doch dem war nicht so. Nayati stand einen Steinwurf vom Eingang entfernt und starrte auf etwas, das sich hinter einem Felsen befand. Er knurrte und fletschte die Zähne. Die Nackenhaare standen ihm zu Berge, und es sah ganz so aus, als würde er jeden Moment zum Angriff übergehen.
    «Nayati, was hast du nur? Was siehst du da?» Vorsichtig näherte sich Ephrion dem Wolf, der mit gesenktem Kopf und hochgezogenen Lefzen dastand, ohne sich von der Stelle zu rühren. Was auch immer seine Aufmerksamkeit erregte, es schien eine Bedrohung darzustellen. Anders war Nayatis Verhalten nicht zu erklären. Fledermäuse konnten es nicht sein, die würden nicht am Boden sitzen, sondern an der Decke hängen. Aber was war es dann?
    Ephrion nahm all seinen Mut zusammen und tastete sich weiter vor, bis er schließlich selbst einen Blick hinter den Felsen werfen konnte. Als er sah, was Nayati anknurrte, bekam er weiche Knie. Mit einem Mal ahnte er, warum sie keinen Lärm machen sollten. Dort hinter dem Felsen, in einem Nest aus trockenem Moos und Zweigen, lagen drei Eier. Es waren keine gewöhnlichen Eier. Sie sahen beinahe aus wie Totenschädel und hatten die Proportionen eines Brückenballs, wenn nicht sogar noch größer! Ein Ei hatte einen langen gezackten Riss, und aus dem Riss lugte etwas hervor. Ephrion glaubte, sein Blut würde in den Adern gefrieren.

39
    «Bei Shaíria», murmelte Miro. «Was geht hier vor?»
    «Ich weiß es nicht», sagte Katara. «Aliyah ist völlig durchgeknallt. Und ihre Stirn ist glühend heiß …»
    «Aliyah?», fragte Miro verunsichert in die pechschwarze Finsternis hinein. «Ist alles in Ordnung mit dir? Aliyah?»
    Katara fasste ihr Handgelenk. «Ihr Puls rast.» Sie fühlte nochmals ihre Stirn und erschrak. «Das kann nicht sein. Eben war ihre Stirn heiß, jetzt ist sie eisig kalt.»
    «Atmet sie?»
    «Ja, aber ihre Augen sind geschlossen. Ich glaube, sie ist in Ohnmacht gefallen.»
    «Leg sie hin und heb ihre Beine hoch. Das verbessert die Blutzufuhr zum Gehirn.» Katara tat, was Miro vorgeschlagen hatte. Der Junge runzelte die Stirn. «Wie konnte das passieren?»
    «Keine Ahnung. Irgendwie ist das alles etwas seltsam. Und die Dinge, die sie sagte. Es war so verwirrend. Sie war wie in Trance.»
    «Bewegt sie sich?»
    «Sie scheint zu schlafen. Nein, warte … ich glaube, sie kommt zu sich.»
    Aliyah schlug die Augen auf. Sie lag auf dem trockenen Höhlenboden und schien genauso verwirrt zu sein wie ihre Gefährten. «Wo bin ich?», fragte sie mit schwacher Stimme.
    «In der Grolchenhöhle»,

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