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Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Titel: Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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Alarm wird uns das Leben kosten!
    «Miro! Komm schon!», schrie Katara und packte den Jungen am Arm.
    «Der Alarm!», stammelte Miro und drückte verzweifelt ein paar Knöpfe seiner Armbanduhr. «Ich muss unbedingt den Alarm ausschalten!»
    «Vergiss den Alarm und komm endlich!»
    «Grrrrrrrrrraaaaahhhh … grrrrrrrrrraaaaahhhh!», schnaufte der Skorpion-Alligator und beschleunigte sein Tempo wie eine schwerfällige Dampflokomotive. Er war höchstens noch drei Armlängen von ihnen entfernt. Katara überlegte blitzschnell, ob ihr noch genug Zeit blieb, Miro aus der Gefahrenzone zu ziehen, oder ob sie sich der Bestie zum Kampf stellen sollte. Sie entschied sich für Letzteres. Sie zog das Schwert aus der Scheide und stellte sich der großen Echse mutig in den Weg. Miro riss sich indessen die summende Uhr vom Handgelenk und schleuderte sie quer durch die Höhle auf die andere Seite der Felsenkammer. Und da geschah etwas völlig Unerwartetes: Das Monster schwenkte seinen Kopf herum, wandte sich von den Jugendlichen ab und folgte dem Summen der Armbanduhr in die andere Richtung der Höhle. Als die Uhr am Boden aufschlug, hörte das Piepen auf, doch das Reptil hielt noch immer danach Ausschau, ohne sich auch nur einmal nach ihnen umzudrehen. Katara traute ihren Augen nicht.
    «Das gibt es doch nicht», murmelte sie zu sich selbst.
    «Was ist geschehen?», fragte Miro leise.
    «Du hast uns gerade das Leben gerettet», flüsterte Katara und packte den ziemlich erstaunten Jungen erneut am Arm. «Komm!»
    Sie zog ihn mit sich fort und gesellte sich wieder zu Aliyah, die nicht weit von ihnen entfernt auf sie gewartet hatte. Doch kaum hatten sie das blinde Mädchen erreicht, erschauerte Katara bis ins Innerste.
    «Aliyah! Rühr dich nicht vom Fleck!», hauchte sie ihr kaum hörbar zu. «Und kein Ton! Miro, du auch!»
    Die beiden wagten nicht, sie nach dem Grund zu fragen. Als ekliger Speichel auf Aliyahs Arm tropfte, wusste sie Bescheid. Und als es dicht über ihnen zu schnaufen und zu knurren begann, machte sich Miro beinahe in die Hosen vor Angst. Da war also noch ein Biest in der Höhle! Und es hing direkt über ihnen an der niedrigen Decke! Ein Grolch?…
    Jetzt ist alles aus, dachte Miro. Deswegen schafft es nicht jeder, die Grolchenhöhle lebend zu verlassen. Und wir werden die nächsten Opfer der Biester sein. Sie werden uns bei lebendigem Leibe auffressen! Ihm wurde schwindlig bei dem Gedanken. Er schloss die Augen, um die glühenden Pupillen der Grolche nicht sehen zu müssen. Davonlaufen hätte nichts gebracht. Er konnte nur warten, bis die Bestie zum Angriff übergehen würde. Doch sie tat es nicht. Miro hörte, wie sie sich über den Felsen vorwärts schleppte, er hörte ihren furchtbaren Atem, das schauerliche Knurren.
    «Grrrrrrrrrraaaaahhhh … grrrrrrrrrraaaaahhhh!»
    Es klang so nahe, dass Miro glaubte, er könnte seine Hand ausstrecken und das von der Decke hängende Tier berühren. Ja, der Grolch war unmittelbar über ihm, und als erneut Speichel aus seinem Maul tropfte und auf Miros Schulter platschte, machte sich der Junge tatsächlich ein bisschen in die Hosen.
    Das war das Ende. Er wusste es. Er spürte es bis in die Knochen. Der Grolch, was auch immer er für ein Ungeheuer war, würde sich jeden Moment auf ihn stürzen. Er hatte keine Chance. Und das Warten auf den Tod war furchtbar.
    Auch Aliyah schlotterte am ganzen Leib. Tränen der Panik rollten ihr übers Gesicht. Sie hielt die Spannung kaum noch aus. Wenn dieses Tier noch länger über ihrem Kopf hängen würde, würde sie vor Angst in Ohnmacht fallen. Das Knurren brachte sie beinahe um den Verstand.
    Katara beobachtete die Szene mit klopfendem Herzen. Sie sah, wie der Skorpion-Alligator unmittelbar über Aliyah und Miro hinwegkroch, ohne die beiden auch nur eines Blickes zu würdigen. Er hatte die Augen geöffnet. Er hätte die Jugendlichen unweigerlich sehen müssen. Doch er sah sie nicht. Trotz seiner geöffneten glimmenden Augen war er nicht in der Lage, sie zu sehen!
    Die Tiere sind blind!, dachte Katara triumphierend. Sie können uns nicht sehen! Deswegen hat das Mütterchen uns gesagt, wir sollten leise sein. Diese Riesenechsen orientieren sich an Geräuschen! Sie war fasziniert von ihrer Erkenntnis. Dies konnte ihre Rettung bedeuten. Wenn sie uns nicht sehen, können wir uns aus der Höhle schleichen, ohne dass sie uns entdecken. Wir müssen nur langsam gehen und leise sein. Wir können es schaffen!
    Ungeduldig wartete sie, bis das Monster

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