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Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Titel: Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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Klinge bohrte sich in den Felsen, als wäre er aus Teig. Ephrion traute seinen Augen nicht. Er ließ das Schwert in der Felswand stecken und eilte zu den andern. Die Schmerzen in seinem rechten Bein waren auf einmal nebensächlich.
    «Aufwachen, ihr Schlafmützen!», rief er und rüttelte einen nach dem andern ziemlich unsanft aus seinen Träumen. «Das müsst ihr euch ansehen! So etwas habt ihr noch nie gesehen!»
    Aliyah räkelte sich. «Ist es schon Morgen?»
    «Was schreist du denn so herum, Dicker?», beklagte sich Miro. «Lass uns noch ein Weilchen schlafen.»
    «Nein, das müsst ihr euch ansehen. Jetzt gleich.»
    Miro streckte sich und gähnte laut. «Du bist unmöglich, weißt du das? Es war schon schwierig genug einzuschlafen auf diesem harten Boden. Ich wette, es ist noch nicht mal sechs Uhr.» Er wollte seine Vermutung mit einem Blick auf seine Armbanduhr bestätigen und erinnerte sich plötzlich, dass sie ja in der Grolchenhöhle geblieben war. «So ein Mist aber auch!», brummte er verärgert und trauerte im Halbschlaf dem extravaganten, äußerst kostbaren Schmuckstück nach. «Warum musste nur dieser dämliche Alarm losgehen!»
    Katara rieb sich mit der linken Hand verschlafen die Augen, während sie mit der rechten nach dem Schwert tastete. Als sie es nicht finden konnte, setzte sie sich kerzengerade hin und war augenblicklich hellwach.
    «Das Schwert ist weg!», rief sie. «Wo ist das flammende Schwert?»
    «Es steckt da drüben in der Felswand», erklärte Ephrion aufgeregt. «Dieses Schwert kann durch Stein schneiden!»
    Katara glaubte sich verhört zu haben. «Wie bitte?»
    «Durch Stein schneiden?», wiederholte Aliyah und setzte sich ebenfalls auf.
    Nur Miro zeigte keinerlei Interesse. «Was du nicht sagst», brummelte er und drehte sich auf die andere Seite.
    «Es stimmt wirklich!», rief Ephrion und deutete zur Felswand hinüber. «Seht doch!» Miro döste weiter, während Katara neugierig zur Felswand hinüberspähte und skeptisch feststellte:
    «Du willst uns bloß zum Narren halten. Das Schwert steckt in einer Felsspalte, hab ich Recht?»
    «Tut es nicht», antwortete Ephrion. «Erinnerst du dich noch, was das Mütterchen sagte? Dieses Schwert wurde aus einem Metall geschmiedet, das nicht von dieser Welt ist. Es schneidet durch Stein, Katara. Tatsache.»
    «Davon will ich mich erst selbst überzeugen», gab sie zurück, sprang auf, begab sich zur Felswand und beäugte die Stelle, wo das Schwert im Felsen steckte, mit kritischem Blick.
    «Es steckt tatsächlich in der Wand», bestätigte Katara verblüfft, und Ephrion grunzte zufrieden.
    «Sage ich doch. Aber mir glaubt ja keiner.»
    «Deswegen durchtrennte es die Skorpionschwänze wie Knetmasse», bemerkte Katara fasziniert. Sie zog das Schwert mit beiden Händen aus der Wand, und nur zum Testen holte sie selbst zu einem Schlag aus. Als würde sie sich eine Scheibe Brot abschneiden, durchtrennte sie den Felsen und hieb ein großes Stück Stein ab.
    «Wo hat man schon so etwas gesehen», murmelte Katara und kam mit dem Schwert zu den anderen zurück. Sie stellte sich vor Miro hin und rammte das Schwert unmittelbar vor seinem Kopf eine halbe Elle in den felsigen Untergrund. Miro war mit einem Schlag wach.
    «Sag mal, spinnst du?», rief er, als er jäh aufsprang und mit weit aufgerissenen Augen auf das Schwert starrte, das nur eine Handbreit vor ihm zitternd im felsigen Untergrund steckte.
    Katara stand mit verschränkten Armen grinsend vor ihm. «Ebenfalls einen schönen guten Morgen, Miro. Wünsche gut geruht zu haben.»
    «Du hättest mich beinahe umgebracht!»
    «Dafür bist du jetzt wach.»
    «Glaubst du mir jetzt, dass das Schwert durch Stein schneidet?», fragte Ephrion triumphierend.
    Miro warf ihm und Katara einen mürrischen Blick zu, widmete seine Aufmerksamkeit dann aber doch dem Schwert, das vor ihm im Boden steckte. Er packte es mit beiden Händen und zog es mit Leichtigkeit aus dem Felsen. Beeindruckt und mit dem prüfenden Blick eines Wissenschaftlers betrachtete er die Klinge eingehend.
    «Eines ist sicher», meinte er. «Jetzt werden wir keine Mühe haben, den Gefangenen aus Zelle dreiundvierzig zu befreien. Wir schneiden einfach die Gitterstäbe durch, und sämtliche verschlossenen Türen ebenfalls.»
    Katara widersprach ihm sogleich. «Du weißt nicht, wovon du redest, Miro. Wir haben zwar ein Schwert, das durch Stein schneidet, aber wir werden es nicht einmal unbemerkt bis in die Burg schaffen. Die Soldaten würden uns

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